Meister aus San Miniato
(aktiv in Florenz zwischen 1478 und 1500)
Madonna mit Kind, in der Lünette die Kreuzigung Christi mit dem heiligen Johannes dem Täufer und dem heiligen Franziskus,
Tempera auf Holz, 75,5 x 43,5 cm, oben abgerundet, gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Beim vorliegenden Bild handelt es sich um ein Werk des Meisters von San Miniato, einem anonymen Florentiner Maler, der im Jahr 1913 von Berenson in die Kunstgeschichte eingeführt wurde. Dieser verlieh dem namentlich nicht bekannten Künstler seinen Notnamen nach einem Altarbild, das die Madonna mit Kind und Heiligen zeigt und sich in der Kirche San Domenico in San Miniato al Tedesco befindet. Ausgehend von diesem Werk erstellte Berenson für den Meister von San Miniato einen acht Werke umfassenden Katalog. Die künstlerischen Wurzeln des Meisters liegen in der Florentinischen Malerei der 1460er-Jahre des 15. Jahrhunderts, insbesondere im Schaffen Filippo Lippis. Daneben beeinflussten den Künstler auch Cosimo Rosselli sowie die ersten Schüler von Andrea Verrocchio, insbesondere der junge Sandro Botticelli und Domenico Ghirlandaio.
Von dem Gemälde existiert eine nahezu identische zweite Fassung, die sich heute in Florenz (Galleria degli Uffizi, depositi) befindet (J. H. H. Kessler, The Master of S. Miniato, in: The Burlington Magazine for Connoisseurs, 46 (1925), S. 230-235 [230]).
Bei dem Bild handelt es sich zweifellos um ein kleines Altärchen für die private Andacht. Die außergewöhnliche Ikonographie des Gemäldes ist dieser Funktion geschuldet: Der untere Teil zeigt die Madonna mit dem Kind in einer sich perspektivisch in den Raum erstreckenden Nische. Die Zentralperspektive des Bildes erfährt freilich einen Bruch in der oben an die Madonnendarstellung anschließenden Lünette: Hier ist eine Landschaft zu sehen, in der Johannes der Täufer und der heilige Franziskus Christus am Kreuz anbeten. Das Gemälde befindet sich noch in seinem Originalrahmen, der unten mit einer Inschrift versehen ist („AVE MARIA GRATIA PLENA DOM.“). Das Jesuskind hält in seiner Hand einen Granatapfel, der einen symbolischen Verweis auf das Blut Christi darstellen könnte. Für diese Lesart spricht auch der Umstand, dass in der Lünette der heilige Franziskus dargestellt ist, der mit seiner Stigmatisierung die Kreuzigung Christi nachvollzog.
Das vorliegende Bild ist in der Datenbank der Fototeca Zeri als Werk des Meisters von San Miniato erfasst (Nr. 13445).
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Beim vorliegenden Bild handelt es sich um ein Werk des Meisters von San Miniato, einem anonymen Florentiner Maler, der im Jahr 1913 von Berenson in die Kunstgeschichte eingeführt wurde. Dieser verlieh dem namentlich nicht bekannten Künstler seinen Notnamen nach einem Altarbild, das die Madonna mit Kind und Heiligen zeigt und sich in der Kirche San Domenico in San Miniato al Tedesco befindet. Ausgehend von diesem Werk erstellte Berenson für den Meister von San Miniato einen acht Werke umfassenden Katalog. Die künstlerischen Wurzeln des Meisters liegen in der Florentinischen Malerei der 1460er-Jahre des 15. Jahrhunderts, insbesondere im Schaffen Filippo Lippis. Daneben beeinflussten den Künstler auch Cosimo Rosselli sowie die ersten Schüler von Andrea Verrocchio, insbesondere der junge Sandro Botticelli und Domenico Ghirlandaio.
Von dem Gemälde existiert eine nahezu identische zweite Fassung, die sich heute in Florenz (Galleria degli Uffizi, depositi) befindet (J. H. H. Kessler, The Master of S. Miniato, in: The Burlington magazine for connoisseurs, 46 (1925), S. 230-235 [230]).
Bei dem Bild handelt es sich zweifellos um ein kleines Altärchen für die private Andacht. Die außergewöhnliche Ikonographie des Gemäldes ist dieser Funktion geschuldet: Der untere Teil zeigt die Madonna mit dem Kind in einer sich perspektivisch in den Raum erstreckenden Nische. Die Zentralperspektive des Bildes erfährt freilich einen Bruch in der oben an die Madonnendarstellung anschließenden Lünette: Hier ist eine Landschaft zu sehen ist, in der Johannes der Täufer und der heilige Franziskus Christus am Kreuz anbeten. Das Gemälde befindet sich noch in seinem Originalrahmen, der unten mit einer Inschrift versehen ist („AVE MARIA GRATIA PLENA DOM.“). Das Jesuskind hält in seiner Hand einen Granatapfel, der einen symbolischen Verweis auf das Blut Christi darstellen könnte. Für diese Lesart spricht auch der Umstand, dass in der Lünette der heilige Franziskus dargestellt ist, der mit seiner Stigmatisierung die Kreuzigung Christi nachvollzog.
Das vorliegende Bild ist in der Datenbank der Fototeca Zeri als Werk des Meisters von San Miniato erfasst (Nr. 13445).
20.10.2015 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 68.750,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Meister aus San Miniato
(aktiv in Florenz zwischen 1478 und 1500)
Madonna mit Kind, in der Lünette die Kreuzigung Christi mit dem heiligen Johannes dem Täufer und dem heiligen Franziskus,
Tempera auf Holz, 75,5 x 43,5 cm, oben abgerundet, gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Beim vorliegenden Bild handelt es sich um ein Werk des Meisters von San Miniato, einem anonymen Florentiner Maler, der im Jahr 1913 von Berenson in die Kunstgeschichte eingeführt wurde. Dieser verlieh dem namentlich nicht bekannten Künstler seinen Notnamen nach einem Altarbild, das die Madonna mit Kind und Heiligen zeigt und sich in der Kirche San Domenico in San Miniato al Tedesco befindet. Ausgehend von diesem Werk erstellte Berenson für den Meister von San Miniato einen acht Werke umfassenden Katalog. Die künstlerischen Wurzeln des Meisters liegen in der Florentinischen Malerei der 1460er-Jahre des 15. Jahrhunderts, insbesondere im Schaffen Filippo Lippis. Daneben beeinflussten den Künstler auch Cosimo Rosselli sowie die ersten Schüler von Andrea Verrocchio, insbesondere der junge Sandro Botticelli und Domenico Ghirlandaio.
Von dem Gemälde existiert eine nahezu identische zweite Fassung, die sich heute in Florenz (Galleria degli Uffizi, depositi) befindet (J. H. H. Kessler, The Master of S. Miniato, in: The Burlington Magazine for Connoisseurs, 46 (1925), S. 230-235 [230]).
Bei dem Bild handelt es sich zweifellos um ein kleines Altärchen für die private Andacht. Die außergewöhnliche Ikonographie des Gemäldes ist dieser Funktion geschuldet: Der untere Teil zeigt die Madonna mit dem Kind in einer sich perspektivisch in den Raum erstreckenden Nische. Die Zentralperspektive des Bildes erfährt freilich einen Bruch in der oben an die Madonnendarstellung anschließenden Lünette: Hier ist eine Landschaft zu sehen, in der Johannes der Täufer und der heilige Franziskus Christus am Kreuz anbeten. Das Gemälde befindet sich noch in seinem Originalrahmen, der unten mit einer Inschrift versehen ist („AVE MARIA GRATIA PLENA DOM.“). Das Jesuskind hält in seiner Hand einen Granatapfel, der einen symbolischen Verweis auf das Blut Christi darstellen könnte. Für diese Lesart spricht auch der Umstand, dass in der Lünette der heilige Franziskus dargestellt ist, der mit seiner Stigmatisierung die Kreuzigung Christi nachvollzog.
Das vorliegende Bild ist in der Datenbank der Fototeca Zeri als Werk des Meisters von San Miniato erfasst (Nr. 13445).
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Beim vorliegenden Bild handelt es sich um ein Werk des Meisters von San Miniato, einem anonymen Florentiner Maler, der im Jahr 1913 von Berenson in die Kunstgeschichte eingeführt wurde. Dieser verlieh dem namentlich nicht bekannten Künstler seinen Notnamen nach einem Altarbild, das die Madonna mit Kind und Heiligen zeigt und sich in der Kirche San Domenico in San Miniato al Tedesco befindet. Ausgehend von diesem Werk erstellte Berenson für den Meister von San Miniato einen acht Werke umfassenden Katalog. Die künstlerischen Wurzeln des Meisters liegen in der Florentinischen Malerei der 1460er-Jahre des 15. Jahrhunderts, insbesondere im Schaffen Filippo Lippis. Daneben beeinflussten den Künstler auch Cosimo Rosselli sowie die ersten Schüler von Andrea Verrocchio, insbesondere der junge Sandro Botticelli und Domenico Ghirlandaio.
Von dem Gemälde existiert eine nahezu identische zweite Fassung, die sich heute in Florenz (Galleria degli Uffizi, depositi) befindet (J. H. H. Kessler, The Master of S. Miniato, in: The Burlington magazine for connoisseurs, 46 (1925), S. 230-235 [230]).
Bei dem Bild handelt es sich zweifellos um ein kleines Altärchen für die private Andacht. Die außergewöhnliche Ikonographie des Gemäldes ist dieser Funktion geschuldet: Der untere Teil zeigt die Madonna mit dem Kind in einer sich perspektivisch in den Raum erstreckenden Nische. Die Zentralperspektive des Bildes erfährt freilich einen Bruch in der oben an die Madonnendarstellung anschließenden Lünette: Hier ist eine Landschaft zu sehen ist, in der Johannes der Täufer und der heilige Franziskus Christus am Kreuz anbeten. Das Gemälde befindet sich noch in seinem Originalrahmen, der unten mit einer Inschrift versehen ist („AVE MARIA GRATIA PLENA DOM.“). Das Jesuskind hält in seiner Hand einen Granatapfel, der einen symbolischen Verweis auf das Blut Christi darstellen könnte. Für diese Lesart spricht auch der Umstand, dass in der Lünette der heilige Franziskus dargestellt ist, der mit seiner Stigmatisierung die Kreuzigung Christi nachvollzog.
Das vorliegende Bild ist in der Datenbank der Fototeca Zeri als Werk des Meisters von San Miniato erfasst (Nr. 13445).
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old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 20.10.2015 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 10.10. - 20.10.2015 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.