Dieser Maskentyp der Punu, ‘Okuyi’ oder ‘Mukudji’ genannt, stellt ein ‘schönes Mädchen’ dar, das aus dem Jenseits zu den lebenden Menschen kommt und sie wohlwollend besucht. Solche ‘Okuyi-Masken’ werden aus leichtem, hellem Holz geschnitzt. Ihr Gesicht ist immer weiß gefärbt, die Frisur zumeist schwarz, der Mund und die typischen Narben-Tätowierungen auf der Stirn und an den Schläfen meist rot. Diese Masken werden von kostümierten Tänzern auf hohen Stelzen (!)bei Zeremonien, Festen und auf Märkten getanzt. Vorliegende, alte ‘Okuyi-Maske’ zeigt den ‘klassischen’ Typ: aus hellem, sehr leichtem Holz geschnitzt. Mit den typischen, geschlitzten Augen, die a japanische No-Masken erinnern. Das Gesicht ist mittels Kaolin weiß gefärbt, denn die Farbe Weiß symbolisiert in vielen afrikanischen Kulturen den Tod. Der freundlich lächelnde Mund, mit vertieften Mundwinkeln, die stammestypischen Narben-Tätowierungen, sowie ein Band über der Stirn sind rot gefärbt. Die aufwändig gestaltete Frisur, mit einem zentralen Kamm und zwei seitlichen Zöpfen, sowie ein Relief-Band um das ganze Gesicht, sind schwarz gefärbt. Über den ungefärbten, breiten Rand der Maske wird das Kostüm gezogen und befestigt. Ein altes Objekt mit guter Gebrauchs-Patina außen und innen. Nur minimale, altersbedingte Schäden (an der Frisur). 19. Jh. bis frühes 20. Jh.; H: 31 cm. (ME)

Prov.: Tschechische Privatsammlung.

Lit.: ‘Ancestral art of Gabon’ von Louis Perrois, Abb. 23.