Die Sukuma, im Nordwesten von Tansania, haben seit dem 19. Jahrhundert eigene Tanz-Gesellschaften, die untereinander große Wettbewerbe abhalten. Auf Tanzplätzen in den Dörfern oder in den Fußball-Stadien der Städte. Die Führer siegreicher Tanz-Gruppen werden bei den Sukuma wie 'Pop-Stars' gefeiert und verehrt. Zu diesen Tanz-Gesellschaften gehören: Tänzer, Trommler, Masken, Schlangen und solche großen Tanz-Figuren aus Holz ('Ibinda', Mehrzahl: 'Mabinda'). Diese Figuren werden am Rand des Tanz-Platzes aufgestellt und es wird auch mit ihnen getanzt! Mit derben Späßen, zur Unterhaltung des Publikums. Der Auftritt dieser Tanz-Figuren und ihre Gestaltung spielen auch bei der Bewertung der jeweiligen Tanz-Gesellschaft durch eine Jury eine große Rolle. Vorliegende große, weibliche Tanz-Figur der Sukuma ist aus hartem, schwerem Holz, rot und weiß gefärbt. Ihre obere Gesichts-Hälfte ist mit Aluminium-Blech beschlagen. Unter solchen Blech-Beschlägen befinden sich bei den Tanz-Figuren oft auch 'magische Substanzen', die der jeweiligen Tanz-Gesellschaft zum Sieg verhelfen sollen. In den offenen Mund sind vier Tierzähne eingesetzt. Ein seltenes, typisches Stück, mit sichtlicher Gebrauchs-Patina. Ca. Mitte 20. Jh.; H: 212 cm. (ME)

Prov.: Österreichische Privatsammlung.

Lit.: 'Shangaa. Art of Tansania' von Gary van Wyk, S. 278 bis 293 (Text), Abb.: Cover-Bild des Buches, Fig. 10.23, Fig. 10.24, Fig. 10.25, Fig. 10.26, Fig. 10.27, S. 299, Fig. F.2.

Zusatzbild:
Cover des neuen Buches „SHANGAA. Art of Tanzania“, von Dr. Gary van Wyk

Prov.: Österreichische Privatsammlung. Lit.: 'Shangaa. Art of Tansania' von Gary van Wyk, S. 278 bis 293 (Text), Abb.: Cover-Bild des Buches, Fig. 10.23, Fig. 10.24, Fig. 10.25, Fig. 10.26, Fig. 10.27, S. 299, Fig. F.2.