Kal.: 11,2 mm/16 (vermutlich 16/65), ohne erkennbare Nummer, Lauflänge: 671 mm, doppelte Laufhakenverriegelung, zumindest der Schrotlauf besteht aus Damaststahl, Doppelabzug- das vordere Züngel mit Französischem Stecher, Auszieher, die Stahlteile mit Ausnahme des brünierten Laufbündels buntgehärtet, die Basküle, der Abzugsbügel, die Schloßplatten, die Hähne, der Schlüssel und der Vorderteil mit schöner Randstich-, Rosetten- und Arabeskengravur, die Laufschiene beschriftet mit: 'JOS. HEINIGE IN WIEN', der Schaft aus Nußholz mit Pistolengriff, Fischhaut, Deutscher Backe und stählerner Schaftkappe mit Schaftmagazin für zwei Büchsenpatronen, Schaftlänge: 344 mm, Riemenbügel, vor langer Zeit fachmännisch überarbeitet gebraucht, guter Erhaltungszustand, die Läufe innen in gutem Zustand, der Schrotlauf innen leicht fleckig, die Stahlteile ebenfalls leicht fleckig der Schaft mit oberflächlichen Gebrauchsspuren, ehemals sehr schöne Büchsenmacher und Graveurarbeit aus der Zeit vor 1891, ohne gültigen Beschuß, Sammlerwaffe A+M

Der Büchsenmacher Joseph Heinige wird ab ca. 1880 in der Neustiftgasse in Wien erwähnt und ist bekannt für seine sehr gut ausgeführten Jagdwaffen Er wird 1893 noch in der Wiener Büchsenmacherinnung geführt. Ab ca. 1900 scheint Franz Spurny als sein Nachfolger auf. Die Firma MM. Auguste Francotte et Cie wurde ursprünglich 1810 von Auguste Francotte in der Rue Mont Saint Martin 61 in Lüttich gegründet. Neben der in hervorragender Qualität gefertigten Jagdwaffen wurde die Firma vor allem für ihre innovativen Revolver bekannt. So wurden Francotte-Waffen bei vielen Armeen (Schweiz, Schweden, Bayern, Dänemark, etc.) geführt. Über mehrere Generationen weitergeführt war es um 1900 üblich, daß unteranderem Wiener Büchsenmacher bei Francotte zukauften.