Giovanni Domenico Valentino - ein Paar (2)
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(Rom ca. 1630-nach 1698 Imola)
Kücheninterieur mit weiblicher Figur; Interieur mit schreibender Figur (Der Apotheker),
Öl auf Leinwand, je 73,2 x 98 cm, gerahmt (2)
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Die beiden Bilder, die als Gegenstücke konzipiert sind, sind typisch für die Malerei Giovanni Domenico Valentinos. Sie zeigen das Innere einer Küche beziehungsweise einer Apotheke. Bei ersterem fällt zunächst die Darstellung einer Reihe von Alltagsgegenständen ins Auge; Kupfertöpfe und Geschirr sind im Hinblick auf das Erzielen bestmöglicher Wirkung auf dem Boden verteilt. Die Szene erinnert an die beiden signierten und mit 1698 datierten Kücheninterieurs (Privatsammlung, Modena), bei denen in einer gedrängteren Komposition Geschirr und Kochutensilien auf dem Boden dargestellt sind (siehe F. Baldassarri, Gian Domenico Valentino, in: La Natura morta in Emilia e in Romagna, hg. v. D. Benati und D. Peruzzi, Mailand 2000, S. 260–269, Abb. 273–274).
Das Apothekeninterieur steht hingegen einer monogrammierten Fassung im Musée Fesch in Ajaccio (Inv. 852-1-461) sehr nahe, in der dieselben Elemente wenn auch variiert, wiederkehren: der halb geöffnete Schrank, das Kohlen-becken, die Fläschchen und pharmazeutischen Gefäße auf den Regalen und das Porträt über der Tür. Wie schon im Kücheninterieur sind auch hier im Hinter-grund menschliche Gestalten zu erkennen, die in ihre Tätigkeit vertieft sind.
Giovanni Domenico Valentino war in Imola und vor allem in Rom tätig, wo dokumentiert ist, dass sich seine Gemälde 1725 in der Sammlung von Kardinal Benedetto Pamphili (1653–1729) befunden haben. Andrea G. de Marchi setzt den Maler mit einem gewissen „Gian Domenico Valentino droghiere“ gleich, welcher in einem Verzeichnis jener Künstler, die zwischen den 1670er- und 1680er-Jahren in Sant’Agnese arbeiteten, Erwähnung findet (siehe A. G. De Marchi, Il Palazzo Doria Pamphilij al Corso e le sue collezioni, Florenz 1999, S. 231, Anm. 112).
Wir danken Andrea G. De Marchi, der die Zuschreibung der beiden Gemälde nach deren Prüfung im Original bestätigt hat.
21.04.2015 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 18.750,-
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-
Giovanni Domenico Valentino - ein Paar (2)
(Rom ca. 1630-nach 1698 Imola)
Kücheninterieur mit weiblicher Figur; Interieur mit schreibender Figur (Der Apotheker),
Öl auf Leinwand, je 73,2 x 98 cm, gerahmt (2)
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Die beiden Bilder, die als Gegenstücke konzipiert sind, sind typisch für die Malerei Giovanni Domenico Valentinos. Sie zeigen das Innere einer Küche beziehungsweise einer Apotheke. Bei ersterem fällt zunächst die Darstellung einer Reihe von Alltagsgegenständen ins Auge; Kupfertöpfe und Geschirr sind im Hinblick auf das Erzielen bestmöglicher Wirkung auf dem Boden verteilt. Die Szene erinnert an die beiden signierten und mit 1698 datierten Kücheninterieurs (Privatsammlung, Modena), bei denen in einer gedrängteren Komposition Geschirr und Kochutensilien auf dem Boden dargestellt sind (siehe F. Baldassarri, Gian Domenico Valentino, in: La Natura morta in Emilia e in Romagna, hg. v. D. Benati und D. Peruzzi, Mailand 2000, S. 260–269, Abb. 273–274).
Das Apothekeninterieur steht hingegen einer monogrammierten Fassung im Musée Fesch in Ajaccio (Inv. 852-1-461) sehr nahe, in der dieselben Elemente wenn auch variiert, wiederkehren: der halb geöffnete Schrank, das Kohlen-becken, die Fläschchen und pharmazeutischen Gefäße auf den Regalen und das Porträt über der Tür. Wie schon im Kücheninterieur sind auch hier im Hinter-grund menschliche Gestalten zu erkennen, die in ihre Tätigkeit vertieft sind.
Giovanni Domenico Valentino war in Imola und vor allem in Rom tätig, wo dokumentiert ist, dass sich seine Gemälde 1725 in der Sammlung von Kardinal Benedetto Pamphili (1653–1729) befunden haben. Andrea G. de Marchi setzt den Maler mit einem gewissen „Gian Domenico Valentino droghiere“ gleich, welcher in einem Verzeichnis jener Künstler, die zwischen den 1670er- und 1680er-Jahren in Sant’Agnese arbeiteten, Erwähnung findet (siehe A. G. De Marchi, Il Palazzo Doria Pamphilij al Corso e le sue collezioni, Florenz 1999, S. 231, Anm. 112).
Wir danken Andrea G. De Marchi, der die Zuschreibung der beiden Gemälde nach deren Prüfung im Original bestätigt hat.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 21.04.2015 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 11.04. - 21.04.2015 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.