Vincenzo di Antonio Frediani
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(tätig in Lucca zwischen 1476 und 1505)
Die Beweinung Christi,
Öl und Tempera auf Holz, 45,2 x 101 cm, gerahmt
Provenienz:
Sammlung René Maulde de la Clavière (1848–1902);
Privatsammlung, Frankreich;
Verkauf Palais d’Orsay, Paris, 6. April 1978, Lot 13 (als Schule Botticellis)
Vincenzo Frediani ist einer der am besten dokumentierten Maler Luccas aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts. Seine prestigeträchtigen Altar- und Freskoaufträge für Luccheser Kirchen zeigen, dass er zu den angesehensten Malern seiner Heimatstadt zählte. Richard Offner und Everett Fahy trugen sein Werk zunächst unter dem Namen des “Meisters der Luccheser Unbefleckten Empfängnis” zusammen, bis Maurizia Tazartes 1984 und 1987 anhand neu aufgefundener Dokumente die Identifizierung des Meisters als Vincenzo Frediani gelang. An ihn erging nachweislich 1502 der Auftrag für das namensgebende Werk der Unbefleckten Empfängnis (heute im Museo Nazionale, Villa Guinigi, Lucca, siehe M. Tazartes, Anagrafe lucchese I, Vincenzo di Antonio Frediani ‘pictor de Lucca’, il Maestro dell’ Immacolata Concezione?, in: Ricerche di storia dell’arte, Bd. XXVI, 1985, S. 4–6). Beeinflusst wurde Frediani ab Mitte der 80er Jahre von Domenico Ghirlandaio und Filippino Lippi, die im Zuge von Aufträgen für S. Martino und S. Michele in Foro um 1480 bzw. 1481/83 in Lucca waren. Die vorliegende Beweinung Christi zeigt sich noch weitgehend frei von diesen stilistischen Einflüssen, so dass eine Entstehung Anfang der 1480er Jahre angenommen werden kann.
Vergleichbar ist Fredianis früher Gnadenstuhl im Dom zu Lucca (siehe Abb.). Das Lünettenformat lässt vermuten, dass es sich hierbei um den oberen Abschluss einer Altartafel handelt. Die besondere Rolle der Heiligen Maria Magdalena lässt darauf schließen, dass die Beweinung für einen dieser Heiligen gewidmeten Altar entstanden ist. Everett Fahy war der erste, der dieses Gemälde als Werk Fredianis identifizierte, nachdem er es 1982 im Original bei Wildenstein, New York, untersucht hatte.
Wir danken Professor Andrea de Marchi für die Bestätigung der Eigenhändigkeit.
Zusatzabbildung:
Vincenzo d‘Antonio Frediani, Sacra Conversazione, S. Bartolomeo, Ruota di Campannori, Lucca
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
09.04.2014 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 37.500,-
- Schätzwert:
-
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-
Vincenzo di Antonio Frediani
(tätig in Lucca zwischen 1476 und 1505)
Die Beweinung Christi,
Öl und Tempera auf Holz, 45,2 x 101 cm, gerahmt
Provenienz:
Sammlung René Maulde de la Clavière (1848–1902);
Privatsammlung, Frankreich;
Verkauf Palais d’Orsay, Paris, 6. April 1978, Lot 13 (als Schule Botticellis)
Vincenzo Frediani ist einer der am besten dokumentierten Maler Luccas aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts. Seine prestigeträchtigen Altar- und Freskoaufträge für Luccheser Kirchen zeigen, dass er zu den angesehensten Malern seiner Heimatstadt zählte. Richard Offner und Everett Fahy trugen sein Werk zunächst unter dem Namen des “Meisters der Luccheser Unbefleckten Empfängnis” zusammen, bis Maurizia Tazartes 1984 und 1987 anhand neu aufgefundener Dokumente die Identifizierung des Meisters als Vincenzo Frediani gelang. An ihn erging nachweislich 1502 der Auftrag für das namensgebende Werk der Unbefleckten Empfängnis (heute im Museo Nazionale, Villa Guinigi, Lucca, siehe M. Tazartes, Anagrafe lucchese I, Vincenzo di Antonio Frediani ‘pictor de Lucca’, il Maestro dell’ Immacolata Concezione?, in: Ricerche di storia dell’arte, Bd. XXVI, 1985, S. 4–6). Beeinflusst wurde Frediani ab Mitte der 80er Jahre von Domenico Ghirlandaio und Filippino Lippi, die im Zuge von Aufträgen für S. Martino und S. Michele in Foro um 1480 bzw. 1481/83 in Lucca waren. Die vorliegende Beweinung Christi zeigt sich noch weitgehend frei von diesen stilistischen Einflüssen, so dass eine Entstehung Anfang der 1480er Jahre angenommen werden kann.
Vergleichbar ist Fredianis früher Gnadenstuhl im Dom zu Lucca (siehe Abb.). Das Lünettenformat lässt vermuten, dass es sich hierbei um den oberen Abschluss einer Altartafel handelt. Die besondere Rolle der Heiligen Maria Magdalena lässt darauf schließen, dass die Beweinung für einen dieser Heiligen gewidmeten Altar entstanden ist. Everett Fahy war der erste, der dieses Gemälde als Werk Fredianis identifizierte, nachdem er es 1982 im Original bei Wildenstein, New York, untersucht hatte.
Wir danken Professor Andrea de Marchi für die Bestätigung der Eigenhändigkeit.
Zusatzabbildung:
Vincenzo d‘Antonio Frediani, Sacra Conversazione, S. Bartolomeo, Ruota di Campannori, Lucca
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 09.04.2014 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.03. - 09.04.2014 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.