Jonas Burgert *
(Berlin 1969 geb.)
„Zyklus-Potsdam“ 3-teilig, jeweils rückseitig betitelt, signiert, datiert Jonas Burgert 2006 sowie bezeichnet Jonas Burgert und nummeriet 9-10 und 11, Öl auf Leinwand, 205 x 145 cm (Mitte) und 2 Teile je 195 x 90 cm (rechts und links), je auf Keilrahmen, (PS)
Provenienz:
Sammlung Sander, Berlin/Darmstadt
Literatur:
Daniel J Schreiber, Hans-Peter Wipplinger, Jonas Burgert, Lebendversuch, Ausstellungskatalog Kunsthalle Tübingen, Kunsthalle Krems, Köln 2011, WVZ Nr. 41 (b), S. 97
„Die Bilderwelt von Jonas Burgert ist beseelt von magischer Anziehungskraft, die vom Grotesken bis zum Fantastischen reicht und zum Spiegel spannungsreicher zwischenmenschlicher Beziehungen wird“ … Nach einer politischen Relevanz in seiner Arbeit befragt, antwortet Burgert: „Ich glaube, dass die Malerei versuchen muss, etwas Zeitloses einzufangen … Ich finde es grundsätzlich gefährlich, Politik mit in die Kunst hereinzuholen. Wenn ich Grundsätzliches in meiner Malerei behandle, steckt da alles drin, über unsere Definition als Mensch, unsere Spiritualität – diese Urthemen stecken auch im Aktuellen.“ (Karin Pernegger, in: Ausst.Kat. Tübingen/Krems, S. 53f)
„Trotzdem der Betrachter beim Lesen der Bilder in ein bewegtes Geschehen eintaucht, wird ihm keine konkrete Erzählung vorgeführt. Vielmehr begegnet man einer Anzahl narrativer Sequenzen, die eine Ahnung geben von einem durch eine mythische Sphäre evozierten Seinszustand. Burgerts Motivfundus verweist tief hinein in das Existenzielle des Seins, in eine – mitunter archaische – Kulturgeschichte von vermeintlich assoziierten Fragmenten aus der antiken Mythologe, dem Alten Testament, von vergangenen wie postmodernen apokalyptischen Vorstellungswelten. Die Bilder bringen darüber hinaus die Vorstellung des Menschen vom Selbst als Dämon, als Geist oder als (gefallener) Engel auf magische Weise zum Ausdruck.
Seine meist großformatigen Kompositionen widmen sich also nichts Geringerem als dem Drama des Lebens, der Menschheits- und Weltgeschichte. Die malerischen Erkundungen stehen dabei in der Tradition des jahrhundertealten Motivs des Welttheaters (Theatrum mundi) in dem die Welt zur Bühne, das Leben zum Schauspiel, der Mensch zum Spieler wird.“ (Hans-Peter Wipplinger, in: Ausst.Kat. Tübingen/Krems, S. 75)
Widersprüche sind ein Stilprinzip der Malerei Jonas Burgerts. Der Betrachter wird in eine surreale Fantasiewelt entführt, in der sich Traum und Wirklichkeit, Gedachtes und Gesehenes, Zerstörung und Lebendigkeit, Aktivität und Passivität, übermächtig groß und winzig klein gleichsam begegnen wie wohl vereint werden zu einer sehr besonderen, nicht verwechselbaren Bildsprache.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
26.11.2014 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 90.000,- bis EUR 120.000,-
Jonas Burgert *
(Berlin 1969 geb.)
„Zyklus-Potsdam“ 3-teilig, jeweils rückseitig betitelt, signiert, datiert Jonas Burgert 2006 sowie bezeichnet Jonas Burgert und nummeriet 9-10 und 11, Öl auf Leinwand, 205 x 145 cm (Mitte) und 2 Teile je 195 x 90 cm (rechts und links), je auf Keilrahmen, (PS)
Provenienz:
Sammlung Sander, Berlin/Darmstadt
Literatur:
Daniel J Schreiber, Hans-Peter Wipplinger, Jonas Burgert, Lebendversuch, Ausstellungskatalog Kunsthalle Tübingen, Kunsthalle Krems, Köln 2011, WVZ Nr. 41 (b), S. 97
„Die Bilderwelt von Jonas Burgert ist beseelt von magischer Anziehungskraft, die vom Grotesken bis zum Fantastischen reicht und zum Spiegel spannungsreicher zwischenmenschlicher Beziehungen wird“ … Nach einer politischen Relevanz in seiner Arbeit befragt, antwortet Burgert: „Ich glaube, dass die Malerei versuchen muss, etwas Zeitloses einzufangen … Ich finde es grundsätzlich gefährlich, Politik mit in die Kunst hereinzuholen. Wenn ich Grundsätzliches in meiner Malerei behandle, steckt da alles drin, über unsere Definition als Mensch, unsere Spiritualität – diese Urthemen stecken auch im Aktuellen.“ (Karin Pernegger, in: Ausst.Kat. Tübingen/Krems, S. 53f)
„Trotzdem der Betrachter beim Lesen der Bilder in ein bewegtes Geschehen eintaucht, wird ihm keine konkrete Erzählung vorgeführt. Vielmehr begegnet man einer Anzahl narrativer Sequenzen, die eine Ahnung geben von einem durch eine mythische Sphäre evozierten Seinszustand. Burgerts Motivfundus verweist tief hinein in das Existenzielle des Seins, in eine – mitunter archaische – Kulturgeschichte von vermeintlich assoziierten Fragmenten aus der antiken Mythologe, dem Alten Testament, von vergangenen wie postmodernen apokalyptischen Vorstellungswelten. Die Bilder bringen darüber hinaus die Vorstellung des Menschen vom Selbst als Dämon, als Geist oder als (gefallener) Engel auf magische Weise zum Ausdruck.
Seine meist großformatigen Kompositionen widmen sich also nichts Geringerem als dem Drama des Lebens, der Menschheits- und Weltgeschichte. Die malerischen Erkundungen stehen dabei in der Tradition des jahrhundertealten Motivs des Welttheaters (Theatrum mundi) in dem die Welt zur Bühne, das Leben zum Schauspiel, der Mensch zum Spieler wird.“ (Hans-Peter Wipplinger, in: Ausst.Kat. Tübingen/Krems, S. 75)
Widersprüche sind ein Stilprinzip der Malerei Jonas Burgerts. Der Betrachter wird in eine surreale Fantasiewelt entführt, in der sich Traum und Wirklichkeit, Gedachtes und Gesehenes, Zerstörung und Lebendigkeit, Aktivität und Passivität, übermächtig groß und winzig klein gleichsam begegnen wie wohl vereint werden zu einer sehr besonderen, nicht verwechselbaren Bildsprache.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst, Teil 1 |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 26.11.2014 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 15.11. - 26.11.2014 |