(Kiev 1858–1911 St. Petersburg)
Der See, kyrillisch signiert, datiert (18)92, Öl auf Leinwand, 51 x 81 cm, gerahmt, (Rei)

Auf dem Keilrahmen befindet sich ein Etikett der Ausstellung der russischen Maler des 18.- Anfang 20. Jahrhunderts aus den Leningrader Privatsammlungen in den Räumen der Kunstakademie der UdSSR, 1955 (zum Teil abgerissen).

Provenienz:
Privatbesitz Wien, vom Vater des jetzigen Besitzers in Leningrad in den 1970er Jahren erworben.

Wir danken Dr. Olga Sugrobova-Roth für die wissenschaftliche Unterstützung.
Konstantin Kryschitskij gehörte zu derjenigen Generation von Landschaftsmalern der russischen bzw. ukrainischen Malerschule, die eine besonders qualitative Ausbildung bei der St. Petersburger Kunstakademie bekamen. Als Schüler des herausragenden Landschaftsmalers Mikhail Klodt wurde Kryschitskij 1908 Vorsitzender der A. Kouinji-Gesellschaft. Seine Landschaften, die oft einen monumentalen Charakter tragen, zeichnen sich durch die Perfektion der Komposition und des Kolorits aus. Mindestens ein Werk von ihm wurde vom Zaren Alexander III. erworben. Kryschitskij war beim St. Petersburger Adel beliebt. Der große russische Schriftsteller Vladimir Nabokov schreibt in seinem Erinnerungsbuch „Andere Ufer“ über eine Landschaft Kryschitskijs in seinem St. Petersburger Elternhaus.
Das Bild „Der See“ gehört zu den Werken, in denen Kryschitskijs Streben, die Grenzenlosigkeit der Natur darzustellen, besonders konsequent verwirklicht wurde. Sie stellt eine Version der Komposition „Der See“ (1896) aus dem Museumsreservat in Wladimir dar und gehört ohne Zweifel zu den Spitzenleistungen des Künstlers.