Robert Longo
![Robert Longo - Zeitgenössische Kunst, Teil 1 Robert Longo - Zeitgenössische Kunst, Teil 1](/fileadmin/lot-images/38M141126/normal/robert-longo-3263387.jpg)
(New York 1953 geb.)
Sleeping Family, signiert, datiert Robert Longo 83 und mit Künstlersignum, Lack auf Kunststoff, 168 x 122 x 18,5 cm, (PS)
Literatur:
Carter Ratcliff, Robert Longo, München 1985, vgl. Nr.15 (Bronzeguss)
Das Relief „Sleeping Family“ von 1983 zeigt Zusammenhänge zwischen dem Skulpturalen und dem zeichnerischen Werk Robert Longos, mit welchem er sieben Jahre zuvor begann, auf. In seinen frühen Arbeiten steigerte Longo das delikate Medium der Zeichnung auf ein zunächst monumentales, Autorität beanspruchendes Maß. Das Bildpersonal modellierte er plastisch um seine Realität zu suggerieren: „Das Graphit wird ins Papier eingerieben. Es wird fast plastisch geformt“ (1). Das Relief, in silbrig-glänzendem Lack gefasst , steht in engem Zusammenhang zum zeichnerischem Werk bzw. geht aus diesem hervor. Für die Herstellung entwickelte Longo auf 240cm großen Blättern überlebensgroße Figuren, welche dann als Relief ausgeführt wurden. Deutlich sind im Relief die Elemente des Zeichnerischen zu erkennen, die den gegossenen Figuren wiederum eine graphische Kontur verleihen.
„Meine Arbeit“, sagt Robert Longo „ist irgendwo zwischen Film und Monument angesiedelt“ (2). Als würde man das Medium des Filmes an sich (und weniger den Inhalt, den es vermittelt) betrachten, können Longos Werke zwei- und dreidimensional, unbewegt und bewegt gesehen werden. Die Darstellung ereignet sich nicht an einem bestimmten Ort und die Zeit scheint zum Stillstand gekommen zu sein. Die menschliche Gestalten erhalten eine gewisse Transparenz, fast eine gewisse Unsichtbarkeit. Die überlagerte, scheinbar willkürliche Anordnung der Körper konfrontiert den Betrachter bei seiner Bildbetrachtung mit seinen Erfahrungen und Assoziationen von Bewegung und Stillstand, Tanz und Tod wie auch Sorglosigkeit und Gefahr. Die Eindrücke zirkulieren und geraten, manchmal verwandelt, erneut in den Blick. Longo spricht davon, dass dieses Wiederholen seinen Arbeiten einen Effekt von „Rotation, von rhythmischer Struktur, wie bei Liedern“ (3) verleiht.
(1) Robert Longo, The Tate Gallery, Talking about The Sword of the Pig, London 1988, S.6
(2) Robert Longo, zitiert in: Carter Ratcliff, Robert Longo, München 1985, S. 11
83) Robert Longo, zitiert in: ebd. S. 16
Die Arbeit wurde 6 mal jedoch in jeweils unterschiedlichen Materialien und Ausführungen gefertigt. Wir danken Metro Pictures, New York für den freundlichen Hinweis.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
26.11.2014 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 50.000,-
Robert Longo
(New York 1953 geb.)
Sleeping Family, signiert, datiert Robert Longo 83 und mit Künstlersignum, Lack auf Kunststoff, 168 x 122 x 18,5 cm, (PS)
Literatur:
Carter Ratcliff, Robert Longo, München 1985, vgl. Nr.15 (Bronzeguss)
Das Relief „Sleeping Family“ von 1983 zeigt Zusammenhänge zwischen dem Skulpturalen und dem zeichnerischen Werk Robert Longos, mit welchem er sieben Jahre zuvor begann, auf. In seinen frühen Arbeiten steigerte Longo das delikate Medium der Zeichnung auf ein zunächst monumentales, Autorität beanspruchendes Maß. Das Bildpersonal modellierte er plastisch um seine Realität zu suggerieren: „Das Graphit wird ins Papier eingerieben. Es wird fast plastisch geformt“ (1). Das Relief, in silbrig-glänzendem Lack gefasst , steht in engem Zusammenhang zum zeichnerischem Werk bzw. geht aus diesem hervor. Für die Herstellung entwickelte Longo auf 240cm großen Blättern überlebensgroße Figuren, welche dann als Relief ausgeführt wurden. Deutlich sind im Relief die Elemente des Zeichnerischen zu erkennen, die den gegossenen Figuren wiederum eine graphische Kontur verleihen.
„Meine Arbeit“, sagt Robert Longo „ist irgendwo zwischen Film und Monument angesiedelt“ (2). Als würde man das Medium des Filmes an sich (und weniger den Inhalt, den es vermittelt) betrachten, können Longos Werke zwei- und dreidimensional, unbewegt und bewegt gesehen werden. Die Darstellung ereignet sich nicht an einem bestimmten Ort und die Zeit scheint zum Stillstand gekommen zu sein. Die menschliche Gestalten erhalten eine gewisse Transparenz, fast eine gewisse Unsichtbarkeit. Die überlagerte, scheinbar willkürliche Anordnung der Körper konfrontiert den Betrachter bei seiner Bildbetrachtung mit seinen Erfahrungen und Assoziationen von Bewegung und Stillstand, Tanz und Tod wie auch Sorglosigkeit und Gefahr. Die Eindrücke zirkulieren und geraten, manchmal verwandelt, erneut in den Blick. Longo spricht davon, dass dieses Wiederholen seinen Arbeiten einen Effekt von „Rotation, von rhythmischer Struktur, wie bei Liedern“ (3) verleiht.
(1) Robert Longo, The Tate Gallery, Talking about The Sword of the Pig, London 1988, S.6
(2) Robert Longo, zitiert in: Carter Ratcliff, Robert Longo, München 1985, S. 11
83) Robert Longo, zitiert in: ebd. S. 16
Die Arbeit wurde 6 mal jedoch in jeweils unterschiedlichen Materialien und Ausführungen gefertigt. Wir danken Metro Pictures, New York für den freundlichen Hinweis.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst, Teil 1 |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 26.11.2014 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 15.11. - 26.11.2014 |