Lot Nr. 97 #


Francois Boucher und Werkstatt


Francois Boucher und Werkstatt - Alte Meister

(Paris 1703–1770)
Eine Allegorie der Poesie,
Öl auf Leinwand, Dm. 82 cm, gerahmt

Provenienz:
Sir Charles Henry Coote, 9th Baronet (1792–1864), Ballyfin House, Irland;
Sir Charles Henry Coote, 10th Baronet (1815–1895);
The Rev. Sir Algernon Coote, 11th Baronet (1817–1899);
Sir Algernon Charles Plumptre Coote, 12th Baronet (1847–1920);
Auktion Bennett & Son of Ormond Quay, Sale Ballyfin House, 1923, Lot 423;
Noreen, Lady Coote, Monkton House, Wiltshire

Wir danken Alastair Laing, der nach Untersuchung des vorliegenden Werks im Original eine Zuschreibung an Boucher und seiner Werkstatt vorschlug.

Ebenso danken wir Kevin Mulligan für seine Unterstützung bei der Erforschung der Provenienz.

Ein herannahender Putto, in der Hand einen Lorbeerkranz und eine brennende Fackel als Symbole des Sieges und des Friedens, krönt die im Zentrum sitzende Personifikation der Poesie, die durch die Schriftrolle, die Flöte und die Lyra gekennzeichnet ist. Der Tondo ist ein gutes Beispiel für die meist klein- bis mittelformatigen Allegorien, oft Teile von Bildserien, die Boucher als Dekoration für die Salons von Pariser Hôtels schuf. Diese Räume hatten gefasste und vergoldete Boiserien, in die derartige Gemälde eingelassen waren. Die Allegorie der Poesie wurde bereits früh von einem ursprünglich rechteckigen Format zu einem Tondo verändert, was mit einer Anpassung an eine vorgegebene Raumsituation erklärt werden könnte. Sie befand sich seit beinahe 200 Jahren in irischem Privatbesitz und war Alexandre Ananoff, dem Verfasser des Catalogue Raisonné, nicht bekannt.

François Boucher schuf um 1748 eine erste, nicht signierte und datierte dreifigurige Fassung der Allegorie der Poesie (ehemals Sammlung Rothschild, Mentmore Towers), die aufgrund einiger ikonographischer Hinweise von Alastair Laing mit dem Frieden von Aachen (1748) in Verbindung gebracht wurde, was eine Datierung des Bildes ermöglicht. Diese Allegorie wurde 1977 bei Sotheby’s, London, verkauft (vgl. A. Ananoff, L’Opera Completa di Boucher, Mailand 1980, Abb. 545a, ohne Katalogeintrag). Eine Variante von 1753 (laut A. Laing ebenfalls Boucher und Werkstatt) befindet sich im Metropolitan Museum of Art in New York (acc. no. 69.155.2.); eine Serie von vier Allegorien der Schönen Künste, von denen die Poesie dem vorliegenden Gemälde ähnelt, ist in der ehemaligen Sammlung Rothschild in Ascott Park, Buckinghamshire.

Laing beurteilt die hier angebotene Fassung als der in Ascott Park qualitativ überlegen und datiert sie um 1758. Er schreibt: „Your picture is somewhat later, probably of around 1758, which is the date on the only signed picture in the set of four ovals at Ascott representing the Arts, ‘Sculpture’. The ‘Poetry’ in that, which is very similar in composition to your painting of the subject, does not seem to me autograph: it may have been painted by Boucher’s studio assistants, to make up the set. Your tondo seems to me superior to the Ascott picture, and to be at least partially autograph. The putto symbolizing ‘Poetry’ in particular, looks as though it was executed by Boucher himself, as do some other parts, including the uppermost dove (here of Peace, rather than of Venus). What probably happened is that studio assistants laid in and partially executed the picture according to a design of Boucher’s, and that he finished off the most important parts of it”. Die vorliegende Allegorie der Poesie befand sich lange Zeit in Ballyfin House, einem der schönsten irischen Landsitze. Die von Sir Charles Coote im 19. Jahrhundert angelegte Gemäldesammlung galt als die bedeutendste Irlands. Große Teile der Sammlung wurden in einer Serie von Auktionen nach dem Verkauf von Ballyfin House veräußert, während das vorliegende Gemälde aus der Werkstatt Bouchers bis vor kurzem in Familienbesitz verblieb.

Zusatzabbildung
Allegorie der Poesie, ehem. Sammlung Rothschild, Ascott Park, Buckinghamshire

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

21.04.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 79.754,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Francois Boucher und Werkstatt


(Paris 1703–1770)
Eine Allegorie der Poesie,
Öl auf Leinwand, Dm. 82 cm, gerahmt

Provenienz:
Sir Charles Henry Coote, 9th Baronet (1792–1864), Ballyfin House, Irland;
Sir Charles Henry Coote, 10th Baronet (1815–1895);
The Rev. Sir Algernon Coote, 11th Baronet (1817–1899);
Sir Algernon Charles Plumptre Coote, 12th Baronet (1847–1920);
Auktion Bennett & Son of Ormond Quay, Sale Ballyfin House, 1923, Lot 423;
Noreen, Lady Coote, Monkton House, Wiltshire

Wir danken Alastair Laing, der nach Untersuchung des vorliegenden Werks im Original eine Zuschreibung an Boucher und seiner Werkstatt vorschlug.

Ebenso danken wir Kevin Mulligan für seine Unterstützung bei der Erforschung der Provenienz.

Ein herannahender Putto, in der Hand einen Lorbeerkranz und eine brennende Fackel als Symbole des Sieges und des Friedens, krönt die im Zentrum sitzende Personifikation der Poesie, die durch die Schriftrolle, die Flöte und die Lyra gekennzeichnet ist. Der Tondo ist ein gutes Beispiel für die meist klein- bis mittelformatigen Allegorien, oft Teile von Bildserien, die Boucher als Dekoration für die Salons von Pariser Hôtels schuf. Diese Räume hatten gefasste und vergoldete Boiserien, in die derartige Gemälde eingelassen waren. Die Allegorie der Poesie wurde bereits früh von einem ursprünglich rechteckigen Format zu einem Tondo verändert, was mit einer Anpassung an eine vorgegebene Raumsituation erklärt werden könnte. Sie befand sich seit beinahe 200 Jahren in irischem Privatbesitz und war Alexandre Ananoff, dem Verfasser des Catalogue Raisonné, nicht bekannt.

François Boucher schuf um 1748 eine erste, nicht signierte und datierte dreifigurige Fassung der Allegorie der Poesie (ehemals Sammlung Rothschild, Mentmore Towers), die aufgrund einiger ikonographischer Hinweise von Alastair Laing mit dem Frieden von Aachen (1748) in Verbindung gebracht wurde, was eine Datierung des Bildes ermöglicht. Diese Allegorie wurde 1977 bei Sotheby’s, London, verkauft (vgl. A. Ananoff, L’Opera Completa di Boucher, Mailand 1980, Abb. 545a, ohne Katalogeintrag). Eine Variante von 1753 (laut A. Laing ebenfalls Boucher und Werkstatt) befindet sich im Metropolitan Museum of Art in New York (acc. no. 69.155.2.); eine Serie von vier Allegorien der Schönen Künste, von denen die Poesie dem vorliegenden Gemälde ähnelt, ist in der ehemaligen Sammlung Rothschild in Ascott Park, Buckinghamshire.

Laing beurteilt die hier angebotene Fassung als der in Ascott Park qualitativ überlegen und datiert sie um 1758. Er schreibt: „Your picture is somewhat later, probably of around 1758, which is the date on the only signed picture in the set of four ovals at Ascott representing the Arts, ‘Sculpture’. The ‘Poetry’ in that, which is very similar in composition to your painting of the subject, does not seem to me autograph: it may have been painted by Boucher’s studio assistants, to make up the set. Your tondo seems to me superior to the Ascott picture, and to be at least partially autograph. The putto symbolizing ‘Poetry’ in particular, looks as though it was executed by Boucher himself, as do some other parts, including the uppermost dove (here of Peace, rather than of Venus). What probably happened is that studio assistants laid in and partially executed the picture according to a design of Boucher’s, and that he finished off the most important parts of it”. Die vorliegende Allegorie der Poesie befand sich lange Zeit in Ballyfin House, einem der schönsten irischen Landsitze. Die von Sir Charles Coote im 19. Jahrhundert angelegte Gemäldesammlung galt als die bedeutendste Irlands. Große Teile der Sammlung wurden in einer Serie von Auktionen nach dem Verkauf von Ballyfin House veräußert, während das vorliegende Gemälde aus der Werkstatt Bouchers bis vor kurzem in Familienbesitz verblieb.

Zusatzabbildung
Allegorie der Poesie, ehem. Sammlung Rothschild, Ascott Park, Buckinghamshire

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.04. - 21.04.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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