Solche, mit aufwändigem Relief-Dekor gearbeiteten Schilde, aus leichtem Holz geschnitzt, wurden bei den Songye im zentralen, südlichen Kongo niemals als richtige Kampf-Schilde verwendet. Sie waren vielmehr Geschenke von Häuptlingen an befreundete Häuptlinge, als Dank für geleistete, militärische oder politische Hilfe. Oder sie dienten nur als ‘Repräsentations-Standarten’ für kriegserfahrene, ältere Häuptlinge. Der hier angebotene, alte, relativ kleine und seltene Geschenk-Schild der Songye, aus einem Stück aus leichtem, hellem Holz geschnitzt, sowie braun und weiß gefärbt, zeigt die stammestypische ovale Form, im Mittelteil beidseitig eingezogen. Im Zentrum der Vorderseite sitzt ein sehr sorgfältig und fein geschnitzter Maskenkopf in Form der bekannten ‘Kifwebe-Masken’ der Songye (‘Kifwebe-Masken’ gehören einem Männer-Geheimbund, üben Macht- und Polizeifunktion aus). Die Vorderseite des Schildes ist in sechs umlaufenden Relief-Streifen gestaltet und abwechselnd braun und weiß gefärbt. Wie die typischen Streifen an dem zentralen ‘Kifwebe-Kopf’. Ein außerordentliches, seltenes Objekt. Mit einer exzellenten, alten Gebrauchs-Patina (auch an der braun gefärbten Rückseite und am Griff hinten), sowie nur mit geringen Altersschäden (eine alte Original-Reparatur an einem Riss rechts oben, sonst nur minimal bestoßene Kanten, etwas Farbabrieb). Um 1900 bis 1. Drittel 20. Jh.; H: 64 cm, B: 30 cm (gesamt); der Maskenkopf: H: 16 cm, B: 11 cm. (ME)

Prov.: Französische Privatsammlung.

Lit.: ‘Songye’ von Francois Neyt, Abb. S. 363; ‘Shields. From the Collections of the Barbier-Mueller Museum’ von Benitez & Barbier, Abb. 27, S. 88, 89, sowie auf dem Umschlag-Cover des Buches.

Zusatzabbildung:
Krieger mit einem stilistisch vergleichbaren Schild.
Foto aus „Shields“ von Benitez & Barbier

Prov.: Französische Privatsammlung. Lit.: ‘Songye’ von Francois Neyt, Abb. S. 363; ‘Shields. From the Collections of the Barbier-Mueller Museum’ von Benitez & Barbier, Abb. 27, S. 88, 89, sowie auf dem Umschlag-Cover des Buches.