Die Mossi sind ein großes Volk im Zentrum von Burkina Faso (9 Mio.). Sie waren ab ca. 1000 n. Chr. in ‘sakralen Königreichen’ organisiert, die heute noch als traditionelle ‘local authorities’ mit Königen und Hofstaat existieren (Ouagadougou, Yatenga, Ouahigouya u. a.). Die Mossi haben ein reiches, vielfältiges Masken-Wesen. Vorliegende Mossi-Maske ist ein typisches Beispiel für den Yatenga-Stil: Das konkav nach innen gewölbte, ovale Masken-Gesicht zeigt einen senkrechten, betonten Mittel-Grat und eckige Augen. Auf dem Masken-Gesicht sitzt ein Antilopenkopf mit zwei Hörnern und geometrischem Relief-Dekor. Der zweite Antilopenkopf bildet den oberen Abschluss des hohen, vorne und hinten geometrisch reliefierten Brett-Aufsatzes der Maske.Dieser zweite Antilopenkopf, mit geometrischem Relief-Dekor, ist zusätzlich mit indigogefärbten, textilen Schnüren und einem Halsband aus Pflanzenfasern dekoriert. Die Maske ist aus hellem, leichtem Holz in einem Stück geschnitzt, sowie weiß, schwarz, rot und blau gefärbt. Im Yatenga-Gebiet, nordöstlich der Stadt Ouahigouya, ‘tanzen’ diese Masken für die Fruchtbarkeit der Felder, bei Erntedank-Festen, sowie bei Begräbnissen. Ein schönes, typisches Objekt mit sehr guter, alter Gebrauchs-Patina, besonders an der Innenseite der Maske. Geringfügige Alterschäden (Farbabrieb, alte Ausbrüche am rechten Auge und hinteren Rand). 1. Hälfte 20. Jh.; H: 112 cm. (ME)

Lit.: ‘African Art in American Collections’ von Robbins & Nooter, Abb. 112, 114.