Lot Nr. 7


Doppelflinte, W. W. Greener-Lundon - London,


Doppelflinte, W. W. Greener-Lundon - London, - Jagd-, Sport- und Sammlerwaffen

Mod.: Ejector Model G3 grade mit dem Monogramm der Königin Victoria des vereinigten Königreiches von Großbritannien und Irland, Kal.: 12 (vermutlich 12/65), Nr.: 39895, Lauflänge: 763 mm, Doppelabzug, Kolbenhalssicherung - im gesicherten Zustand ist der in Gold eingelegte Schriftzug ‘SAFE’ sichtbar, Laufhakenverriegelung und Schienenverlängerung mit ‘Greener’-Verschluß, Kastenschlösser nach dem System ‘Anson & Deeley”, Ejektor, ehemals buntgehärtete und nun blanke Basküle, Züngelplatten und Vorderteil sowie Abzugsbügel und Schlüssel mit ehemals sehr gut gemachter Randstich-, Rosetten- und Arabeskengravur vom Graveur Dinely, an einigen Stellen diverse Patent-Bescriftungen, an der Basküleinnenfläche und an der Vorderteilinnenseite eine eingravierte “2”, im Schlüssel das erhaben in Gold eingelegte und bekrönte Monogramm der Königin Victoria, über dessen Herkunft nur spekuliert werden kann, Damastläufe, die Laufschiene beschriftet mit: ‘W. W. GREENER. HAYMARKET. LONDON. & ST. MARY’S SQUARE. BIRMINGHAM. WINNER AT THE LONDON GUN TRIALS. 1875. 1877.1878 & 1879. H. LEUE. 82 FRIEDRICH S 8 BERLIN.’ sowie ‘2’, zartes Perlkorn, der ergänzte Hinterschaft aus Buchenholz? in englischer Schäftung mit Fischhaut und Schaftkappe aus schwarzem Kunststoff, Riemenbügel im Schaft entfernt, Schaftlänge: 379 mm, an der Hinterschaftunterseite ein elliptisches und laienhaft graviertes Monogrammplättchen aus Messing mit den Buchstaben: ‘LP’, stark gebraucht, die Basküle außen stark rostnarbig, der Lauf an der Außenseite mit Närbchen, der Abzugsbügel stark überarbeitet und abgeändert, die Lötung der Laufschiene offen, beide Läufe innen in gutem Zustand aber mit einigen, kleinen Dellen, die Brünierung abgerieben und fleckig, der Schaft mit starken Gebrauchsspuren, fertiggestellt am 23. Dezember 1893, originaler britischer Beschuß, handwerklich ehemals sehr gute und schön gemachte Büchsenmacher- und Graveursarbeit, nunmehr ein interessantes Belegstück bester britischer Büchsenmacherkunst mit hochinteressantem Monogramm, ohne gültigen Beschuß, zum Schießen nicht mehr geeignet, Sammlerwaffe A+M

William Wellington Greener war der 1834 geborene Sohn von William Greener (1806–1869) einem innovativen Büchsenmacher in Birmingham. Wie auch sein Vater befaßte er sich zu Lebzeiten ständig mit der Verbesserung von Gewehren. Im Gegensatz zu seinem Vater, der von der Überlegenheit von Vorderladerwaffen überzeugt war, wandte sich W. W. Greener aber schon sehr früh den Hinterladern zu und erkannte ihr Potenzial für die Zukunft. Diese Meinungsverschiedenheit führte dazu, daß er sich 1855 unter dem Namen ‘W. Greener Jun.’ selbständig machte, aber schon 1861 den Namen in ‘W. W. Greener’ änderte. Als sein Vater 1869 starb übernahm W. W. auch den väterlichen Betrieb wieder. 1878 eröffnete er ein Geschäft in London unter der in der Laufschiene genannten Adresse, welches bis 1965 bestand. Nachdem er 1911 in Pension gegangen war, führten wiederum seine beiden Söhne das Unternehmen weiter, bis es 1920 in ‘WW Greener Ltd.’ umbenannt wurde. 1965 verkaufte der letzte Sohn die Firma dann an ‘Webley & Scott’. Greener kann heute wohl noch für sich beanspruchen, den nachhaltigsten Einfluß auf die traditionelle Jagdwaffenherstellung ausgeübt zu haben. Das in der Baskülebande erwähnte Patent: 2003 stammt vom 09. 05. 1881 und betrifft den Auswerfer-, Spann-, Verschluß- und Sicherungsmechanismus. Neben diesen Entwicklungen schrieb er (wie übrigens sein Vater auch) einige heute noch gelesene Waffen-Fachbücher. Aber nicht nur in der Jagdwaffenentwicklung tat er sich federführend hervor! Auch im Polizei-, Militär- und Sportwaffenbereich war er erfolgreich tätig. Heinrich Leue (1837 – 1897) lernte bei seinem Onkel Heinrich Barella, 1860 oder 1867 gründete er gemeinsam mit dem Händler Timpe in Berlin W 8, Friedrichstrasse 82 ein eigenes Unternehmen als ‘H. Leue & Timpe’. Das Unternehmen war so bekannt für seine gut gefertigten Waffen, daß Leue zum Hofbüchsenmacher ernannt und von 1890 bis 1897 Vertreter der bekannten britischen Firma von ‘William Wellington Greener’ im Deutschen Reich wurde. Königin Victoria (eigentlich Alexandrina Victoria, geb.: 24. Mai 1819 gest.: 22. Januar 1901) war von 1837 bis 1901 Königin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und trug ab dem 1. Januar 1877 als erste britische Monarchin den Titel Kaiserin von Indien. Sie war die Urgroßmutter der heutigen Königin.

Experte: Ing. Martin Kruschitz Ing. Martin Kruschitz
+43-1-515 60- 558

martin.kruschitz@dorotheum.at

04.07.2015 - 11:00

Rufpreis:
EUR 100,-

Doppelflinte, W. W. Greener-Lundon - London,


Mod.: Ejector Model G3 grade mit dem Monogramm der Königin Victoria des vereinigten Königreiches von Großbritannien und Irland, Kal.: 12 (vermutlich 12/65), Nr.: 39895, Lauflänge: 763 mm, Doppelabzug, Kolbenhalssicherung - im gesicherten Zustand ist der in Gold eingelegte Schriftzug ‘SAFE’ sichtbar, Laufhakenverriegelung und Schienenverlängerung mit ‘Greener’-Verschluß, Kastenschlösser nach dem System ‘Anson & Deeley”, Ejektor, ehemals buntgehärtete und nun blanke Basküle, Züngelplatten und Vorderteil sowie Abzugsbügel und Schlüssel mit ehemals sehr gut gemachter Randstich-, Rosetten- und Arabeskengravur vom Graveur Dinely, an einigen Stellen diverse Patent-Bescriftungen, an der Basküleinnenfläche und an der Vorderteilinnenseite eine eingravierte “2”, im Schlüssel das erhaben in Gold eingelegte und bekrönte Monogramm der Königin Victoria, über dessen Herkunft nur spekuliert werden kann, Damastläufe, die Laufschiene beschriftet mit: ‘W. W. GREENER. HAYMARKET. LONDON. & ST. MARY’S SQUARE. BIRMINGHAM. WINNER AT THE LONDON GUN TRIALS. 1875. 1877.1878 & 1879. H. LEUE. 82 FRIEDRICH S 8 BERLIN.’ sowie ‘2’, zartes Perlkorn, der ergänzte Hinterschaft aus Buchenholz? in englischer Schäftung mit Fischhaut und Schaftkappe aus schwarzem Kunststoff, Riemenbügel im Schaft entfernt, Schaftlänge: 379 mm, an der Hinterschaftunterseite ein elliptisches und laienhaft graviertes Monogrammplättchen aus Messing mit den Buchstaben: ‘LP’, stark gebraucht, die Basküle außen stark rostnarbig, der Lauf an der Außenseite mit Närbchen, der Abzugsbügel stark überarbeitet und abgeändert, die Lötung der Laufschiene offen, beide Läufe innen in gutem Zustand aber mit einigen, kleinen Dellen, die Brünierung abgerieben und fleckig, der Schaft mit starken Gebrauchsspuren, fertiggestellt am 23. Dezember 1893, originaler britischer Beschuß, handwerklich ehemals sehr gute und schön gemachte Büchsenmacher- und Graveursarbeit, nunmehr ein interessantes Belegstück bester britischer Büchsenmacherkunst mit hochinteressantem Monogramm, ohne gültigen Beschuß, zum Schießen nicht mehr geeignet, Sammlerwaffe A+M

William Wellington Greener war der 1834 geborene Sohn von William Greener (1806–1869) einem innovativen Büchsenmacher in Birmingham. Wie auch sein Vater befaßte er sich zu Lebzeiten ständig mit der Verbesserung von Gewehren. Im Gegensatz zu seinem Vater, der von der Überlegenheit von Vorderladerwaffen überzeugt war, wandte sich W. W. Greener aber schon sehr früh den Hinterladern zu und erkannte ihr Potenzial für die Zukunft. Diese Meinungsverschiedenheit führte dazu, daß er sich 1855 unter dem Namen ‘W. Greener Jun.’ selbständig machte, aber schon 1861 den Namen in ‘W. W. Greener’ änderte. Als sein Vater 1869 starb übernahm W. W. auch den väterlichen Betrieb wieder. 1878 eröffnete er ein Geschäft in London unter der in der Laufschiene genannten Adresse, welches bis 1965 bestand. Nachdem er 1911 in Pension gegangen war, führten wiederum seine beiden Söhne das Unternehmen weiter, bis es 1920 in ‘WW Greener Ltd.’ umbenannt wurde. 1965 verkaufte der letzte Sohn die Firma dann an ‘Webley & Scott’. Greener kann heute wohl noch für sich beanspruchen, den nachhaltigsten Einfluß auf die traditionelle Jagdwaffenherstellung ausgeübt zu haben. Das in der Baskülebande erwähnte Patent: 2003 stammt vom 09. 05. 1881 und betrifft den Auswerfer-, Spann-, Verschluß- und Sicherungsmechanismus. Neben diesen Entwicklungen schrieb er (wie übrigens sein Vater auch) einige heute noch gelesene Waffen-Fachbücher. Aber nicht nur in der Jagdwaffenentwicklung tat er sich federführend hervor! Auch im Polizei-, Militär- und Sportwaffenbereich war er erfolgreich tätig. Heinrich Leue (1837 – 1897) lernte bei seinem Onkel Heinrich Barella, 1860 oder 1867 gründete er gemeinsam mit dem Händler Timpe in Berlin W 8, Friedrichstrasse 82 ein eigenes Unternehmen als ‘H. Leue & Timpe’. Das Unternehmen war so bekannt für seine gut gefertigten Waffen, daß Leue zum Hofbüchsenmacher ernannt und von 1890 bis 1897 Vertreter der bekannten britischen Firma von ‘William Wellington Greener’ im Deutschen Reich wurde. Königin Victoria (eigentlich Alexandrina Victoria, geb.: 24. Mai 1819 gest.: 22. Januar 1901) war von 1837 bis 1901 Königin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und trug ab dem 1. Januar 1877 als erste britische Monarchin den Titel Kaiserin von Indien. Sie war die Urgroßmutter der heutigen Königin.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

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Auktion: Jagd-, Sport- und Sammlerwaffen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 04.07.2015 - 11:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 27.06. - 04.07.2015

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