Dieser Maskentyp der Punu, 'Okuyi' oder 'Mukudji' genannt, stellt ein 'schönes Mädchen' dar, das aus dem Jenseits zu den Menschen kommt und sie wohlwollend besucht. 'Okuyi-Masken' werden immer aus leichtem, hellem Holz geschnitzt. Ihr Gesicht wird weiß gefärbt (mittels Kaolin), ihre Frisur meist schwarz. Der Mund und die stammestypischen Narben-Tätowierungen auf der Stirn und an beiden Schläfen (zumeist neunteilige Rauten und Rechtecke) werden üblicherweise in Rot-Tönen gefärbt. Diese Masken werden von kostümierten Tänzern auf bis zu 2 Meter hohen Stelzen bei Festen und auf Märkten der Punu getanzt. Vorliegende, weiße 'Okuyi-Maske' zeigt den ganz 'klassischen' Typ: aus sehr leichtem, hellem Holz geschnitzt. Mit den charakteristischen, geschlitzten Augen, die an japanische No-Masken erinnern (aber nichts damit zu tun haben!). Die in äußerst feinen Linien geschnitzte, schwarze Frisur hat zwei Kämme (mit einer Art Mittel-Scheitel) und je einen Zopf an beiden Seiten Über den ungefärbten, breiten Hals wird das Masken-Kostüm des Tänzers gezogen und befestigt. Ein sichtlich altes Stück, das oft 'getanzt' hat. Mit sehr guter Gebrauchs-Patina vorne und hinten (innen), sowie mit nur minimalen Altersschäden: Farbabrieb und an exponierten Stellen leicht bestoßen (Stirn Augen, Nase, an den Jochbein-Bögen und am hinteren Rand). H: 27 cm; B: 21 cm. 1. Drittel bis Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz: Privatsammlung Paris; jetzt: Österreichische Privatsammlung.

Lit.: 'Punu'von Louis Perrois & Charlotte Grand-Dufay, Abb. 13-20, 43.