(Tokio 1970 geb.; lebt und arbeitet in Berlin u. Hamburg)
"Der Grizzley Marshall, 1. Bürger Dawson’s", monogrammiert, datiert J. M.2002, rückseitig betitelt, signiert, datiert J Meese 2002, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm, gerahmt

Provenienz:
Contemporary Fine Arts, Berlin (rückseitig Aufkleber sowie 2 Stempel)

Jonathan Meese ist einer der bekanntesten zeitgenössischen deutschen Künstler. Sein gleichermaßen unbequemes wie kraftvoll eigenständiges Werk polarisiert die Gemüter. Meeses mannigfaltiges Oeuvre wird unter anderem bestimmt von der Beschäftigung mit Persönlichkeiten der Weltgeschichte, mit Ur-Mythen und Heldenepen, die der Künstler unter Einbeziehung von Elementen der Populärkultur zu einem im Wortsinn fantastischen Ganzen verdichtet. Kompromisslos proklamiert er sein utopisch angelegtes Konzept von der „Diktatur der Kunst" in der Auseinandersetzung mit verfemten Figuren und Symbolen sowie der deutschen (Zeit-) Geschichte. Dabei immer auf dem schmalen Grat von humoresker Verzerrung wandelnd, nimmt er als Künstler bewusst in Kauf, gesellschaftlich anzuecken. („Malermeese-Meesermaler", Museum der Moderne Salzburg)

Das vorliegende Werk „Der Grizzley Marshall, 1. Bürger Dawson‘s" zeigt einen Grizzlybären in Montur eines Marschalls, dem höchsten militärischen Rang, hier bezeichnet als 1. Bürger Dawson’s. Dawson, eine kleine kanadische Stadt, liegt im äußersten Nordwesten am Yukon River, nahe der Grenze zu Alaska. Grizzlybären stellten einen wichtigen Teil der Kultur der Ureinwohner des Yukon vor Kontakt mit Europa dar. Sie wurden viel gejagt und die Ureinwohner verwendeten ihre Krallen und Felle in Zeremonien und integrierten den Grizzlybären in ihre Tänze, Mythen und Legenden.

Aus der Schumacher Sammlung Teil II