(Antwerpen 1520 - ca. 1567)
"Madonna del velo",
Öl auf Holz, 130,3 x 95,6 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Literatur:
Rubens e la pittura fiamming a del'600, Ausst. Kat., hg. vo n D. Bodart, Cagliari 1990, S. 108 und S. 109, Anm. 1 (als P. P. Rubens)

Das vorliegende Gemälde, das einst Lukas de Heere und danach Peter Paul Rubens zugeschrieben war (schriftliche Mitteilung von Didier Bodart, 29. Oktober 1988; Rubens e la pittura fiamminga del'600, Ausst. Kat., hg. von D. Bodart, Cagliari 1990, S. 108 und S. 109, Anm. 1), ist ein Gemälde aus der Werkstatt Cornelis van Cleves-eine Kopie nach Raffaels Madonna del Velo. Zu sehen ist das auf einem Kissen liegende Jesuskind, auf das die Jungfrau Maria liebevoll herabblickt. Sie hält einen durchsichtigen Schleier fest, nach dem das Kind die Hände ausstreckt. Im Schattenbereich hinter der Jungfrau beobachtet der Heilige Josef die Szene. Inder intimen Darstellung der Heiligen Familie kommt die Faszination der Renaissance über das Menschsein Jesu zum Ausdruck. Die Urfassung des vorliegenden Tafelbildes, die zu Raffaels berühmtesten Kompositionen zählt und von der es zahlreiche Repliken gibt, wurde erst kürzlich in der sogenannten Madonna von Loretto im Musée Condé, Chantilly erkannt. Papst Julius II. hat das Gemälde wohl 1509 bei Raffael in Auftrag gegeben und es zusammen mit seinem Porträt bei Festen der römischkatholischen Kirche an einer Säule angebracht.