Bei den Lega (auch Rega, Ba- oder Warega genannt), im Osten des Kongo, bestimmt der Bwami-Bund das gesamte soziale Leben (6 Ränge für Männer, 3 Ränge für Frauen). Es gibt kleine Masken (‘Lukwakongo’), die gleichsam als ‘Ausweis’ für den Bwami-Bund dienen. Größere Gesichts-Masken - wie die vorliegende - dürfen nur Männer der beiden obersten Ränge des Bwami-Bundes (‘Yananio’ und ‘Kindi’) besitzen und bei Zeremonien des Bundes tragen. Die hier präsentierte, alte Gesichts-Maske zeigt den typischen Stil der Lega: länglich oval, aus hellem, hartem Holz geschnitzt.Das herzförmige, konkave Gesicht trägt deutliche Reste einer charakteristischen, weißen Färbung mittels Kaolin. Weiters sogenannte Kaffeebohnen-Augen, eine lange, flache Nase, einen kleinen Mund, lineare Narben-Tattoos an Stirn und Wangen, sowie drei Löcher am Kinn, zur Befestigung eines Bartes aus Pflanzenfasern. Ein ‘klassisches’, altes Lega-Stück mit schöner, glänzender Gebrauchs-Patina vorne und hinten. Nur minimale Altersschäden. 1. Drittel 20. Jh.; H: 23 cm. (ME)

Prov.: Belgische Privatsammlung; Peter Loebarth, Hameln; Deutsche Sammlung.

Lit.: ‘Die Kunst des schwarzen Afrika’ von Kerchache, Paudrat, Stephan, Abb. 659; ‘African Art in American Collections’ von Robbins & Nooter, Abb. 1231, 1232, 1235; ‘L’art des Lega’, Katalog Musee du Quai Branly, Paris, Abb. 7, 9, 10; ‘Joyaux Lega’ von Baeke & Rousseau, Abb. 6, 7; u. a.