(Rom 1900–1972)
“Superficie 718”, rückseitig betitelt, datiert 1950–51, Öl auf Leinwand, 60 x 92,5 cm, gerahmt, (PP)

Fotozertifikat:
Guglielmo Capogrossi, Rom, 30. März 2000, Archiv-Nr. AC/056/OT mit Stempel der Galleria Arte Centro, Mailand

Provenienz:
Galleria l’Isola, Rom (rückseitig Aufkleber)
Galleria Arte Centro Mailand (rückseitig Aufkleber und Stempel)
Privatsammlung, Italien

Literatur:
Guglielmo Capogrossi, Seconda parte del catalogo delle opere di Capogrossi, Edizioni del Naviglio 1974, Nr. 11 mit Abb.

Nach seiner figurativen Anfangsphase, in welcher der Name Capogrossi von Kritikern der römischen Schule und der tonalistischen Malerei zugeordnet wurde, gründete der Künstler 1951 zusammen mit anderen die römische Gruppe „Origine“ (Ursprung) und trat 1952 der mailändischen Gruppe der „Spazialisten“ bei. Er wandte sich in jeder Form von der objektiv wahrnehmbaren Welt ab und schuf von diesem Zeitpunkt an einen Raum, der bewusst aus einem Zeichen (dem sogenannten „gabelförmigen Zeichen“) besteht. Diesem Zeichen, das stets erkennbar und doch in unzähligen Varianten und mit neuen Werten dargestellt wird, ist eine beinahe archetypische Einfachheit eigen. Superficie 718, mit seiner spiralförmigen Struktur aus „gabelförmigen Zeichen“, stellt einen der ersten Beweise für Capogrossis Übergang vom Figurativen zum Abstrakten dar. Es zeugt von seinem künstlerischen Werdegang und hat daher einen großen historischen Wert. «Zu Beginn verwendete ich Naturgegebenheiten, Analogien oder Affinitäten, die aus der visuell wahrnehmbaren Welt stammen. Später versuchte ich, das Gefühl des Raumes in meinem Inneren zum Ausdruck zu bringen, das ich bei der Ausführung meiner alltäglichen Handlungen vernahm». (Giuseppe Capogrossi)