Lot Nr. 20


Giovanni Maria Morandi


Giovanni Maria Morandi - Alte Meister

(Florenz 1622–1717 Rom)
Bildnis eines Kardinals Girolamo Buonvisi,
Öl auf Leinwand, 37,7 x 31 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion Christie’s, London, 15. Dezember 1978, Lot 48 (als Giovanni Battista Gaulli, gen. Il Baciccio);
Auktion Sotheby’s, London, 3. Juli 1991, Lot 198 (als Giovanni Battista Gaulli, gen. Il Baciccio);
Europäische Privatsammlung

Literatur:
F. Petrucci, Sull’attività ritrattistica di Giovanni Maria Morandi, in: Labyrinthos. Ermeneutica delle arti figurative dal medioevo al novecento, 33/34.1998, p. 131–174, p. 154, fig. 12;
F. Petrucci, Pittura di Ritratto a Roma. Il Seicento, vol. II, Rom 2008, S. 682, Abb. 505

Das vorliegende Gemälde, welches 1978 und 1991 mit einer Zuschreibung an Baccicio am Kunstmarkt war, ist nach Francesco Petrucci ein wichtiges Werk des Florentiner Künstlers Giovanni Maria Morandi (siehe Literatur). Der Vergleich mit einem Stich von Testana, gestochen von De Rossi bestätigt nicht nur die Zuschreibung an Morandi, sondern ermöglicht es auch, den Dargestellten als Kardinal Girolamo Bonvisi (1657–1677) zu identifizieren. Die intensive Expressivität macht das Gemälde zu einem bedeutenden Zeugnis der florentinischen Ausbildung Morandis.

Er schuf sowohl große Altarbilder als auch kleine Gemälde auf Kupfer, aber sein Hauptbetätigungsfeld war die Porträtmalerei. Da der tonangebende Porträtist der 1650er Jahre, Carlo Maratta, immer öfter auch größere Aufträge erhielt, wandten sich die Chigi, die mit Alexander VII. seit 1655 den Papst stellten, an andere Maler, darunter insbesondere an Giovanni Maria Morandi.

Eindeutig lässt sich in der Figurenbehandlung Morandis eine Lehrzeit in Florenz erkennen: die kompakte Malweise und die Betonung der Form. In Florenz ebenso wie in Bologna flammte zu Beginn des 17. Jahrhunderts ein neues Interesse für die naturalistische Zeichnung auf. Dies galt auch für die Porträts. Es ist nicht auszuschließen, dass auch Morandi sich in seinen Porträts zunächst auf Zeichnungen gestützt hat. In Florenz hatte Morandi Werke von Tiberio Titi und Sustermans studieren können.

21.10.2014 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 18.750,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Giovanni Maria Morandi


(Florenz 1622–1717 Rom)
Bildnis eines Kardinals Girolamo Buonvisi,
Öl auf Leinwand, 37,7 x 31 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion Christie’s, London, 15. Dezember 1978, Lot 48 (als Giovanni Battista Gaulli, gen. Il Baciccio);
Auktion Sotheby’s, London, 3. Juli 1991, Lot 198 (als Giovanni Battista Gaulli, gen. Il Baciccio);
Europäische Privatsammlung

Literatur:
F. Petrucci, Sull’attività ritrattistica di Giovanni Maria Morandi, in: Labyrinthos. Ermeneutica delle arti figurative dal medioevo al novecento, 33/34.1998, p. 131–174, p. 154, fig. 12;
F. Petrucci, Pittura di Ritratto a Roma. Il Seicento, vol. II, Rom 2008, S. 682, Abb. 505

Das vorliegende Gemälde, welches 1978 und 1991 mit einer Zuschreibung an Baccicio am Kunstmarkt war, ist nach Francesco Petrucci ein wichtiges Werk des Florentiner Künstlers Giovanni Maria Morandi (siehe Literatur). Der Vergleich mit einem Stich von Testana, gestochen von De Rossi bestätigt nicht nur die Zuschreibung an Morandi, sondern ermöglicht es auch, den Dargestellten als Kardinal Girolamo Bonvisi (1657–1677) zu identifizieren. Die intensive Expressivität macht das Gemälde zu einem bedeutenden Zeugnis der florentinischen Ausbildung Morandis.

Er schuf sowohl große Altarbilder als auch kleine Gemälde auf Kupfer, aber sein Hauptbetätigungsfeld war die Porträtmalerei. Da der tonangebende Porträtist der 1650er Jahre, Carlo Maratta, immer öfter auch größere Aufträge erhielt, wandten sich die Chigi, die mit Alexander VII. seit 1655 den Papst stellten, an andere Maler, darunter insbesondere an Giovanni Maria Morandi.

Eindeutig lässt sich in der Figurenbehandlung Morandis eine Lehrzeit in Florenz erkennen: die kompakte Malweise und die Betonung der Form. In Florenz ebenso wie in Bologna flammte zu Beginn des 17. Jahrhunderts ein neues Interesse für die naturalistische Zeichnung auf. Dies galt auch für die Porträts. Es ist nicht auszuschließen, dass auch Morandi sich in seinen Porträts zunächst auf Zeichnungen gestützt hat. In Florenz hatte Morandi Werke von Tiberio Titi und Sustermans studieren können.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 21.10.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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