Lot Nr. 201


Cecco di Pietro


Cecco di Pietro - Alte Meister

(dokumentiert in Pisa von 1364 bis 1399–gestorben vor 1402)
Pietà,
Tempera auf Holz, Goldgrund, 34,8 x 19 cm, oben spitz zulaufend, ungerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde stellt eine frühe Arbeit Cecco di Pietros dar und bildete aufgrund des Formates möglicherweise den oberen Abschluss eines Poyptychons.

Die Tafel ist von Carlo Volpe in die frühe Schaffensphase des Pisaner Künstlers datiert worden. Sie steht in enger stilistischer Beziehung zur Tafel Die Exequien des Heiligen Bernhard (Musée des Beaux-Arts, Dijon). Das Bild zeigt außerdem eindeutige Einflüsse der typisch pisanischen Figurenmodellierung, beispielsweise von Ceccos Pietà e Santi von 1377 bzw. auch von der zentralen Predellentafel des Kreuzigungspolyptychons (beide Museo Nazionale di San Martino, Pisa) von 1386.
Der stilistische Vergleich macht auch für die vorliegende Tafel eine Datierung um 1386 möglich; man könnte dabei auch an das aufgeteilte Polyptychon denken, dessen Mitteltafel mit der Madonna mit Kind von 1386 sich heute im Museum in Portland befindet, die vier Seitenflügel im Musée du Petit Palais in Avignon. Außerdem sind noch mindestens drei weitere Madonnentafeln Cecco di Pietros bekannt, eine ehemals Sammlung Salocchi, Florenz, eine in den Uffizien und eine weitere im Museum in Kopenhagen, deren oberer Abschluss die vorliegende Tafel hätte sein können, ebenso wie eine bis ins 18. Jahrhundert in der Kirche San Pietro in Vinculis in Pisa aufbewahrte und 1386 datierte Tafel Ceccos mit der Geburt der Maria, das aus ikonographischer Sicht sehr gut zum vorliegenden Gemälde hätte passen können.

Erstmals wird Cecco di Pietro 1371/72 dokumentiert, als er unter der Leitung von Francesco Neri da Volterra an der Restaurierung der Jakobsgeschichte von Taddeo Gaddi im Camposanto mitarbeitete. Im Jahr 1402 wird er als bereits verstorben erwähnt. Am stärksten war seine Produktion wohl in den 1370er und 1380er Jahren. 1395 malte er eine Kapelle in San Martino in Pisa aus; dies bildet zugleich das letzte gesicherte Dokument seiner Tätigkeit. Innerhalb von 1395 – belegt durch biografische Notizen seines Auftraggebers – erhielt er den Auftrag für sein Meisterwerk Polyptychon von Agnano (heute Cassa di Risparmio, Pisa). Sein Stil schwankt zwischen jenem seines Lehrers Francesco Neri bzw. den lokalen Tendenzen des Traini und jenem Sienesischen Geschmack, der von Simone Martini und Lippo Memmi beeinflusst war.

21.10.2014 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 52.500,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 15.000,-

Cecco di Pietro


(dokumentiert in Pisa von 1364 bis 1399–gestorben vor 1402)
Pietà,
Tempera auf Holz, Goldgrund, 34,8 x 19 cm, oben spitz zulaufend, ungerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde stellt eine frühe Arbeit Cecco di Pietros dar und bildete aufgrund des Formates möglicherweise den oberen Abschluss eines Poyptychons.

Die Tafel ist von Carlo Volpe in die frühe Schaffensphase des Pisaner Künstlers datiert worden. Sie steht in enger stilistischer Beziehung zur Tafel Die Exequien des Heiligen Bernhard (Musée des Beaux-Arts, Dijon). Das Bild zeigt außerdem eindeutige Einflüsse der typisch pisanischen Figurenmodellierung, beispielsweise von Ceccos Pietà e Santi von 1377 bzw. auch von der zentralen Predellentafel des Kreuzigungspolyptychons (beide Museo Nazionale di San Martino, Pisa) von 1386.
Der stilistische Vergleich macht auch für die vorliegende Tafel eine Datierung um 1386 möglich; man könnte dabei auch an das aufgeteilte Polyptychon denken, dessen Mitteltafel mit der Madonna mit Kind von 1386 sich heute im Museum in Portland befindet, die vier Seitenflügel im Musée du Petit Palais in Avignon. Außerdem sind noch mindestens drei weitere Madonnentafeln Cecco di Pietros bekannt, eine ehemals Sammlung Salocchi, Florenz, eine in den Uffizien und eine weitere im Museum in Kopenhagen, deren oberer Abschluss die vorliegende Tafel hätte sein können, ebenso wie eine bis ins 18. Jahrhundert in der Kirche San Pietro in Vinculis in Pisa aufbewahrte und 1386 datierte Tafel Ceccos mit der Geburt der Maria, das aus ikonographischer Sicht sehr gut zum vorliegenden Gemälde hätte passen können.

Erstmals wird Cecco di Pietro 1371/72 dokumentiert, als er unter der Leitung von Francesco Neri da Volterra an der Restaurierung der Jakobsgeschichte von Taddeo Gaddi im Camposanto mitarbeitete. Im Jahr 1402 wird er als bereits verstorben erwähnt. Am stärksten war seine Produktion wohl in den 1370er und 1380er Jahren. 1395 malte er eine Kapelle in San Martino in Pisa aus; dies bildet zugleich das letzte gesicherte Dokument seiner Tätigkeit. Innerhalb von 1395 – belegt durch biografische Notizen seines Auftraggebers – erhielt er den Auftrag für sein Meisterwerk Polyptychon von Agnano (heute Cassa di Risparmio, Pisa). Sein Stil schwankt zwischen jenem seines Lehrers Francesco Neri bzw. den lokalen Tendenzen des Traini und jenem Sienesischen Geschmack, der von Simone Martini und Lippo Memmi beeinflusst war.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 21.10.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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