Sohn, Komponist, 1825 - 1899. Konvolut von e. Schreiben m. U. (3 Faltbriefe, 1 Briefkarte sowie 4 Visitenkarten und 1 Brieffragment), o. O., o. D., um 1888, 1 - 2 S., meist 12mo und kl.-8vo, 1 Kuvert. Beilage: Sechs e. B. seiner Frau Adele Strauß, geb. Deutsch; Ostende, Prag, meist 1888, 1 - 4 S., 1 Porträtpostkarte, tw. etwas fleckig, 12mo bzw. kl.-8vo.

Alle Schreiben sind an Emma Pollak, die Cousine von Adele Strauß gerichtet: "... Liebe Cousine Emma! So geschieht immer mehr was uns beide näher zusammenführt! In vertitas Ihr aufrichtiger Verehrer und ziemlich nahe stehender Verwandter! Ihrer verführerischen Einladung zu widerstehen wäre nicht denkbar, wenn nicht Adele wegen ihrer leider noch immer grossen Nervosität Franzensbad dringend nothwendig hätte. Wenn wir uns in dem einsamen, ruhigen Coburg zu zerstreuen versuchten da sprachen wir von unsern Sympathien für das und jenes sich in Wien befindliche - aber in erster Linie wurde immer Emma der Gegenstand unserer Herzerquickung - der Bewunderung und Verehrung; für Sie zu schwärmen - wahrhaftig bezwingen Sie alle Welt - doch so aufrichtig Ihnen ergeben wie wir beide dürfte wohl kaum möglich sein ...". Auch die Briefe von Adele Strauß enthalten einige nicht uninteressante Informationen: "... Daher muß ich Dir rathen gebt das ganze Conzert auf! Im Bewußtsein wieder bei der Concordia Anstoß zu erregen und uns noch mehr Feinde zu machen, als wir ohnedies haben, will Jean nicht mehr darauf eingehen! Und nehme an, es fällt nicht (...) aus, wie man dann über uns herfiele. Das, darf man Jean nicht anthun! Die Stimmung hier ist jetzt eine zu anti Straußische. Und unsere Aufgabe ist es nicht dagegen anzukämpfen. Jean sagt auch, daß diese Sachen nicht für den Concertsaal geschrieben sind, erst alles eingerichtet werden müßte ...". (o. O., 9. 2. 1988)