Bei den Fang-Stämmen (Bulu, Ntumu, Betsi u. a.) und bei den Kwele, im Norden von Gabun, übergreifend nach Süd-Kamerun und in den Kongo, gab und gibt es solche Helm-Masken mit mehreren Gesichtern (2 bis 6). Sie werden bei den Fang 'Ngontang' und bei den Kwele 'Ngontangnang' genannt ('junge, weiße Frau'). Dieser Masken-Typ soll mit seinen Tänzen die Hexerei bekämpfen.
Die hier präsentierte, alte 'Ngontang-Helm-Maske' der Fang hat vier Gesichter. Die jeweils einander gegenüber liegenden, ovalen Gesichter sind gleich gestaltet (2x mit offener Mund, 2x geschlossener Mund am unteren Rand). Die Maske ist aus leichtem, hellbraunem Holz geschnitzt. Die Frisur oben, die Seiten bis zu den Dekor-Zacken und der untere Rand sind schwarzbraun gefärbt und mit glühendem Eisen geglättet. Die niedere, kreuzförmige Kamm-Frisur ist an ihrem Schnittpunkt zusätzlich in zwei Richtungen gelocht. Alle vier Gesichter und der untere, umlaufende Dekor-Streifen sind mittels Kaolin weiß gefärbt (daher: 'junge, weiße Frau'). Die Gesichter selbst tragen stammestypische, leicht rot akzentuierte Narben-Tätowierungen an Stirn, Nasenrücken und Wangen (hier 2x im Relief geschnitzt und 2x gelocht).
Alle Augenbrauen-Bögen sind gelocht(nicht durchgehend). Die unteren Befestigungslöcher für das Maskenkostüm aus Baststreifen sind zu Teil ausgebrochen, durch die lange Verwendung der Maske. Ein Stück mit sehr guter Gebrauchs-Patina außen und innen, sowie mit kleinen Altersschäden (Farbabrieb und kleine Ausbrüche).
1. Drittel 20. Jh.; H: 31 cm. (ME)

Provenienz: Französische Privatsammlung; Deutsche Privatsammlung. Literatur: 'Ancestral Art of Gabon' von Louis Perrois, Abb. 36; 'African Art in American Collections' von Robbins & Nooter, Abb. 865.