Glas, farblos, Wandung mit abgesetzter Lippe, reichen Schliffdekoren und 2 Medaillons, vorderseitig "Die Hoffnung besrer Zeiten, wenn kommt sie", dargestellt durch die allegorische Gestalt der Hoffnung mit Anker und Friedenspalme in den Händen auf einer Schnecke sitzend, rückseitig "Sie fragt nach guten Leuthen, wo sind sie", dargestellt durch die Allegorien der Züchtigkeit, Gerechtigkeit und des Glaubens, dahinter Obelisk mit Schild "Züchtig, Gerecht, Gottselig", Höhe 25,5 cm, Stand mit kleinen Bestoßungen, Böhmen, 1907 (Ru)

Lit. Vergl.: B. Klesse, H. Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock, Sammlung Ernesto Wolf, Europäische Glaskunst 1500-1800, Köln 1989-1990, Abb. 108, 2 Pokale mit Allegorien auf Religionsfreiheit, Schlesien 1720-1725; Die Darstellungen gehen, wie Olga Drahotova herausfand, auf Vorder- und Rückseite einer von Kaspar Neumann entworfenen Gedenkmünze zurück, die im Anschluß an den Alt-Ranstädter Vertrag von 1707 entstand. K. Domanig, die deutsche Medaille, Wien 1907, Mit diesem wurde den schlesischen Fürsten der Augsburger Konfession, die Herzogtümer Brieg, Liegnitz, Münsterberg und Öls sowie der Stadt Breslau die Religionsfreiheit der evangelisch-lutherischen Kirche in Schlesien wiedererstattet. Dies geschah durch Intervention des schwedischen Königs Karl XII. und wurde 1709 vom Kaiser Joseph I. ratifiziert.