Lot Nr. 77


Giuseppe Vermiglio


Giuseppe Vermiglio - Alte Meister

(Alessandria um 1585 - nach 1635)
David und Goliath,
Öl auf Leinwand, 143,5 x 109 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Literatur:
A. Morandotti, Giuseppe Vermiglio, naturalista accademico e diligente, in: Percorsi Caravaggeschi tra Roma e Piemonte, hg. von G. Romano, Turin 1999, S. 239–272, S. 265, Anm. 144; Tafel 86
L. Damiani Cabrini, in: Giuseppe Vermiglio. Un pittore caravaggesco tra Roma e Lombardia, hg. von D. Pescarmona, Kat. Ausst., Mailand 2000, S. 120–121, Nr. 20

Ausgestellt:
Giuseppe Vermiglio, Un pittore caravaggesco tra Roma e Lombardia, Kat. Ausst. Campione d‘Italia, 10. September–3. Dezember 2000, Nr. 20

Das vorliegende Gemälde besticht durch die Verwendung des Chiaroscuro und den eindeutigen Einfluss der malerischen Tradition Caravaggios. Die Lichtquelle befindet sich im linken Bildbereich und hebt die linke Seite von Davids Torso aus dem Schatten hervor. Die Gesichtszüge und die Anatomie des Protagonisten treten markant in Erscheinung. Auffällig ist außerdem die detailgetreue Behandlung der Oberflächen, der kostbar ausgeführte Griff des Schwertes, welcher aus einer Mailänder Waffenschmiede stammen könnte, oder das Blut auf der Klinge. Der ockerfarbene Mantel, der mit großer formaler Sorgfalt ausgeführt wurde und möglicherweise Seideneffekte widerspiegelt, zeugt von der Kenntnis des Malers der zeitgenössischen lombardischen Malerei.

Das beliebte Sujet führte der Piemonteser Giuseppe Vermiglio neben dem vorliegenden Gemälde in einer weiteren Fassung (in einer Privatsammlung) aus. Obwohl die Kompositionen nahezu identisch sind, deuten die unterschiedlichen Lichtführungen und die Behandlung einiger Details auf unterschiedliche Entstehungszeiten hin.

Es ist nicht bekannt, welche der beiden Darstellungen von David und Goliath zuerst entstanden ist. Damiani Cabrini geht davon aus, dass beide nach der Abreise des Künstlers aus Rom in seine lombardische Heimat entstanden sind (siehe Literatur). Vermiglio ist ab 1604 bis 1621 in Rom dokumentiert, wo er gemeinsam mit einer Gruppe anderer lombardischer Maler tätig war, die von den Werken Caravaggios beeinflusst waren. Neben den oben genannten, sind zwei weitere Versionen des vorliegenden Themas bekannt (Pinacoteca Ambrosiana, Mailand; Privatsammlung). Diese gehen wahrscheinlich auf die Bedürfnisse der Mailänder Auftraggeber zurück, die bekanntere Werke mehrmals vom Künstler reproduzieren ließen.

Über das Leben Giuseppe Vermiglios ist wenig bekannt. In den ersten zwei Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts ist er in Rom unter anderem als Schüler von Adriano di Monteleone dokumentiert. Dort soll er außerdem als Kunsthändler tätig gewesen sein. Um 1620 schließlich kehrte er nach Norditalien zurück. Seine Kunst steht im Zeichen der Arbeiten Caravaggios, Einflüsse erfuhr er auch von der Malerei Annibale Carraccis und Guido Renis.

21.10.2014 - 18:00

Schätzwert:
EUR 150.000,- bis EUR 200.000,-

Giuseppe Vermiglio


(Alessandria um 1585 - nach 1635)
David und Goliath,
Öl auf Leinwand, 143,5 x 109 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Literatur:
A. Morandotti, Giuseppe Vermiglio, naturalista accademico e diligente, in: Percorsi Caravaggeschi tra Roma e Piemonte, hg. von G. Romano, Turin 1999, S. 239–272, S. 265, Anm. 144; Tafel 86
L. Damiani Cabrini, in: Giuseppe Vermiglio. Un pittore caravaggesco tra Roma e Lombardia, hg. von D. Pescarmona, Kat. Ausst., Mailand 2000, S. 120–121, Nr. 20

Ausgestellt:
Giuseppe Vermiglio, Un pittore caravaggesco tra Roma e Lombardia, Kat. Ausst. Campione d‘Italia, 10. September–3. Dezember 2000, Nr. 20

Das vorliegende Gemälde besticht durch die Verwendung des Chiaroscuro und den eindeutigen Einfluss der malerischen Tradition Caravaggios. Die Lichtquelle befindet sich im linken Bildbereich und hebt die linke Seite von Davids Torso aus dem Schatten hervor. Die Gesichtszüge und die Anatomie des Protagonisten treten markant in Erscheinung. Auffällig ist außerdem die detailgetreue Behandlung der Oberflächen, der kostbar ausgeführte Griff des Schwertes, welcher aus einer Mailänder Waffenschmiede stammen könnte, oder das Blut auf der Klinge. Der ockerfarbene Mantel, der mit großer formaler Sorgfalt ausgeführt wurde und möglicherweise Seideneffekte widerspiegelt, zeugt von der Kenntnis des Malers der zeitgenössischen lombardischen Malerei.

Das beliebte Sujet führte der Piemonteser Giuseppe Vermiglio neben dem vorliegenden Gemälde in einer weiteren Fassung (in einer Privatsammlung) aus. Obwohl die Kompositionen nahezu identisch sind, deuten die unterschiedlichen Lichtführungen und die Behandlung einiger Details auf unterschiedliche Entstehungszeiten hin.

Es ist nicht bekannt, welche der beiden Darstellungen von David und Goliath zuerst entstanden ist. Damiani Cabrini geht davon aus, dass beide nach der Abreise des Künstlers aus Rom in seine lombardische Heimat entstanden sind (siehe Literatur). Vermiglio ist ab 1604 bis 1621 in Rom dokumentiert, wo er gemeinsam mit einer Gruppe anderer lombardischer Maler tätig war, die von den Werken Caravaggios beeinflusst waren. Neben den oben genannten, sind zwei weitere Versionen des vorliegenden Themas bekannt (Pinacoteca Ambrosiana, Mailand; Privatsammlung). Diese gehen wahrscheinlich auf die Bedürfnisse der Mailänder Auftraggeber zurück, die bekanntere Werke mehrmals vom Künstler reproduzieren ließen.

Über das Leben Giuseppe Vermiglios ist wenig bekannt. In den ersten zwei Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts ist er in Rom unter anderem als Schüler von Adriano di Monteleone dokumentiert. Dort soll er außerdem als Kunsthändler tätig gewesen sein. Um 1620 schließlich kehrte er nach Norditalien zurück. Seine Kunst steht im Zeichen der Arbeiten Caravaggios, Einflüsse erfuhr er auch von der Malerei Annibale Carraccis und Guido Renis.


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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 21.10.2014

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