(um 1674 in Leiden erstmalig erwähnt, 1676/80 in Den Haag tätig, gest. nach 1706)
Banketje mit einer geschälten Zitrone auf einer Wanli-Schale, zwei Orangen und einem gefüllten Römer,
Öl auf Holz, 49 x 38 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung T. W. H. Ward, London;
Galerie Douwes, Amsterdam;
Privatsammlung, Frankreich

Literatur:
R. Warner, Dutch and Flemish flower and fruit painters in the 17th and 18th Centuries, London 1928, pl. 71d

Wir danken Fred Meijer für die Bestätigung der Eigenhändigkeit auf der Basis einer Fotografie.

Im Lexikon der holländischen Stilllebenmaler im 17. Jahrhundert (Lingen 1995) heißt es über den Maler: “Als charakteristisches Stillleben des Martinus Nellius kann die kleinformatige Komposition einfacher Gegenstände gelten: eine geringe Zahl von Früchten, zusammen mit einem Weinglas auf einer Tischdecke, wobei eine Fliege oder ein Schmetterling selten fehlen. Mit solchen Bildern voller Atmosphäre steht der Maler aber diametral jenen kühlen, ja unnahbaren Werken entgegen, die von seinen Leidener Zeitgenossen geschaffen wurden. Mittels Licht, Schatten und Farbe vermag der Maler sogar Stimmungen zu wecken und Kostbarkeit zu suggerieren, ohne indes kostbare Dinge darzustellen [...].” Das hier vorliegende Gemälde weist alle charakteristischen Merkmale der Kunst des Martinus Nellius auf und ist somit eine interessante Ergänzung zu seinem Oeuvre.