(Nizza 1928–2005 New York)
Hay Pierrot!, 1966, Gitarre, zerschnitten in Kunstharz auf schwarzem Hintergrund, 122 x 92 x 15,5 cm, (PP)

Fotozertifikat:
Archivio delle opere di Arman, Dante Vecchiato,
Galleria d’Arte, Padua, mit Signatur des Künstlers
Archives Denyse Durand-Ruel, Archiv-Nr. 193
Fotozertifikat des Künstlers

Provenienz:
Dante Vecchiato Galleria d’Arte, Padua
Tornabuoni Arte, Florenz
Privatsammlung, Italien

Ausstellungen:
Monteriggioni (Si), Gioco, due giornate di Suoni, immagini e materiali, Teatro delle Metafore, Villa di Basciano, 8. und 9. Januar 1983, Ausst.-Kat. Seite 95 mit Abb.;
Florenz, Maestri della pittura moderna, opere scelte, Tomabuoni Arte, 7. Dezember 1985 – 20. Februar 1986, Ausst.-Kat. Seite 51;
Florenz, Maestri Contemporanei, antologia scelta, 1994, Tornabuoni Arte, 4. Dezember 1993, Ausst.-Kat. Seite 25 mit Abb.

Arman erhielt seine frühe künstlerische Erziehung in Nizza, seiner Geburtsstadt, wo er vor seinem Umzug nach Paris im Jahr 1949 auch Yves Klein, seinen späteren Kollegen und Freund, kennen lernte. Nach seinen künstlerischen Anfängen in der traditionellen französischen Malerei, begann er in den 1950ern mit den Techniken „cachets“ und „allures“ zu experimentieren, und trat im darauffolgenden Jahrzehnt dem Nouveau Réalisme bei, einer Bewegung, die abgenutzte Alltagsgegenstände, welche die Konsumgesellschaft symbolisieren, in den Mittelpunkt der Werke stellte. Nach diesen ersten Experimenten basierend auf dem Prinzip der Akkumulation und der Destruktion, schuf er die sogenannten „colères“, Werke aus in Stücke geschlagenen Musikinstrumenten, die auf Holz angebracht bzw. in Glasvitrinen gesetzt wurden. Hay! Pierrot! stellt eines der ersten Werke dieser Art dar, wo die künstlerische Gestaltung in der Zerstörung eines manuell hergestellten Objekts besteht, das dadurch seine ursprüngliche Funktion verliert und nunmehr ausschließlich der Ästhetik dient.

Aus der Widmung auf der Fotografie
(“Amicalement pour G.V….”) kann die Bedeutung, die Arman selbst seinem Werk Hay! Pierrot! beimaß, abgeleitet werden. Der Titel deutet darauf hin, dass dieses Werk nicht zufällig entstand, sondern einer bestimmten Inspiration (wohl einem Lied) folgte, und später einem Freund gewidmet wurde, oder einer Person, zu der er ein freundschaftliches Verhältnis pflegte oder eine tiefe Zuneigung empfand. Daher handelt es sich hier nicht um ein beliebiges Exemplar aus einer Serie, sondern vielmehr um ein für den Künstler besonders wertvolles Werk…