Platin, acht spiralförmige Glieder, besetzt mit acht zentralen Diamanten im alten Brillantschliff, insgesamt ca. 1,00 ct, Diamanten in diversem Schliff insges. ca. 6,60 ct und Diamantrauten insgesamt ca. 4,35 ct, 950/1000, Gew. 91,20 g, 20er Jahre d. 20. Jhs., Attest der Prägeanstalt, fehlende Rauten, Reparaturspuren, ohne Konstruktion, ohne Etui (Ši)

Das Diadem stellt ein Meisterwerk dar, das mit größter Wahrscheinlichkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einem der führenden europäischen Juwelierhäuser geschaffen wurde. Es bietet einen Vergleich mit dem sog. Townsend Tiara aus dem Jahr 1905 an, aus der Produktion der Firma Cartier, heute in der Cartier Collection aufbewahrt.

Die gesellschaftlichen „weißen“ Schmuckstücke des Zeitraums der Belle Epoque (in England ungefähr der Edwardischen Epoche entsprechend) zeichnen sich durch außergewöhnliche Leichtigkeit und Zartheit aus, die ihnen die Verwendung von Weißmetall verleihen, das in der gesamten Fläche mit strahlenden Diamanten besetzt ist. Die symmetrische, zur Mitte graduierende Komposition, ist aus acht beweglichen verbundenen Gliedern in der Form von spiralförmig gedrehten Ranken zusammengesetzt, die in Platin ausgeführt sind, und mehr als Tausend Diamanten im Gesamtgewicht von annähern 12,00 kt besetzt sind.

In den höheren Gesellschaftsklassen war ein Diadem ein nicht wegzudenkender Teil der Aufmachung der Frisur für verschiedene feierliche Anlässe wie beispielsweise Bälle, Konzerte oder große Familienzusammenkünfte. Im Zeitraum von 1890 – 1920 war es ein beinahe obligatorischer Bestandteil der Gesellschaftskleidung einer Dame bei einer Audienz am Königshof, heutzutage können wir uns keine Braut „in Weiß“ ohne es vorstellen.

Teuere, kostenaufwendige Schmuckstücke waren Grundstein eines Familienvermögens und Diademe gehörten entschieden zu ihm. Die königlichen Familien besaßen ganze Sammlungen von Diademen, Stirnreifen oder Tiaren, eine der umfangreichsten gehört der britischen Königin Elisabeth II.

Diese einzigartige Kleinod stammt aus dem Vermögen der Familie Vojtěch Mastný, einer der bedeutendsten Juristen und Diplomaten der Ära der ersten Tschechoslowakischen Republik. Das Schmuckstück ließ er für seine Ehefrau anfertigen, wahrscheinlich auf einer seiner Missionen entweder in London oder in Berlin, wo er als Gesandte wirkte.

Zu diesem Diadem blieb die tragende Konstruktion nicht erhalten, man kann es jedoch zur weiteren Umarbeitung in ein neues Schmuckstück benutzen, ganz im Geiste der ursprünglichen Bestimmung ähnlicher Schmuckstücke, die immer eine multifunktionale Nutzung hatten.