Dieser Masken-Typ 'Kpan' gehört zur Familie der 'Goli-Masken', die bei den Baule in vier verschiedenen Typen in Zeiten von Gefahr, bei Krankheiten und Bestattungen auftreten, um Unheil abzuwehren und auf übernatürliche Mächte einen positiven Einfluss auszuüben.
Die hier angebotene 'Kpan-Maske' ist aus mittelschwerem Holz in perfektem Baule-Stil gearbeitet. Mit einer äußerst fein geschnitzten Frisur mit drei wulstig abgerundeten Haar-Kämmen und einem Zopf, der in zwei Teilen schwungvoll nach hinten ausragt und sich oben, an der Spitze des Haupt-Kammes wieder vereint. Die Frisur ist schwarz gefärbt. Das ruhige, ernste Gesicht der Maske ist hingegen rot. Mit stammestypischen Narben-Tätowierungen auf der Stirn, an beiden Schläfen und neben den Mundwinkeln. Mit hohen Augenbrauen-Bögen, typischer, kleiner, gerader Baule-Nase, sowie mit suggestiv direkt nach vorne blickenden, gemalten Augen mit großen, schwarzen Pupillen. Unter den Augen befinden sich zwei kleine Sehschlitze für den Maskentänzer. Die untere Hälfte dieser 'Kpan-Maske' trägt einen umlaufenden, schmalen, schwarz-weißen Zackenbart, bis zum Kinn, an dem ein geringelter, schwarzer Kinn-Bart mit einem größeren End-Knopf sitzt. Das ganze Masken-Gesicht hat nach hinten einen breiten, unbemalten Rahmen, über den das Kostüm des Tänzers gezogen wurde. An ihrer Rückseite zeigt die Maske eine sehr gute, glänzende Gebrauchs-Patina an den richtigen Stellen, und einen 'Biss-Stab' für den Tänzer.
Insgesamt ein meisterlich gearbeitetes Baule-Stück, mit nur minimalen, unbedeutenden Altersschäden (Farbabrieb und ein kleiner, alter Ausbruch an der linken Seite des Zackenbartes).
1. Hälfte 20. Jh.; H: ca. 40 cm; B: ca. 16 cm. (ME)

Provenienz: Deutsche Privatsammlung.

Literatur: 'Baule. African Art - Western Eyes' von Susan M. Vogel, Abb. S. 175, 184, 185, 187.