Jacopo Francia zugeschrieben
![Jacopo Francia zugeschrieben - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen Jacopo Francia zugeschrieben - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen](/fileadmin/lot-images/38Z140428/normal/jacopo-francia-zugeschrieben-3877900.jpg)
(1486-1557) Die letzte Kommunion des hl. Hieronymus, Feder und Pinsel in Braun, weiß gehöht, auf Bütten, auf Karton kaschiert, 62,2 x 42,4 cm, gebräunt, etwas fleckig, mehrere restaurierte Einrisse und Fehlstellen, Passep., o. R., (Sch)
Literatur: M. Faietti (Hrsg.), Ausst. Kat. "Humanismus in Bologna 1490-1510", Pinacoteca Naz. di Bologna/ Wien Albertina 1988, S. 302 f; R. Kultzen, "Eine Jacopo Francia zugeschriebene Entwurfszeichnung", in: W. Liebenwein/ A. Tempestini (Hrsg.), Gedenkschrift für Richard Harprath, München 1998, S. 237-242.
Über die vorliegende Zeichnung schreibt Rolf Kultzen "Schon auf den ersten Blick legt die graphische Manier der von uns zur Diskussion gestellten Zeichnung eine oberitalienische - besser gesagt - bolognesische Herkunft aus dem frühen 16. Jahrhundert nahe. Ein entsprechender Rundblick mag dann bereits an die Hand von Jacopo Francia denken lassen. Fassen wir das Blatt daraufhin ein wenig näher ins Auge, so beeindruckt hier zunächst die räumlich weit ausgreifende Architektur, auf deren monumentale Dimensionen das zur Messfeier versammelte Ensemble von Geistlichen allerdings durchaus ebenbürtig reagiert. Zeichnerisch ebenso souverän umschrieben wie dünnlinig präzis erfasst, erlangt diese Reihe dicht aufgeschlossener Gestalten eine Kraft der plastischen Erscheinung, die durch den lavierenden Einsatz des Pinsels und sicher markierte Weißhöhungen eine noch zusätzliche Steigerung erfährt. Eine nahezu übereinstimmende Anwendung graphischer Mittel überliefert eine Zeichnung aus dem Besitz im British Museum mit der Darstellung der Hl. Apollonia (vgl. Ausst. Kat. Bologna/ Wien 1988, S. 302 f., Nr. 89.). Ebenfalls der Hand des Jacopo Francia zugewiesen, steht das Blatt seinerseits in unmittelbarer Verbindung zu einer weiteren Gruppe verwandter Zeichnungen, mit denen gemeinsam es im Katalog der 1988 veranstalteten Ausstellung "Bologna e l'Umanesimo 1490-1510" vorgestellt wurde.
Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz
Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546
astrid.schierz@dorotheum.at
28.04.2014 - 17:00
- Schätzwert:
-
EUR 4.000,- bis EUR 6.000,-
Jacopo Francia zugeschrieben
(1486-1557) Die letzte Kommunion des hl. Hieronymus, Feder und Pinsel in Braun, weiß gehöht, auf Bütten, auf Karton kaschiert, 62,2 x 42,4 cm, gebräunt, etwas fleckig, mehrere restaurierte Einrisse und Fehlstellen, Passep., o. R., (Sch)
Literatur: M. Faietti (Hrsg.), Ausst. Kat. "Humanismus in Bologna 1490-1510", Pinacoteca Naz. di Bologna/ Wien Albertina 1988, S. 302 f; R. Kultzen, "Eine Jacopo Francia zugeschriebene Entwurfszeichnung", in: W. Liebenwein/ A. Tempestini (Hrsg.), Gedenkschrift für Richard Harprath, München 1998, S. 237-242.
Über die vorliegende Zeichnung schreibt Rolf Kultzen "Schon auf den ersten Blick legt die graphische Manier der von uns zur Diskussion gestellten Zeichnung eine oberitalienische - besser gesagt - bolognesische Herkunft aus dem frühen 16. Jahrhundert nahe. Ein entsprechender Rundblick mag dann bereits an die Hand von Jacopo Francia denken lassen. Fassen wir das Blatt daraufhin ein wenig näher ins Auge, so beeindruckt hier zunächst die räumlich weit ausgreifende Architektur, auf deren monumentale Dimensionen das zur Messfeier versammelte Ensemble von Geistlichen allerdings durchaus ebenbürtig reagiert. Zeichnerisch ebenso souverän umschrieben wie dünnlinig präzis erfasst, erlangt diese Reihe dicht aufgeschlossener Gestalten eine Kraft der plastischen Erscheinung, die durch den lavierenden Einsatz des Pinsels und sicher markierte Weißhöhungen eine noch zusätzliche Steigerung erfährt. Eine nahezu übereinstimmende Anwendung graphischer Mittel überliefert eine Zeichnung aus dem Besitz im British Museum mit der Darstellung der Hl. Apollonia (vgl. Ausst. Kat. Bologna/ Wien 1988, S. 302 f., Nr. 89.). Ebenfalls der Hand des Jacopo Francia zugewiesen, steht das Blatt seinerseits in unmittelbarer Verbindung zu einer weiteren Gruppe verwandter Zeichnungen, mit denen gemeinsam es im Katalog der 1988 veranstalteten Ausstellung "Bologna e l'Umanesimo 1490-1510" vorgestellt wurde.
Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz
Mag. Astrid-Christina Schierz
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 28.04.2014 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 18.04. - 28.04.2014 |