Alexander Archipenko
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(Kiew 1887–1964 New York)
Head (Construction with crossing planes), beschriftet Archipenko 1913, auf dem Sockel nummeriert 0/6, 1913 konzipiert, gegossen zwischen 1957 und 1964, Bronze mit dunkelbrauner Patina, 38,3 x 28,2 x 20 cm
Die Authentizität der Bronze, zu seinen Lebzeiten entstanden, wurde von Frances Archipenko Gray bestätigt. Als solcher wird das Werk im Catalogue raisonné, der gerade in Vorbereitung ist, beschrieben werden.
Wir danken Frances Archipenko Gray für die freundliche Unterstützung.
Schriftliches Zertifikat der Archipenko Foundation, Bearsville, New York, Oktober 2014
Provenienz:
Fischer Fine Art, London
dort 1975 vom heutigen Besitzer erworben
Privatsammlung, Italien
Ausstellung:
New York, Alexander Archipenko: The Parisian years, Retrospektive, Museum of Modern Art, 1970 (die erste Ausstellung Archipenkos in New York); Toronto, Archipenko: the Paris Years, Art Gallery of Ontario, Januar/Februar 1971, Ausst.-Kat. Nr. 7;
London, Tatlin’s dream: Russian Suprematist and Constructivist Art 1910-1923, Fisher Fine Art Limited, November 1973-Januar 1974;
Bordeaux, Les Cubistes, Musée des Beaux Arts/Paris, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, 1973, Ausst.-Kat., Seite 43, Tafel 50;
Rom, Alexander Archipenko, Ente Premi Roma, 1963, Ausst.-Kat. Nr. 9, Tafel 5 (mit with Entwurf von Gino Severini) – dieser Guss wurde hier von der Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom, erworben
Literatur:
Carola Giedion-Welcker, Contemporary Sculpture, An Evolution in Volume and Space, New York, 1960, Seite 84;
Dictionnaire de la Sculpture Moderne, edit. F. Hazan, Paris, 1960, Seite 8;
Alexander Archipenko et al., Archipenko: Fifty Creative Years, 1908-1958, New York, 1960, Tafel 182;
Giovanni Carandente, Dizionario della Scultura Moderna, il Saggiatore, Mailand, 1967, Seite 16;
Giovanni Sangiorgi, „La Pittura Scultorea di Archipenko,“ in Civiltà delle Macchine, Band XI, Nr. 5, September-Oktober 1963, Seite 38;
Maurizio Calvesi, „Futurismo e Orfismo,“ in L‘Arte Moderna, Band V, Nr. 43, 1967, Seite 273;
E. Roters, Avantgarde Osteuropa 1910-1930: Austellung der Deutschen Gesellschaft für Bildende Kunst (Kunstverein Berlin), edit. Akademie der Künste, 1967, Seite 81, Tafel 92;
D. Ripley-D. Scott-G. Habasque, Archipenko: International Visionary, Donald H. Karshan (ed.), Washington, D.C., 1969, Seite 41, Tafel 38;
Douglas Cooper, The Cubist Epoca, edit. Phaidon, 1971, Seite 243, Tafel 293;
Jean Luc Daval, Journal de l’Art Moderne 1884-1914, edit. Skira, Genève, 1973, Tafel 269;
Andrei B. Nakov, Studio International, December 1973, Band 186 (mit Erwähnung des Werks);
Donald H. Karshan, Csaky, Edit. Depot 15, Paris, 1973, Seite 16;
Palma Bucarelli, La Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom-Valle Giulia, edit. Istituto Poligrafico dello Stato, Rom, 1973, Seite 210;
Donald H. Karshan, „Les Révolutions d‘Alexandre Archipenko“, in Plaisir de France, Nr. 421, Juli 1974, Seite 16, Tafel 17;
Albert E. Elsen, Origins of Modern Sculpture: Pioneers and Premises, New York, 1974, Tafel 70, Seite 52;
Donald H. Karshan, Archipenko. The Sculpture and Graphic Art, Tubingen, 1974, Seite 19;
Donald H. Karshan, Archipenko. Sculpture, Drawings and Prints, 1908-1963, Indiana, 1985, Nr. 18, Seite 59-61;
Anette Barth, Alexander Archipenkos plastisches Oeuvre, Frankfurt, 1997, Nr. 330, Seite 561 und 563
Ein Guss dieser Bronze gehört heute den öffentlichen Sammlungen: Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom
Saarland Museum, Saarbrücken
Hirschhorn Museum and Sculpture Garden Collection, Washington D.C.
„Head: Construction with crossing planes“ wurde ursprünglich im Jahr 1913, Archipenkos innovativster Phase, als Holz-Skulptur entworfen und zwischen 1957 und 1964 als Bronze gegossen. Archipenko kombinierte den Einfluss vom Kubismus und Konstruktivismus, um seine experimentellen polychromen Skulpturen, auch „Skulpto-Malerei“ genannt, zu schaffen, welche die dreidimensionalen Hervorhebungen und Schatten der Skulptur mit den illusionistischen Vorteilen des Malerei kombinierten. So Donald H. Karshan, der nordamerikanische Sammler und Experte, über die Wichtigkeit des revolutionären Werkes Alexander Archipenkos:
„Ein wichtiges, unveröffentlichtes Photo führt uns in eine der Galerien des Salon des Indépendants in Paris. Die Zeit ist März 1914, und in wenigen Monaten soll Europa in den Krieg eintreten. Die Wände der Galerie sind mit Gemälden in kubistischem Stil gefüllt; die vier Skulpturen, die man sehen kann, stammen vom damals sechsundzwanzig Jahre alten ukrainischen Künstler Alexander Archipenko. Er war ungefähr fünf Jahre vorher aus Kiev über Moskau gekommen, und diese Werke, zusammen mit denen in einem anderen Saal der Ausstellung, sorgten für Aussehen unter Kritikern und Künstlern zugleich (...). Noch kein anderer Künstler vor ihm hatte solche Formen und Zusammenstellungen von Materialien gewagt. Nur Guillaume Apollinaire verteidigte sie vor dem Forum der öffentlichen Meinung in der Pariser Tagespresse. Archipenkos Forschung schaffte die erste moderne Skulptur, eine Konstruktion aus verschiedenen Materialien, eine erfolgreiche Mischung aus innovativen Strategien und deren Kombination zu einer zusammenhängenden Einheit von abstrakten konkaven und konvexen Formen (...).
(….) „Head: Construction with crossing planes“ wurde 1913 als Entwurf für das monumentale ca. 2m-große Werk „Woman in front of a mirror“ (Dame vor dem Spiegel) entworfen: der Oberkörper und Kopf aus bemaltem Holz und Blech spiegelten sich in einem wirklichen Spiegel wider, in dem ein Stillleben und der rechte Arm des auf realen Möbelelementen sitzenden Mannequins abgebildet sind.
Wie die meisten von Archipenkos Konstruktionen vor dem Ersten Weltkrieg, wurde auch dieses Werk wahrscheinlich zerstört. Das ist ein unschätzbarer Verlust, wenn man bedenkt, dass die konstruktivistischen Skulpturen und konstruktivistischen Assemblagen, die auf diese epische Serie folgten, gewissermaßen ihre Nachkommenschaft darstellten. (...)
Archipenko war der einflussreichste Bildhauer des ersten Viertels des 20. Jahrhunderts. Die Frage ist nicht etwa, welche Bildhauer er beeinflusste, sondern welche er nicht beeinflusste.
Man denke an Boccionis „Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum“, an Gabos „Konstruktiven Kopf Nr. 2“, oder an Picassos „Absinthglas“ und „Gitarre“. Ähnlich wie diese ist Ballas Werk „Kraftlinien von Boccionis Faust“ (1915) offenbar von „Boxkampf“ beeinflusst.
Expertin: Maria Cristina Corsini
Maria Cristina Corsini
+39-06-699 23 671
maria.corsini@dorotheum.it
25.11.2014 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 283.600,-
- Schätzwert:
-
EUR 180.000,- bis EUR 250.000,-
Alexander Archipenko
(Kiew 1887–1964 New York)
Head (Construction with crossing planes), beschriftet Archipenko 1913, auf dem Sockel nummeriert 0/6, 1913 konzipiert, gegossen zwischen 1957 und 1964, Bronze mit dunkelbrauner Patina, 38,3 x 28,2 x 20 cm
Die Authentizität der Bronze, zu seinen Lebzeiten entstanden, wurde von Frances Archipenko Gray bestätigt. Als solcher wird das Werk im Catalogue raisonné, der gerade in Vorbereitung ist, beschrieben werden.
Wir danken Frances Archipenko Gray für die freundliche Unterstützung.
Schriftliches Zertifikat der Archipenko Foundation, Bearsville, New York, Oktober 2014
Provenienz:
Fischer Fine Art, London
dort 1975 vom heutigen Besitzer erworben
Privatsammlung, Italien
Ausstellung:
New York, Alexander Archipenko: The Parisian years, Retrospektive, Museum of Modern Art, 1970 (die erste Ausstellung Archipenkos in New York); Toronto, Archipenko: the Paris Years, Art Gallery of Ontario, Januar/Februar 1971, Ausst.-Kat. Nr. 7;
London, Tatlin’s dream: Russian Suprematist and Constructivist Art 1910-1923, Fisher Fine Art Limited, November 1973-Januar 1974;
Bordeaux, Les Cubistes, Musée des Beaux Arts/Paris, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, 1973, Ausst.-Kat., Seite 43, Tafel 50;
Rom, Alexander Archipenko, Ente Premi Roma, 1963, Ausst.-Kat. Nr. 9, Tafel 5 (mit with Entwurf von Gino Severini) – dieser Guss wurde hier von der Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom, erworben
Literatur:
Carola Giedion-Welcker, Contemporary Sculpture, An Evolution in Volume and Space, New York, 1960, Seite 84;
Dictionnaire de la Sculpture Moderne, edit. F. Hazan, Paris, 1960, Seite 8;
Alexander Archipenko et al., Archipenko: Fifty Creative Years, 1908-1958, New York, 1960, Tafel 182;
Giovanni Carandente, Dizionario della Scultura Moderna, il Saggiatore, Mailand, 1967, Seite 16;
Giovanni Sangiorgi, „La Pittura Scultorea di Archipenko,“ in Civiltà delle Macchine, Band XI, Nr. 5, September-Oktober 1963, Seite 38;
Maurizio Calvesi, „Futurismo e Orfismo,“ in L‘Arte Moderna, Band V, Nr. 43, 1967, Seite 273;
E. Roters, Avantgarde Osteuropa 1910-1930: Austellung der Deutschen Gesellschaft für Bildende Kunst (Kunstverein Berlin), edit. Akademie der Künste, 1967, Seite 81, Tafel 92;
D. Ripley-D. Scott-G. Habasque, Archipenko: International Visionary, Donald H. Karshan (ed.), Washington, D.C., 1969, Seite 41, Tafel 38;
Douglas Cooper, The Cubist Epoca, edit. Phaidon, 1971, Seite 243, Tafel 293;
Jean Luc Daval, Journal de l’Art Moderne 1884-1914, edit. Skira, Genève, 1973, Tafel 269;
Andrei B. Nakov, Studio International, December 1973, Band 186 (mit Erwähnung des Werks);
Donald H. Karshan, Csaky, Edit. Depot 15, Paris, 1973, Seite 16;
Palma Bucarelli, La Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom-Valle Giulia, edit. Istituto Poligrafico dello Stato, Rom, 1973, Seite 210;
Donald H. Karshan, „Les Révolutions d‘Alexandre Archipenko“, in Plaisir de France, Nr. 421, Juli 1974, Seite 16, Tafel 17;
Albert E. Elsen, Origins of Modern Sculpture: Pioneers and Premises, New York, 1974, Tafel 70, Seite 52;
Donald H. Karshan, Archipenko. The Sculpture and Graphic Art, Tubingen, 1974, Seite 19;
Donald H. Karshan, Archipenko. Sculpture, Drawings and Prints, 1908-1963, Indiana, 1985, Nr. 18, Seite 59-61;
Anette Barth, Alexander Archipenkos plastisches Oeuvre, Frankfurt, 1997, Nr. 330, Seite 561 und 563
Ein Guss dieser Bronze gehört heute den öffentlichen Sammlungen: Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom
Saarland Museum, Saarbrücken
Hirschhorn Museum and Sculpture Garden Collection, Washington D.C.
„Head: Construction with crossing planes“ wurde ursprünglich im Jahr 1913, Archipenkos innovativster Phase, als Holz-Skulptur entworfen und zwischen 1957 und 1964 als Bronze gegossen. Archipenko kombinierte den Einfluss vom Kubismus und Konstruktivismus, um seine experimentellen polychromen Skulpturen, auch „Skulpto-Malerei“ genannt, zu schaffen, welche die dreidimensionalen Hervorhebungen und Schatten der Skulptur mit den illusionistischen Vorteilen des Malerei kombinierten. So Donald H. Karshan, der nordamerikanische Sammler und Experte, über die Wichtigkeit des revolutionären Werkes Alexander Archipenkos:
„Ein wichtiges, unveröffentlichtes Photo führt uns in eine der Galerien des Salon des Indépendants in Paris. Die Zeit ist März 1914, und in wenigen Monaten soll Europa in den Krieg eintreten. Die Wände der Galerie sind mit Gemälden in kubistischem Stil gefüllt; die vier Skulpturen, die man sehen kann, stammen vom damals sechsundzwanzig Jahre alten ukrainischen Künstler Alexander Archipenko. Er war ungefähr fünf Jahre vorher aus Kiev über Moskau gekommen, und diese Werke, zusammen mit denen in einem anderen Saal der Ausstellung, sorgten für Aussehen unter Kritikern und Künstlern zugleich (...). Noch kein anderer Künstler vor ihm hatte solche Formen und Zusammenstellungen von Materialien gewagt. Nur Guillaume Apollinaire verteidigte sie vor dem Forum der öffentlichen Meinung in der Pariser Tagespresse. Archipenkos Forschung schaffte die erste moderne Skulptur, eine Konstruktion aus verschiedenen Materialien, eine erfolgreiche Mischung aus innovativen Strategien und deren Kombination zu einer zusammenhängenden Einheit von abstrakten konkaven und konvexen Formen (...).
(….) „Head: Construction with crossing planes“ wurde 1913 als Entwurf für das monumentale ca. 2m-große Werk „Woman in front of a mirror“ (Dame vor dem Spiegel) entworfen: der Oberkörper und Kopf aus bemaltem Holz und Blech spiegelten sich in einem wirklichen Spiegel wider, in dem ein Stillleben und der rechte Arm des auf realen Möbelelementen sitzenden Mannequins abgebildet sind.
Wie die meisten von Archipenkos Konstruktionen vor dem Ersten Weltkrieg, wurde auch dieses Werk wahrscheinlich zerstört. Das ist ein unschätzbarer Verlust, wenn man bedenkt, dass die konstruktivistischen Skulpturen und konstruktivistischen Assemblagen, die auf diese epische Serie folgten, gewissermaßen ihre Nachkommenschaft darstellten. (...)
Archipenko war der einflussreichste Bildhauer des ersten Viertels des 20. Jahrhunderts. Die Frage ist nicht etwa, welche Bildhauer er beeinflusste, sondern welche er nicht beeinflusste.
Man denke an Boccionis „Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum“, an Gabos „Konstruktiven Kopf Nr. 2“, oder an Picassos „Absinthglas“ und „Gitarre“. Ähnlich wie diese ist Ballas Werk „Kraftlinien von Boccionis Faust“ (1915) offenbar von „Boxkampf“ beeinflusst.
Expertin: Maria Cristina Corsini
Maria Cristina Corsini
+39-06-699 23 671
maria.corsini@dorotheum.it
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Klassische Moderne |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 25.11.2014 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 15.11. - 25.11.2014 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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