(1694-1757) Die Glorie der hl. Maria Magdalena, bezeichnet "Daniel le Gran", Federzeichnung in Braun, grau laviert, auf Bütten, 38,2 x 28,2 cm, gebräunt, etwas stockfleckig, leicht auf Unterlage fixiert, ohne Rahmen, (Sch)

Gutachten von Dr. Johann Kronbichler, 3. September 2013, liegt vor.

Das Blatt zeigt in der unteren Hälfte die hl. Barbara, umgeben von mehreren Engelsputten mit den Attributen der Heiligen in ihren Händen. Darüber sind die Kardinaltugenden, Glaube, Hoffnung und Liebe dargestellt. Die zentrale Figur bildet der Glaube mit Kreuz, Kelch, Lamm und Gesetzestafeln. Die Zeichnung steht eindeutig in Zusammenhang mit dem 1744 von Daniel Gran gemalten Deckenfresko in der Schlosskapelle von Schönbrunn. Es existiert dazu eine Entwurfszeichnung in der Albertina (Inv.-Nr. 26.381) in Wien, bei der es sich aufgrund der genauen Rahmenzeichnung vermutlich um den Präsentationsentwurf handelt. Die vorliegende Zeichnung macht prima vista den Eindruck eines Vorentwurfes für das Albertina-Blatt, einerseits aufgrund der noch fehlenden Rahmenzeichnung und andererseits doch auch aufgrund von mehreren kleinen Abweichungen. Die Zeichnung vermittelt im Wesentlichen auch den Zeichenstil Daniel Grans. Im Vergleich mit anderen gesicherten Entwurfszeichnungen Grans muss man allerdings feststellen, dass diese Zeichnung dessen spontane und sichere Strichführung vermissen lässt. Auch die Bezeichnung "Daniel le Gran" in der linken Blattecke ist nicht als eigenhändige Signatur zu sehen, sondern ist bloß nachempfunden. Es deutet vieles daraufh hin, dass es sich bei diesem Blatt um eine Zeichnung nach Daniel Gran handelt.

Wir danken Dr. Johann Kronbichler für die wissenschaftliche Unterstützung.