Die Tsogho im südlichen, zentralen Gabun pflegten, wie viele Stämme dieses Gebietes (Fang, Kota, Mahongwe, Vuvi u. a.), einen starken Ahnenkult. In Busch-Lagern wurden die jungen Männer der Tsogho von den Erwachsenen des Initiations-Bundes 'Bwiti' in den Ahnen-Glauben eingeführt. Zum Abschluss traten Busch-Geister mit Masken und Kostümen auf. Vorliegende Maske stellt so einen Busch-Geist dar. Aus hellem, leichtem Holz in typischen Tsogho-Formen geschnitzt: mit Augenbrauen-Bögen, einer kurzen, breiten, eckigen Nase, die Augen umrandet und geschlitzt. Die freien Gesichts-Flächen sind weiß gefärbt (mit Kaolin), die Frisur, die Relief-Bänder auf Stirn und Kinn, die Brauen, Nase, Mundpartie und der seitliche Rand der Maske sind schwarzbraun gefärbt. Der charakteristisch kleine Mund ist hier in eine querliegende, dunkle Relief-Struktur eingebettet. Mund und vier Narben-Tätowierungen (je 2 senkrechte Linien an beiden Wangen) sind rot gefärbt (Rotholz-Pulver). Die ganze Maske ist mit einem alten, originalen, dichten Kranz aus Pflanzenfasern eingefasst. Die seltene Maske zeigt eine eindrucksvolle, alte Gebrauchs-Patina vorne und hinten (innen). Mit interessanten, frühen Original-Reparaturen an der oberen Fläche der Frisur (eine Kupfer-Klammer), sowie mit altem Blech an der Frisur vorne und am Beginn der Stirn. Kleine Ausbrüche am hinteren Rand. Um 1900 bis 1. Drittel 20. Jh.; H: 31 cm (Holz-Maske), 46 cm (mit Bast-Rand). (ME)

Prov.: Österreichische Privatsammlung.

Lit.: 'African Art in American Collections' von Robbins & Nooter, Abb. 908; 'Encyclopedia of African Art and Culture' von K.-F. Schädler, Abb. S. 585.

Prov.: Österreichische Privatsammlung. Lit.: 'African Art in American Collections' von Robbins & Nooter, Abb. 908; 'Encyclopedia of African Art and Culture' von K.-F. Schädler, Abb. S. 585.