Solche Helm-Masken mit Janus-Gesicht sind selten und kommen bei den Ibo nur in ihrem nordöstlichen Siedlungsgebiet, bei den Untergruppen der Izzi, Ezza oder Ikwo vor. Sie sollen wichtige Ahnen darstellen. Das vorliegende, erstaunlich gut erhaltene, alte Exemplar ist aus hellem, leichtem Holz. Die Maske trägt zwei, gegenüber liegende, ganz typisch und gut geschnitzte Ibo-Gesichter, die sich nur in kleinen Details voneinander unterscheiden (Formen der Narben-Tätowierungen). Beide Gesichter sind mittels Kaolin-Auftrag weiß gefärbt, alles andere und die Details sind schwarz. Die Frisur zeigt Kreis-Muster und Rillen im Relief, wie sie auch bei anderen Ibo Maskentypen vorkommen. Oben auf dem Janus-Kopf sitzen links und rechts zwei ‘Räder’ mit sternförmigen ‘Speichen’. In ihrer Mitte weisen zwei eingefasste, rechteckige Spiegel nach außen. An beiden Seiten der Frisur sind extra geschnitzte, schwarze Zöpfe mittels Rattan-Streifen angebunden. In der Mitte des Scheitels ist früher noch ein zentrales ‘Rad’ gewesen (jetzt verloren, das Befestigungs-Loch ist vorhanden). Insgesamt ein sehr seltenes und altes Beispiel einer Ibo-Janus-Maske, mit guter Gebrauchs-Patina außen und innen, sowie mit wenigen altersbedingten Schäden (Farbabrieb, kleine Risse und minimale Abbrüche). Um 1900 bis 1. Drittel 20. Jh.; H: 47 cm. (ME)

Prov.: Tschechische Privatsammlung.

Lit.: ‘Igbo Arts’ von Cole & Aniakor, Abb. 267; ‘Igbo’ von Cole, Abb. 47.