Oswald Oberhuber *
(Meran 1931 geb.)
Ohne Titel, signiert, datiert Oberhuber 1951, Öl, Lack auf Jute, 160 x 120 cm, gerahmt, (K)
Provenienz:
Aus einer österreichischen Sammlung
Oswald Oberhuber im Gespräch mit Franz Schuh Allein im Universum
Schuh: Wie hast du angefangen zu arbeiten, auszustellen, öffentlich zu werden?
Oberhuber: Es ist mir zuerst nicht die Öffentlichkeit wichtig gewesen, sondern das, was ich zu leisten imstande bin. Das war für mich die entscheidende Frage. Daß ich ein großer Beobachter der Umgebung und jener Dinge war, die geschehen sind, das ist klar. Damit habe ich mich immer indirekt oder direkt beschäftigt, weil das ja auch ein wesentlicher Moment für einen selber ist: Ich kann ja nur dann etwas klärend für mich einbringen, wenn ich weiß, wie die ganze Geschichte läuft. Mir war klar, daß es nach 45 keinerlei Stilbildung mehr gibt. Das war für mich eine der wesentlichsten Erkenntnisse, nämlich die Notwendigkeit, sich abzusetzen von jeder Position, die vorgibt, hier muß es so sein, und nicht anders. Ich habe die Behauptungung aufgestellt, es kann so sein, aber es kann auch vieles nebeneinanderlaufen, was ganz konträr zu dem ist, und ich glaube auch nur an diese Art von Zusammenspiel, weil es eben keine von oben her geleitete Position mehr gibt, weder vom Staat her noch von der Kirche. Ich stehe ganz allein in einem Universum, und da kann ich tun und lassen, was ich will. Ich kann ja auch gegen den Strom schwimmen, ich kann Gegenbehauptungen aufstellen, und ich müßte dann auch anerkennen, daß man diese Gegenbehauptungen nicht akzeptiert und ich eben dann erst recht allein stehe...
Aus: Oswald Oberhuber, Eine Sammlung, Löcker Verlag, 1988
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
27.11.2014 - 14:00
- Schätzwert:
-
EUR 24.000,- bis EUR 35.000,-
Oswald Oberhuber *
(Meran 1931 geb.)
Ohne Titel, signiert, datiert Oberhuber 1951, Öl, Lack auf Jute, 160 x 120 cm, gerahmt, (K)
Provenienz:
Aus einer österreichischen Sammlung
Oswald Oberhuber im Gespräch mit Franz Schuh Allein im Universum
Schuh: Wie hast du angefangen zu arbeiten, auszustellen, öffentlich zu werden?
Oberhuber: Es ist mir zuerst nicht die Öffentlichkeit wichtig gewesen, sondern das, was ich zu leisten imstande bin. Das war für mich die entscheidende Frage. Daß ich ein großer Beobachter der Umgebung und jener Dinge war, die geschehen sind, das ist klar. Damit habe ich mich immer indirekt oder direkt beschäftigt, weil das ja auch ein wesentlicher Moment für einen selber ist: Ich kann ja nur dann etwas klärend für mich einbringen, wenn ich weiß, wie die ganze Geschichte läuft. Mir war klar, daß es nach 45 keinerlei Stilbildung mehr gibt. Das war für mich eine der wesentlichsten Erkenntnisse, nämlich die Notwendigkeit, sich abzusetzen von jeder Position, die vorgibt, hier muß es so sein, und nicht anders. Ich habe die Behauptungung aufgestellt, es kann so sein, aber es kann auch vieles nebeneinanderlaufen, was ganz konträr zu dem ist, und ich glaube auch nur an diese Art von Zusammenspiel, weil es eben keine von oben her geleitete Position mehr gibt, weder vom Staat her noch von der Kirche. Ich stehe ganz allein in einem Universum, und da kann ich tun und lassen, was ich will. Ich kann ja auch gegen den Strom schwimmen, ich kann Gegenbehauptungen aufstellen, und ich müßte dann auch anerkennen, daß man diese Gegenbehauptungen nicht akzeptiert und ich eben dann erst recht allein stehe...
Aus: Oswald Oberhuber, Eine Sammlung, Löcker Verlag, 1988
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst, Teil 2 |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 27.11.2014 - 14:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 15.11. - 27.11.2014 |