Lot Nr. 69


Ferraù Fenzoni


Ferraù Fenzoni - Alte Meister

(Faenza 1562–1645)
Der Heilige Franziskus im Gebet,
Öl auf Kupfer, 40 x 27 cm, gerahmt

Wir danken Daniele Benati für die Bestätigung der Zuschreibung auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie.

Ferraù Fenzoni wurde nach seinem Geburtsort Faenza „il Faenzone“ genannt. Die Anfänge seiner Laufbahn verbrachte er in Rom, wo er an der Ausführung zahlreicher Freskenzyklen beteiligt war. Seine Malerei weist Gemeinsamkeiten zum Schaffen Francesco Vannis und Andrea Lilios auf, mit denen er in der letzten Dekade des 16. Jahrhunderts zusammenarbeitete, etwa beim Pfingstwunder im Lateranpalast, bei der Ehernen Schlange und der Geißelung Christi für die Scala Santa, der Bibliothek von Athen und der Allegorie des Gesetzes für die Bibliothek des Vatikans sowie bei der Ausstattung der Gemächer Pius’ V. 1591 malte Fenzoni ein Fresko für die Kapelle von Santa Maria in Trastevere und zwei Jahre darauf vollendete er die Ausstattung von Santa Maria Maggiore in Rom. Beide Projekte zeichnen sich durch ihren Realismus und eine Loslösung vom Manierismus der vorangehenden Dekade aus.

Ende der 1590er-Jahre wurde Fenzoni von Angelo Cesi, dem Bischof von Todi, nach Urbino gerufen, der seinen Gemäldezyklus für die Kirche von Vallicella in Rom (heute verloren) bewunderte. Der Einfluss Federico Baroccis, dessen Werke er in Urbino gesehen haben muss, zeigt sich im vorliegenden Gemälde im chromatischen Spektrum, in der Lichtführung und den irisierenden Farben.

Fenzoni führte in Umbrien zahlreiche Werke aus, von denen das Fresko Das Jüngsten Gericht von 1596 für die Kathedrale von Todi, das Gemälde Der Hl. Michael bezwingt den Satan für die Cenni-Kapelle und das Martyrium des Hl. Laurentius für den Dom von Perugia besonders bemerkenswert sind. 1599 malte er für das rechte Seitenschiff der Kathedrale von Todi eine Serie von sechs Szenen für ein Altargemälde, das sich durch seinen vorbarocken Stil auszeichnet. Der Künstler kehrte im darauffolgenden Jahr in seine Heimatstadt Faenza zurück, wo er sich als selbständiger Maler niederließ und in einem für den Rest seiner Laufbahn nahezu unveränderten Stil arbeitete.

21.10.2014 - 18:00

Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Ferraù Fenzoni


(Faenza 1562–1645)
Der Heilige Franziskus im Gebet,
Öl auf Kupfer, 40 x 27 cm, gerahmt

Wir danken Daniele Benati für die Bestätigung der Zuschreibung auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie.

Ferraù Fenzoni wurde nach seinem Geburtsort Faenza „il Faenzone“ genannt. Die Anfänge seiner Laufbahn verbrachte er in Rom, wo er an der Ausführung zahlreicher Freskenzyklen beteiligt war. Seine Malerei weist Gemeinsamkeiten zum Schaffen Francesco Vannis und Andrea Lilios auf, mit denen er in der letzten Dekade des 16. Jahrhunderts zusammenarbeitete, etwa beim Pfingstwunder im Lateranpalast, bei der Ehernen Schlange und der Geißelung Christi für die Scala Santa, der Bibliothek von Athen und der Allegorie des Gesetzes für die Bibliothek des Vatikans sowie bei der Ausstattung der Gemächer Pius’ V. 1591 malte Fenzoni ein Fresko für die Kapelle von Santa Maria in Trastevere und zwei Jahre darauf vollendete er die Ausstattung von Santa Maria Maggiore in Rom. Beide Projekte zeichnen sich durch ihren Realismus und eine Loslösung vom Manierismus der vorangehenden Dekade aus.

Ende der 1590er-Jahre wurde Fenzoni von Angelo Cesi, dem Bischof von Todi, nach Urbino gerufen, der seinen Gemäldezyklus für die Kirche von Vallicella in Rom (heute verloren) bewunderte. Der Einfluss Federico Baroccis, dessen Werke er in Urbino gesehen haben muss, zeigt sich im vorliegenden Gemälde im chromatischen Spektrum, in der Lichtführung und den irisierenden Farben.

Fenzoni führte in Umbrien zahlreiche Werke aus, von denen das Fresko Das Jüngsten Gericht von 1596 für die Kathedrale von Todi, das Gemälde Der Hl. Michael bezwingt den Satan für die Cenni-Kapelle und das Martyrium des Hl. Laurentius für den Dom von Perugia besonders bemerkenswert sind. 1599 malte er für das rechte Seitenschiff der Kathedrale von Todi eine Serie von sechs Szenen für ein Altargemälde, das sich durch seinen vorbarocken Stil auszeichnet. Der Künstler kehrte im darauffolgenden Jahr in seine Heimatstadt Faenza zurück, wo er sich als selbständiger Maler niederließ und in einem für den Rest seiner Laufbahn nahezu unveränderten Stil arbeitete.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 21.10.2014

Warum bei myDOROTHEUM registrieren?

Die kostenlose Registrierung bei myDOROTHEUM ermöglicht Ihnen die komplette Nutzung folgender Funktionen:

Katalog Benachrichtigungen sobald ein neuer Auktionskatalog online ist.
Auktionstermin Erinnerung zwei Tage vor Auktionsbeginn.
Mitbieten Bieten Sie auf Ihre Lieblingsstücke und ersteigern Sie neue Meisterwerke!
Suchservice Sie suchen nach einem bestimmten Künstler oder einer bestimmten Marke? Speichern Sie Ihre Suche ab und werden Sie automatisch informiert, sobald diese in einer Auktion angeboten werden!