Lot Nr. 24


Abraham Brueghel


Abraham Brueghel - Alte Meister

(Antwerpen 1631–1697 Neapel)
Früchtestillleben in einer Landschaft, Signiert rechts unter dem Korb auf dem Stein: Abram. Brugel. Fe,
Öl auf Leinwand, 121 x 175, 5 cm, gerahmt

Provenienz:
Gigina Necchi Campiglio, Villa Necchi Campiglio, Mailand;
Auktion, il Ponte, Mailand, 28. Oktober 2003, Lot 352;
Privatsammlung, Mailand

Die Bildfläche ist in zwei Teile gegliedert: einen linken felsigen Vordergrund, auf dem das Stillleben aufgebaut ist und einen rechten Teil mit dem Blick in eine hügelige italienische Landschaft.

Auf der in der Höhe zweifach abgestuften planen Oberfläche des Vordergrundfelsens liegen von links nach rechts: eine angeschnittene Wassermelone, in der ein Messer steckt, zwei große Melonen, die linke aufgeschnitten; davor Birnen und Pfirsiche, daneben Pflaumenzweige, Äpfel vor zwei Zitronen, weitere Pfirsiche und Äpfel, ein Zweig mit drei blauen Pflaumen und einige rotgelbe Kirschen.

Nach rechts leicht versetzt, ungefähr in Bildmitte, auf der zweiten Steinebene ein mit Pflaumen, Trauben und Kirschen reich gefüllter Korb. Die Früchte hängen teilweise über den Rand des Korbes; im Inneren bauen sich Äpfel, Pflaumen, Kirschen und Trauben zu einem Früchte-„Berg“ auf, der oben von weißen und rosa Blüten bekrönt wird.

Zum Hintergrund hin spannt sich vor die Landschaft ein braunes Tuch, vor dem sich ein Blumenbouquet in einer silbernen Barockvase erhebt. Rechts neben dem braunen Tuch, das den Vordergrund nach hinten begrenzt, vermittelt ein dünner Stamm mit großen weinlaubartigen Blättern zur hinterlegten Landschaft. Die Blätter stehen in prägnanter Silhouette vor dem hellblauen, mit Wolken überzogenen Himmel. Hinter dem Vordergrundfelsen rechts eine Zone mit grünem Gebüsch, dann zur Ferne hin eine Bergrückenzone mit italienischem Kastell, dahinter Berge, die in ihrem hellen Blauton Ferne assoziieren.

Abraham Brueghel wird 1631 als zweiter Sohn von Jan Brueghel d.J. und Anna Maria Janssens in Antwerpen geboren. Abraham war der einzige Vertreter der Brueghel-Dynastie in der vierten Generation von einiger Bedeutung. Nach der Ausbildung im Atelier seines Vaters geht er noch vor 1649 nach Italien. Von dieser Reise kehrt er nach Antwerpen zurück und wird 1655 Meister der Antwerpener St. Lukasgilde. Nach 1660 ist er in Rom ansässig, wo er 1666 auch heiratet. Am 3. 8. 1670 wird er Mitglied der Accademia di San Luca. Ab März 1671 ist er in Neapel nachweisbar: in diesem Jahr wird er in die Bruderschaft der Virtuis (?) al Pantheon aufgenommen.

Nachdem Abraham Brueghel zu Beginn seines malerischen Schaffens zuerst in der Manier seines Vaters arbeitete, orientierte sich sein Stil seit seinem Italienaufenthalt eher an Daniel Seghers. In der zweiten Hälfte des 17. Jahr-hunderts orientieren sich viele der flämischen Stilllebenmaler wie er mehr an Daniel Seghers, der der einzige nachweisbar Schüler von Jan Brueghel d. Ä. war, als an Breughel mit seinen manieristisch anmutenden, üppigen Bouquets. Er „erfand“ das gleichwertige Spiel von auf der Bildfläche gleichmäßig verteilten Formakzenten. Alle inneren Blüten im Strauß zum Beispiel sind von gleicher Bedeutung.

Die vorliegende Komposition zeigt die genaue Naturbeobachtung Abraham Brueghels, die typisch für die nordeuropäische Malerei sind. Es kommt ihm immer noch auf die Detailgenauigkeit und Präzision an, die sowohl seinem Vater und mehr noch seinem Großvater, Jan Brueghel d. Ä., wichtig waren. Jedoch wirkt sein Malstil in der vorliegenden Komposition insgesamt nicht „detailbesessen“, sondern großzügig und großflächig in den einzelnen Blütenblättern.

Andere signierte Bilder von Abraham Brueghel sind bekannt, deswegen lässt sich sein Werk gut eingrenzen. Auf Grund des Stils und der Komposition ist es möglich, das vorliegende Gemälde mit seinen Blumen und Früchte in Rotterdam, Museum Boymans-van Beuningen, signiert „A. Bruegel Fe.“, das auch um 1670 datierbar ist, zu vergleichen.

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Dem Gemälde liegt ein schriftliches Gutachten bei. Ertz hat eine Datierung auf ca. 1670 vorgeschlagen.

21.10.2014 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 207.600,-
Schätzwert:
EUR 200.000,- bis EUR 300.000,-

Abraham Brueghel


(Antwerpen 1631–1697 Neapel)
Früchtestillleben in einer Landschaft, Signiert rechts unter dem Korb auf dem Stein: Abram. Brugel. Fe,
Öl auf Leinwand, 121 x 175, 5 cm, gerahmt

Provenienz:
Gigina Necchi Campiglio, Villa Necchi Campiglio, Mailand;
Auktion, il Ponte, Mailand, 28. Oktober 2003, Lot 352;
Privatsammlung, Mailand

Die Bildfläche ist in zwei Teile gegliedert: einen linken felsigen Vordergrund, auf dem das Stillleben aufgebaut ist und einen rechten Teil mit dem Blick in eine hügelige italienische Landschaft.

Auf der in der Höhe zweifach abgestuften planen Oberfläche des Vordergrundfelsens liegen von links nach rechts: eine angeschnittene Wassermelone, in der ein Messer steckt, zwei große Melonen, die linke aufgeschnitten; davor Birnen und Pfirsiche, daneben Pflaumenzweige, Äpfel vor zwei Zitronen, weitere Pfirsiche und Äpfel, ein Zweig mit drei blauen Pflaumen und einige rotgelbe Kirschen.

Nach rechts leicht versetzt, ungefähr in Bildmitte, auf der zweiten Steinebene ein mit Pflaumen, Trauben und Kirschen reich gefüllter Korb. Die Früchte hängen teilweise über den Rand des Korbes; im Inneren bauen sich Äpfel, Pflaumen, Kirschen und Trauben zu einem Früchte-„Berg“ auf, der oben von weißen und rosa Blüten bekrönt wird.

Zum Hintergrund hin spannt sich vor die Landschaft ein braunes Tuch, vor dem sich ein Blumenbouquet in einer silbernen Barockvase erhebt. Rechts neben dem braunen Tuch, das den Vordergrund nach hinten begrenzt, vermittelt ein dünner Stamm mit großen weinlaubartigen Blättern zur hinterlegten Landschaft. Die Blätter stehen in prägnanter Silhouette vor dem hellblauen, mit Wolken überzogenen Himmel. Hinter dem Vordergrundfelsen rechts eine Zone mit grünem Gebüsch, dann zur Ferne hin eine Bergrückenzone mit italienischem Kastell, dahinter Berge, die in ihrem hellen Blauton Ferne assoziieren.

Abraham Brueghel wird 1631 als zweiter Sohn von Jan Brueghel d.J. und Anna Maria Janssens in Antwerpen geboren. Abraham war der einzige Vertreter der Brueghel-Dynastie in der vierten Generation von einiger Bedeutung. Nach der Ausbildung im Atelier seines Vaters geht er noch vor 1649 nach Italien. Von dieser Reise kehrt er nach Antwerpen zurück und wird 1655 Meister der Antwerpener St. Lukasgilde. Nach 1660 ist er in Rom ansässig, wo er 1666 auch heiratet. Am 3. 8. 1670 wird er Mitglied der Accademia di San Luca. Ab März 1671 ist er in Neapel nachweisbar: in diesem Jahr wird er in die Bruderschaft der Virtuis (?) al Pantheon aufgenommen.

Nachdem Abraham Brueghel zu Beginn seines malerischen Schaffens zuerst in der Manier seines Vaters arbeitete, orientierte sich sein Stil seit seinem Italienaufenthalt eher an Daniel Seghers. In der zweiten Hälfte des 17. Jahr-hunderts orientieren sich viele der flämischen Stilllebenmaler wie er mehr an Daniel Seghers, der der einzige nachweisbar Schüler von Jan Brueghel d. Ä. war, als an Breughel mit seinen manieristisch anmutenden, üppigen Bouquets. Er „erfand“ das gleichwertige Spiel von auf der Bildfläche gleichmäßig verteilten Formakzenten. Alle inneren Blüten im Strauß zum Beispiel sind von gleicher Bedeutung.

Die vorliegende Komposition zeigt die genaue Naturbeobachtung Abraham Brueghels, die typisch für die nordeuropäische Malerei sind. Es kommt ihm immer noch auf die Detailgenauigkeit und Präzision an, die sowohl seinem Vater und mehr noch seinem Großvater, Jan Brueghel d. Ä., wichtig waren. Jedoch wirkt sein Malstil in der vorliegenden Komposition insgesamt nicht „detailbesessen“, sondern großzügig und großflächig in den einzelnen Blütenblättern.

Andere signierte Bilder von Abraham Brueghel sind bekannt, deswegen lässt sich sein Werk gut eingrenzen. Auf Grund des Stils und der Komposition ist es möglich, das vorliegende Gemälde mit seinen Blumen und Früchte in Rotterdam, Museum Boymans-van Beuningen, signiert „A. Bruegel Fe.“, das auch um 1670 datierbar ist, zu vergleichen.

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Dem Gemälde liegt ein schriftliches Gutachten bei. Ertz hat eine Datierung auf ca. 1670 vorgeschlagen.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 21.10.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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