(Augsburg 1690-nach 1756 München)
Porträts des Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern mit dem Orden vom Goldenen Vlies und seines jüngeren Bruders Ferdinand Maria von Bayern in Rüstung mit der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies,
Öl auf Leinwand, je 84,7 x 62,5 cm, gerahmt (2)

Wir danken Helmut Börsch-Supan für die Bestätigung der Eigenhändigkeit sowie die Identifizierung der Dargestellten. Ein ausführliches Gutachten liegt vor.

Diese außergewöhnlichen Porträts der beiden Wittelsbacher Brüder schuf Winter in Anlehnung an zwei Bildnisse des Münchner Hofmalers Joseph Vivien. Börsch-Supan konnte die Autorschaft Winters belegen. Im Bayerischen Nationalmuseum in München befindet sich ein Porträt Kurfürst Karl Albrechts, nach dem Josef Mörl einen Kupferstich anfertigte, der mit der Künstlerbenennung “I. Winter ad vivum pin(xit)” als zweifelsfreies Werk Winters gesichert ist. Eine Röntgenuntersuchung des Bildes ergab, dass sich unter diesem Porträt, welches den Kurfürsten in fortgeschrittenem Alter zeigt, eine zweite, frühere Fassung befindet. Sie entspricht exakt dem hier vorliegenden Porträt und ist wohl als Vorstudie zu diesem entstanden. Winter kam um 1710 nach München und malte ab 1715 als kurfürstlicher Hof- und Kammermaler zahlreiche Bildnisse von Mitgliedern des Hauses Wittelsbach. Der ältere Bruder Karl Albrecht war seit 1726 regierender Kurfürst von Bayern. Nach dem Tod Kaiser Karls VI. und dem Erlöschen des Hauses Habsburg wurde er 1742 als Karl VII. zum Kaiser gewählt. Seine kurze Herrschaft war von Misserfolgen und Unglück geprägt. Sein jüngerer Bruder Ferdinand Maria wurde 1738 kaiserlicher Generalfeldmarschall und Reichsgeneralfeldzeugmeister.