Lot Nr. 531


Frans Snyders


Frans Snyders - Alte Meister

(Antwerpen 1579–1657)
Stillleben mit Wild, Früchten, Hummer und Gemüse,
signiert unten rechts: F. Snyders fecit,
Öl auf Leinwand, 76 x 121 cm, gerahmt

Provenienz:
H. M. Clark, London;
Galerie Hansen, Luzern, 1929;
Galerie Heinemann, München, 1929;
Dr. Hugo Henkel (1881–1952), Düsseldorf;
Sotheby’s, London, 7. Juli 1993, Lot 48;
Sotheby’s, Amsterdam, 17. November 1993, Lot 71;
europäische Privatsammlung

Literatur:
E. Greindl, Les Peintres flamands de nature morte au XVIIe siècle, 1956, S. 185;
H. Robels, Frans Snyders: Stilleben- und Tiermaler, 1579–1657, München 1989, S. 269, Nr. 140.I;

Hella Robels datiert das vorliegende Gemälde um 1625–1630 in die Reifezeit des Künstlers.

Es reiht sich unter die Jagdstillleben mit Gemüsen und Tieren von mittlerem Format, die der Künstler von Beginn seiner Laufbahn an bis in die frühen 1640er-Jahre schuf. Hier zeigt sich beispielhaft Snyders’ meisterhafte Fähigkeit in der Wiedergabe von Früchten und Tieren in leuchtenden Farben und von großer stofflicher Präsenz. Snyders’ Arbeitsmethode bestand darin, die von ihm ausgewählten Gegenstände zu einem ausgewogenen, aber abwechslungsreichen Arrangement zu gruppieren. Im vorliegenden Gemälde sind die Objekte auf einer einzigen erhöhten Ebene platziert; der Eindruck von Tiefe entsteht durch Elemente wie Hummer, Spargel und Vögel, die entlang einer von der unteren Mitte nach rechts verlaufenden Diagonalen angeordnet sind.

Das vorliegende Gemälde vereint gleich mehrere der Lieblingsmotive des Künstlers: den toten Hasen, Wild, den Korb mit Trauben und anderen Früchten, den Hummer auf einer Platte und das Eichhörnchen. Viele der genannten Elemente tauchen in seinem Oeuvre in unterschiedlichen Zusammenstellungen auf. Vor allem das Motiv des am Tischrand liegenden toten Hasen, dessen Kopf und Läufe über die Kante hinunterhängen, wurde von Snyders eingeführt, um Bewegung in seine Kompositionen zu bringen. Es tritt in zahlreichen Werken dieser Periode in Erscheinung, z. B. auf dem Bild Wild, Vögel, Trauben und Gemüse in der Gemäldegalerie Kassel (siehe H. Robels, op. cit., S. 254, Nr. 111), wo es in Verbindung mit Artischocken und Spargel zu sehen ist, sowie in dem Werk Wild, Vögel, Gemüse und Früchtekorb in der Gemäldegalerie in Berlin (siehe H. Robels, op. cit., S. 272, Nr. 147), wo ein ganz ähnlicher Früchtekorb erscheint. Auf eine sehr ähnliche eigenhändige Fassung von etwas größerem Format, in der eine Weinranke an die Stelle des Eichhörnchens im linken Vordergrund getreten ist, hat Robels hingewiesen (Hermannstadt, Museum Brukenthal; siehe Robels, op. cit., Nr. 140 II, mit Abb.).

Frans Snyders wurde unter Pieter Brueghel II. und Hendrick van Balen ausgebildet. Er spezialisierte sich auf Stillleben- und Tiermalerei und wurde 1602 zum Meister der Malergilde von Antwerpen ernannt. Nach einem Jahr in Italien, wo er von 1608 bis 1609 dokumentiert ist, kehrte er nach Antwerpen zurück. Dort fand er zu seinem persönlichen Stil in der Darstellung von Stillleben und Tieren und wurde zu einem Erneuerer dieser erst aufkommenden Gattung. Unter dem Einfluss der italienischen Malerei und der Werke Rubens‘ entwickelte er nicht nur ein zunehmendes Geschick für die Wiedergabe vieler unterschiedlicher Gegenstände und für abwechslungsreiche Kompositionen, sondern auch als Kolorist, was ihn zu einem erfolgreichen Künstler machte, dessen Arbeiten von wichtigen Auftraggebern in ganz Europa geschätzt wurden.

09.04.2014 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 171.100,-
Schätzwert:
EUR 200.000,- bis EUR 300.000,-

Frans Snyders


(Antwerpen 1579–1657)
Stillleben mit Wild, Früchten, Hummer und Gemüse,
signiert unten rechts: F. Snyders fecit,
Öl auf Leinwand, 76 x 121 cm, gerahmt

Provenienz:
H. M. Clark, London;
Galerie Hansen, Luzern, 1929;
Galerie Heinemann, München, 1929;
Dr. Hugo Henkel (1881–1952), Düsseldorf;
Sotheby’s, London, 7. Juli 1993, Lot 48;
Sotheby’s, Amsterdam, 17. November 1993, Lot 71;
europäische Privatsammlung

Literatur:
E. Greindl, Les Peintres flamands de nature morte au XVIIe siècle, 1956, S. 185;
H. Robels, Frans Snyders: Stilleben- und Tiermaler, 1579–1657, München 1989, S. 269, Nr. 140.I;

Hella Robels datiert das vorliegende Gemälde um 1625–1630 in die Reifezeit des Künstlers.

Es reiht sich unter die Jagdstillleben mit Gemüsen und Tieren von mittlerem Format, die der Künstler von Beginn seiner Laufbahn an bis in die frühen 1640er-Jahre schuf. Hier zeigt sich beispielhaft Snyders’ meisterhafte Fähigkeit in der Wiedergabe von Früchten und Tieren in leuchtenden Farben und von großer stofflicher Präsenz. Snyders’ Arbeitsmethode bestand darin, die von ihm ausgewählten Gegenstände zu einem ausgewogenen, aber abwechslungsreichen Arrangement zu gruppieren. Im vorliegenden Gemälde sind die Objekte auf einer einzigen erhöhten Ebene platziert; der Eindruck von Tiefe entsteht durch Elemente wie Hummer, Spargel und Vögel, die entlang einer von der unteren Mitte nach rechts verlaufenden Diagonalen angeordnet sind.

Das vorliegende Gemälde vereint gleich mehrere der Lieblingsmotive des Künstlers: den toten Hasen, Wild, den Korb mit Trauben und anderen Früchten, den Hummer auf einer Platte und das Eichhörnchen. Viele der genannten Elemente tauchen in seinem Oeuvre in unterschiedlichen Zusammenstellungen auf. Vor allem das Motiv des am Tischrand liegenden toten Hasen, dessen Kopf und Läufe über die Kante hinunterhängen, wurde von Snyders eingeführt, um Bewegung in seine Kompositionen zu bringen. Es tritt in zahlreichen Werken dieser Periode in Erscheinung, z. B. auf dem Bild Wild, Vögel, Trauben und Gemüse in der Gemäldegalerie Kassel (siehe H. Robels, op. cit., S. 254, Nr. 111), wo es in Verbindung mit Artischocken und Spargel zu sehen ist, sowie in dem Werk Wild, Vögel, Gemüse und Früchtekorb in der Gemäldegalerie in Berlin (siehe H. Robels, op. cit., S. 272, Nr. 147), wo ein ganz ähnlicher Früchtekorb erscheint. Auf eine sehr ähnliche eigenhändige Fassung von etwas größerem Format, in der eine Weinranke an die Stelle des Eichhörnchens im linken Vordergrund getreten ist, hat Robels hingewiesen (Hermannstadt, Museum Brukenthal; siehe Robels, op. cit., Nr. 140 II, mit Abb.).

Frans Snyders wurde unter Pieter Brueghel II. und Hendrick van Balen ausgebildet. Er spezialisierte sich auf Stillleben- und Tiermalerei und wurde 1602 zum Meister der Malergilde von Antwerpen ernannt. Nach einem Jahr in Italien, wo er von 1608 bis 1609 dokumentiert ist, kehrte er nach Antwerpen zurück. Dort fand er zu seinem persönlichen Stil in der Darstellung von Stillleben und Tieren und wurde zu einem Erneuerer dieser erst aufkommenden Gattung. Unter dem Einfluss der italienischen Malerei und der Werke Rubens‘ entwickelte er nicht nur ein zunehmendes Geschick für die Wiedergabe vieler unterschiedlicher Gegenstände und für abwechslungsreiche Kompositionen, sondern auch als Kolorist, was ihn zu einem erfolgreichen Künstler machte, dessen Arbeiten von wichtigen Auftraggebern in ganz Europa geschätzt wurden.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.04.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.03. - 09.04.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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