Die Mumuye leben im Nordosten Nigerias, an der Grenze zu Kamerun. Neben ihren bekannten Ahnen-Figuren kennen die Mumuye zwei Typen von Masken. Den Typ der großen Aufsatzoder Schulter-Maske 'Sukwava', wie die hier präsentierte, die bei Krankenheilungs- und Regenmacher-Zeremonien verwendet wird, und einen kleineren, weiblich gedachten Maskentyp, der bei Initiationen getanzt wird (Kat.-Nr. 61). Die hier angebotene 'Sukwava-Maske' ist aus hartem, schwerem Holz geschnitzt und dunkelbraun gefärbt. Sie wurde entweder auf der Schulter des Maskentänzers, oder oben auf dem Kopf getragen (mit Einlagen). Der Tänzer schaute durch die rechteckige Ausnehmung vorne heraus. Die Maske zeigt einen typischen Mumuye-Kopf, mit hoher Kamm-Frisur, langen Ohren, einer langen, flachen Nase mit drei eisernen Nasen-Ringen, sowie mit Zier-Narben auf beiden Wangen und an dem kleinen, spitzen Mund. Die Augen bestehen, wie auch die 'Halskrause' unter dem langen, runden Hals mit betontem Adams-Apfel, aus schwarzem Baumharz, in das leuchtend rote Abrus-Bohnen (Samenkapseln) eingedrückt wurden. Ein eindrucksvolles, großes Objekt, mit Glanz-Patina außen und guter, alter Gebrauchs-Patina an der Innenseite, sowie mit einigen, altersbedingten Schäden: Erosionen und Abbrüche am unteren Teil (durch das Masken-Kostüm normalerweise verdeckt), ein Teil der 'Halskrause' fehlt, zarte Risse an Kopf und Hals, der Haar-Kamm und das Ende der Ohren sind bestoßen. H: ca. 106 cm. 1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz: Deutsche Privatsammlung.

Lit.: 'The Tribal Art of Africa' von Jean-Baptiste Bacquart, S. 96, Abb. 3.