Die Kwele (oder Bakwele) leben im Nordosten von Gabun, an und jenseits der Grenzen zu Kamerun und dem Kongo.
Vorliegende, typische Maske der Kwele ist aus leichtem, hellem Holz geschnitzt und zeigt ein herzförmiges Gesicht, leicht konkav nach innen gewölbt, mit stark schräg gestellten, geschlitzten, mandelförmigen Augen, kurzer, kleiner Nase und einem kleinen Mund am unteren, spitz zulaufenden Kinn des Masken-Gesichtes. Vom Scheitel ausgehend, ist die Maske von zwei 'Hörnern' (wohl Antilopenhörner) zur Gänze umrandet und eingefasst. Die Hörner haben einen achteckigen Querschnitt. Eine V-förmige Einkerbung an den Hörnern oben. Das Masken-Gesicht und die innere Fläche der Hörner waren ursprünglich weiß gefärbt (mittels Kaolin). Reste des Kaolin-Belags sind noch deutlich erkennbar. Alle übrigen Flächen der Maske sind schwarz gefärbt. Die Rückseite des Masken-Gesichtes ist blank und ungefärbt. Ein sehr seltener Masken-Typ, mit alter Glanz-Patina durch langen Gebrauch, sowie mit kleinen Altersschäden: Farbabrieb, kleine Risse und frühe Abbrüche.
19. Jh. bis Anfang 20. Jh.;
H: 39 cm (gesamt); B:28 cm.

Provenienz: Nach Angabe des Einbringers und derzeitigen Eigentümers wurde diese Kwele-Maske von seinem Vater im Jahr 1964 von dem bekannten Kunsthändler Pierre Vérité (1900-1993) in Paris erworben. Jetzt: Österreichische Privatsammlung. (ME)

Literatur:'Die Kunst des schwarzen Afrika' von Kerchache, Paudrat, Stephan, Abb. 578; 'The Tribal Arts of Africa' von Jean-Baptiste Bacquart, S.120, Abb. 4; ähnliche Masken-Typen der Kwele: 'African Art in American Collections' von Robbins & Nooter, Abb. 896, 898, 899; 'Ancestral Art of Gabon' von Louis Perrois, Abb. 18; 'Afrika' von Michel Leiris und Jacqueline Delange, Cover-Foto und Abb. 379.