Lot Nr. 83 #


Jan Brueghel II.


Jan Brueghel II. - Alte Meister

(Antwerpen 1601–1678)
Eine Landschaft mit dem heiligen Hubertus,
Öl auf Holz, 53,5 x 74,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatbesitz, Italien;
Auktion Lempertz, Köln, 16. Mai 2015, lot 1054;
Privatbesitz, Deutschland

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand des Originals. Ein schriftliches Gutachten liegt vor. Das Thema wurde bereits von Jan Brueghel d. Ä. in Zusammenarbeit mit Peter Paul Rubens dargestellt (Die Vision des heiligen Hubertus, Museo Nacional del Prado, Madrid, um 1617/20).

Hubertus von Lüttich soll der Legende nach bei der Jagd einen Hirsch mit einem strahlenden Kruzifix zwischen dem Geweih erblickt haben. Daraufhin beschloss er, sein Leben in den Dienst der Kirche zu stellen. Hubertus war ein Lieblingsheiliger des Statthalterpaares Albrecht und Isabella Clara Eugenia von Österreich. Sein Jagdhorn, das am Gürtel des Heiligen hing, wurde in der Kapelle des Schlosses Tervuren in der Nähe von Brüssel als Reliquie aufbewahrt. Das Gemälde mit der dichten Waldkulisse, der einfühlsamen Darstellung von Figur und Tieren sowie der exquisiten Sorgfalt in der Wiedergabe von Details ist eine interessante Wiederentdeckung im Werk des jüngeren Jan Brueghel. Er übernahm hier wichtige Züge des väterlichen Vorbildes, verschob die Erscheinung jedoch an den linken Bildrand und verlieh dem Fernblick in die Landschaft größeres Gewicht. Anders als in der Madrider Vorlage, in der die Hunde zu einer Gruppe zusammengefügt wurden, wirkt die Tierstaffage hier lockerer. Offensichtlich nutzte der jüngere Brueghel auch Zeichnungen seines Vaters als Vorlage.

Außergewöhnlich an diesem Werk ist vor allem, dass Brueghel es ohne die sonst übliche Hilfe eines Figurenmalers alleine schuf. Damit unterscheidet es sich von einer anderen Fassung, die sich im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Schloss Neuburg an der Donau befindet. Hier stammen die Figuren von einem Mitarbeiter der Rubens-Werkstatt. Ertz vergleicht das hier vorliegende Gemälde mit folgenden anderen Werken des jüngeren Brueghel und datiertes als relativ frühes Werk in die späten 1620er Jahre:

1. Vision des heiligen Hubertus (Galerie Joseph Guttmann, New York);
2. Waldlandschaft mit dem heiligen Hubertus (Schloss Neuburg an der Donau, datiert 1621);
3. Venus und Adonis (Auktion Christie’s, London, 10. Dezember 1982, Lot 44)

Provenienz:
Privatbesitz, Italien;
Auktion Lempertz, Köln, 16. Mai 2015, lot 1054;
Privatbesitz, Deutschland

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand des Originals. Ein schriftliches Gutachten liegt vor. Das Thema wurde bereits von Jan Brueghel d. Ä. in Zusammenarbeit mit Peter Paul Rubens dargestellt (Die Vision des heiligen Hubertus, Museo Nacional del Prado, Madrid, um 1617/20).

Hubertus von Lüttich soll der Legende nach bei der Jagd einen Hirsch mit einem strahlenden Kruzifix zwischen dem Geweih erblickt haben. Daraufhin beschloss er, sein Leben in den Dienst der Kirche zu stellen. Hubertus war ein Lieblingsheiliger des Statthalterpaares Albrecht und Isabella Clara Eugenia von Österreich. Sein Jagdhorn, das am Gürtel des Heiligen hing, wurde in der Kapelle des Schlosses Tervuren in der Nähe von Brüssel als Reliquie aufbewahrt. Das Gemälde mit der dichten Waldkulisse, der einfühlsamen Darstellung von Figur und Tieren sowie der exquisiten Sorgfalt in der Wiedergabe von Details ist eine interessante Wiederentdeckung im Werk des jüngeren Jan Brueghel. Er übernahm hier wichtige Züge des väterlichen Vorbildes, verschob die Erscheinung jedoch an den linken Bildrand und verlieh dem Fernblick in die Landschaft größeres Gewicht. Anders als in der Madrider Vorlage, in der die Hunde zu einer Gruppe zusammengefügt wurden, wirkt die Tierstaffage hier lockerer. Offensichtlich nutzte der jüngere Brueghel auch Zeichnungen seines Vaters als Vorlage. Mit solchen schnell und routiniert komponierten Schöpfungen wurde einer großen Nachfrage auf dem Kunstmarkt entsprochen.

Außergewöhnlich an diesem Werk ist vor allem, dass Brueghel es ohne die sonst übliche Hilfe eines Figurenmalers alleine schuf. Damit unterscheidet es sich von einer anderen Fassung, die sich im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Schloss Neuburg an der Donau befindet. Hier stammen die Figuren von einem Mitarbeiter der Rubens-Werkstatt. Ertz vergleicht das hier vorliegende Gemälde mit folgenden anderen Werken des jüngeren Brueghel und datiertes als relativ frühes Werk in die späten 1620er Jahre:

1. Vision des heiligen Hubertus (Galerie Joseph Guttmann, New York);
2. Waldlandschaft mit dem heiligen Hubertus (Schloss Neuburg an der Donau, datiert 1621);
3. Venus und Adonis (Auktion Christie’s, London, 10. Dezember 1982, Lot 44)

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

20.10.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 93.047,-
Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Jan Brueghel II.


(Antwerpen 1601–1678)
Eine Landschaft mit dem heiligen Hubertus,
Öl auf Holz, 53,5 x 74,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatbesitz, Italien;
Auktion Lempertz, Köln, 16. Mai 2015, lot 1054;
Privatbesitz, Deutschland

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand des Originals. Ein schriftliches Gutachten liegt vor. Das Thema wurde bereits von Jan Brueghel d. Ä. in Zusammenarbeit mit Peter Paul Rubens dargestellt (Die Vision des heiligen Hubertus, Museo Nacional del Prado, Madrid, um 1617/20).

Hubertus von Lüttich soll der Legende nach bei der Jagd einen Hirsch mit einem strahlenden Kruzifix zwischen dem Geweih erblickt haben. Daraufhin beschloss er, sein Leben in den Dienst der Kirche zu stellen. Hubertus war ein Lieblingsheiliger des Statthalterpaares Albrecht und Isabella Clara Eugenia von Österreich. Sein Jagdhorn, das am Gürtel des Heiligen hing, wurde in der Kapelle des Schlosses Tervuren in der Nähe von Brüssel als Reliquie aufbewahrt. Das Gemälde mit der dichten Waldkulisse, der einfühlsamen Darstellung von Figur und Tieren sowie der exquisiten Sorgfalt in der Wiedergabe von Details ist eine interessante Wiederentdeckung im Werk des jüngeren Jan Brueghel. Er übernahm hier wichtige Züge des väterlichen Vorbildes, verschob die Erscheinung jedoch an den linken Bildrand und verlieh dem Fernblick in die Landschaft größeres Gewicht. Anders als in der Madrider Vorlage, in der die Hunde zu einer Gruppe zusammengefügt wurden, wirkt die Tierstaffage hier lockerer. Offensichtlich nutzte der jüngere Brueghel auch Zeichnungen seines Vaters als Vorlage.

Außergewöhnlich an diesem Werk ist vor allem, dass Brueghel es ohne die sonst übliche Hilfe eines Figurenmalers alleine schuf. Damit unterscheidet es sich von einer anderen Fassung, die sich im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Schloss Neuburg an der Donau befindet. Hier stammen die Figuren von einem Mitarbeiter der Rubens-Werkstatt. Ertz vergleicht das hier vorliegende Gemälde mit folgenden anderen Werken des jüngeren Brueghel und datiertes als relativ frühes Werk in die späten 1620er Jahre:

1. Vision des heiligen Hubertus (Galerie Joseph Guttmann, New York);
2. Waldlandschaft mit dem heiligen Hubertus (Schloss Neuburg an der Donau, datiert 1621);
3. Venus und Adonis (Auktion Christie’s, London, 10. Dezember 1982, Lot 44)

Provenienz:
Privatbesitz, Italien;
Auktion Lempertz, Köln, 16. Mai 2015, lot 1054;
Privatbesitz, Deutschland

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand des Originals. Ein schriftliches Gutachten liegt vor. Das Thema wurde bereits von Jan Brueghel d. Ä. in Zusammenarbeit mit Peter Paul Rubens dargestellt (Die Vision des heiligen Hubertus, Museo Nacional del Prado, Madrid, um 1617/20).

Hubertus von Lüttich soll der Legende nach bei der Jagd einen Hirsch mit einem strahlenden Kruzifix zwischen dem Geweih erblickt haben. Daraufhin beschloss er, sein Leben in den Dienst der Kirche zu stellen. Hubertus war ein Lieblingsheiliger des Statthalterpaares Albrecht und Isabella Clara Eugenia von Österreich. Sein Jagdhorn, das am Gürtel des Heiligen hing, wurde in der Kapelle des Schlosses Tervuren in der Nähe von Brüssel als Reliquie aufbewahrt. Das Gemälde mit der dichten Waldkulisse, der einfühlsamen Darstellung von Figur und Tieren sowie der exquisiten Sorgfalt in der Wiedergabe von Details ist eine interessante Wiederentdeckung im Werk des jüngeren Jan Brueghel. Er übernahm hier wichtige Züge des väterlichen Vorbildes, verschob die Erscheinung jedoch an den linken Bildrand und verlieh dem Fernblick in die Landschaft größeres Gewicht. Anders als in der Madrider Vorlage, in der die Hunde zu einer Gruppe zusammengefügt wurden, wirkt die Tierstaffage hier lockerer. Offensichtlich nutzte der jüngere Brueghel auch Zeichnungen seines Vaters als Vorlage. Mit solchen schnell und routiniert komponierten Schöpfungen wurde einer großen Nachfrage auf dem Kunstmarkt entsprochen.

Außergewöhnlich an diesem Werk ist vor allem, dass Brueghel es ohne die sonst übliche Hilfe eines Figurenmalers alleine schuf. Damit unterscheidet es sich von einer anderen Fassung, die sich im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Schloss Neuburg an der Donau befindet. Hier stammen die Figuren von einem Mitarbeiter der Rubens-Werkstatt. Ertz vergleicht das hier vorliegende Gemälde mit folgenden anderen Werken des jüngeren Brueghel und datiertes als relativ frühes Werk in die späten 1620er Jahre:

1. Vision des heiligen Hubertus (Galerie Joseph Guttmann, New York);
2. Waldlandschaft mit dem heiligen Hubertus (Schloss Neuburg an der Donau, datiert 1621);
3. Venus und Adonis (Auktion Christie’s, London, 10. Dezember 1982, Lot 44)

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.10.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.10. - 20.10.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.

Warum bei myDOROTHEUM registrieren?

Die kostenlose Registrierung bei myDOROTHEUM ermöglicht Ihnen die komplette Nutzung folgender Funktionen:

Katalog Benachrichtigungen sobald ein neuer Auktionskatalog online ist.
Auktionstermin Erinnerung zwei Tage vor Auktionsbeginn.
Mitbieten Bieten Sie auf Ihre Lieblingsstücke und ersteigern Sie neue Meisterwerke!
Suchservice Sie suchen nach einem bestimmten Künstler oder einer bestimmten Marke? Speichern Sie Ihre Suche ab und werden Sie automatisch informiert, sobald diese in einer Auktion angeboten werden!