(Sassoferrato 1609–1685 Rom)
Madonna,
Öl auf Leinwand, 43 x 34 cm, gerahmt

Wir danken François Macé de Lépinay, der die Zuschreibung auf Grundlage einer digitalen Fotografie bestätigt hat.

Das vorliegende Gemälde beruht auf einer Komposition Sassoferratos, die durch mehrere eigenhändige Repliken bekannt ist. In einigen Versionen ist die Madonna, wie auch auf dem vorliegenden Bild, nach links gewandt, in anderen nach rechts. In manchen Fassungen sind ihre Hände sichtbar.

Giovanni Battista Salvi, bekannt als „il Sassoferato“, benannt nach seiner Geburtsstadt, erlernte zunächst die Grundlagen der Malerei von seinem Vater Tarquinio und brach dann nach Rom auf. Dort studierte er die Werke seiner Zeitgenossen, darunter Guido Reni, Domenichino und die Carracci. Sein größtes Vorbild war jedoch Raphael. So ist bekannt, dass er dessen Kompositionen direkt kopierte (siehe zum Beispiel Sassoferatos Madonna mit Kind in der Galleria Sabauda, Turin [Inv. Nr. 482], die sich unmittelbar auf Raffaels Madonna mit den Nelken [als Leihgabe in der National Gallery, London] stützt). Obgleich Sassoferato ein versierter Porträtist war, spezialisierte er sich auf Andachtsbilder, die zumeist die Madonna als Einzelfigur oder mit dem Jesuskind zeigen. Die große Zahl der eigenhändigen Repliken und Werkstattwiederholungen seiner Kompositionen zeugen von der großen Beliebtheit, die der Künstler zu seinen Lebzeiten genoss.