Lot Nr. 34


Atanasio Soldati *


(Parma 1896–1953)
Tavolo bianco, 1946, signiert Soldati; rückseitig signiert, datiert und betitelt A. Soldati 1946, Öl auf Leinwand, 37,7 x 54,7 cm, gerahmt

Das vorliegende Werk wird in das in Vorbereitung befindliche, vom Archivio Soldati (Bologna) herausgegebene Werkverzeichnis aufgenommen.

Fotozertifikat:
Archivio Atanasio Soldati, Bologna, 3. September 2013, Archiv-Nr. AS13004

Provenienz:
Sammlung Crespi, Legnano (rückseitig bezeichnet)
Farsetti, Prato, 3. Dezember 2011, Los 888
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Ivrea, Soldati, Centro Culturale Olivetti, Juni 1965, Ausst.-Kat. S. 28 mit Abb. (rückseitig Etikett)
Turin, Atanasio Soldati, Galleria Civica d’Arte Moderna, 6. November 1969 – 6. Januar 1970 Ausst.-Kat. S. 42, Nr. 97 mit Abb. (rückseitig Etikett)
Parma, Atanasio Soldati, Galleria del Teatro, Salone delle Scuderie-Palazzo della Pilotta, 1.–30. März 1970, Ausst.-Kat. Nr. 97 mit Abb.
Todi, Soldati. Mostra Antologica 1930–1953, Palazzo Comunale, 5. Oktober-9. November 1986, Ausst.-Kat. S. 34, Nr. 22 mit Abb.
Parma, Atanasio Soldati. Mostra Antologica nel centenario della nascita, Galleria d’Arte Niccoli, 14. Dezember 1996 – 2. März 1997, Ausst.-Kat. S. 93 mit Abb.
Finale Ligure, Chiostri di Santa Caterina. Oratorio de’ disciplinati, Finalborgo (rückseitig Etikett)

[…] die große neue Entwicklung, welche die Jahre zwischen 1941 bis 1946-57 prägte: die Wahl eines anderen neometaphysischen Registers statt jenem, welches die zentralen Jahre der ersten Hälfte des vorangegangenen Jahrzehnts geprägt hatte. In der Anfangsphase zwischen 1941 bis 1943-44 äußerte sich dieses in einer geometrischen Simplifizierung von Häusern, Ansichten und Landschaften, welche in einen luftleeren Raum verwandelt wurden, zeitweise mit geistiger Kälte, phantasievoll und lyrisch in ihrer Beziehung zum realen Objekt, während dieses verwahrlost und seines Einflusses beraubt ist, zugunsten poetischer und beinahe geträumter Unwägbarkeiten.

Die Hinweise, die sich in der zweiten Phase dieses metaphysischen Revivals Soldatis finden lassen, unterscheiden sich von früheren und orientieren sich an Morandi einerseits und Carrà andererseits […]

Einige der Meisterwerke des Künstlers im Bezug auf Neuheit und schöpferisches Gelingen stammen aus dieser fruchtbaren Periode nach dem Leid und den Entbehrungen der Kriegsjahre, während derer Soldati nur wenig kostbare Zeit zum Malen fand, besonders zwischen 1943 und der Befreiung. Sie unterscheiden sich gewiss von jenen, die zuvor entstanden waren, entsprangen jedoch einer gar nicht unähnlichen innovativen Atmosphäre, obwohl die formellen Lösungen zweifelsohne noch nie dagewesen waren; auch, weil Soldati die Spuren Carràs, so wie jene Morandis, in seiner kultivierten Authentizität gewissermaßen „aufgesaugt“ hatte.
L. Caramel, in „Atanasio Soldati“, Galleria d’Arte Niccoli, Parma 1996

„Von diesem Augenblick an erklären wir all jenen Arten von Malerei den Krieg, die sich mit Realismus, mit Naturalismus und mit dem Menschen selbst beschäftigen, mit all der Pseudomalerei, die in Italien und anderswo wächst und gedeiht. Manche Menschen labern über den Menschen, als wären eine Linie oder eine Form nicht menschlicher als ein Tölpel des zwanzigsten Jahrhunderts. Wir wollen eine Kunst, die Wissenschaft ist, in der Wissen, Phantasie und Schöpfung die Funktion der Kunst ohne Adjektive erfüllen. Wir wollen auf einer farbigen Oberfläche all unsere Fantasien erschaffen, die nur von einer exakten Wissenschaft geregelt werden. Nur so werden wir den Urgeist der Welt wiederentdecken.“
Soldati in A. Soldati, Dipinti, Tempere, Disegni 1930-1953, Galleria Martano 3, Turin 1983

21.11.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 32.500,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Atanasio Soldati *


(Parma 1896–1953)
Tavolo bianco, 1946, signiert Soldati; rückseitig signiert, datiert und betitelt A. Soldati 1946, Öl auf Leinwand, 37,7 x 54,7 cm, gerahmt

Das vorliegende Werk wird in das in Vorbereitung befindliche, vom Archivio Soldati (Bologna) herausgegebene Werkverzeichnis aufgenommen.

Fotozertifikat:
Archivio Atanasio Soldati, Bologna, 3. September 2013, Archiv-Nr. AS13004

Provenienz:
Sammlung Crespi, Legnano (rückseitig bezeichnet)
Farsetti, Prato, 3. Dezember 2011, Los 888
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Ivrea, Soldati, Centro Culturale Olivetti, Juni 1965, Ausst.-Kat. S. 28 mit Abb. (rückseitig Etikett)
Turin, Atanasio Soldati, Galleria Civica d’Arte Moderna, 6. November 1969 – 6. Januar 1970 Ausst.-Kat. S. 42, Nr. 97 mit Abb. (rückseitig Etikett)
Parma, Atanasio Soldati, Galleria del Teatro, Salone delle Scuderie-Palazzo della Pilotta, 1.–30. März 1970, Ausst.-Kat. Nr. 97 mit Abb.
Todi, Soldati. Mostra Antologica 1930–1953, Palazzo Comunale, 5. Oktober-9. November 1986, Ausst.-Kat. S. 34, Nr. 22 mit Abb.
Parma, Atanasio Soldati. Mostra Antologica nel centenario della nascita, Galleria d’Arte Niccoli, 14. Dezember 1996 – 2. März 1997, Ausst.-Kat. S. 93 mit Abb.
Finale Ligure, Chiostri di Santa Caterina. Oratorio de’ disciplinati, Finalborgo (rückseitig Etikett)

[…] die große neue Entwicklung, welche die Jahre zwischen 1941 bis 1946-57 prägte: die Wahl eines anderen neometaphysischen Registers statt jenem, welches die zentralen Jahre der ersten Hälfte des vorangegangenen Jahrzehnts geprägt hatte. In der Anfangsphase zwischen 1941 bis 1943-44 äußerte sich dieses in einer geometrischen Simplifizierung von Häusern, Ansichten und Landschaften, welche in einen luftleeren Raum verwandelt wurden, zeitweise mit geistiger Kälte, phantasievoll und lyrisch in ihrer Beziehung zum realen Objekt, während dieses verwahrlost und seines Einflusses beraubt ist, zugunsten poetischer und beinahe geträumter Unwägbarkeiten.

Die Hinweise, die sich in der zweiten Phase dieses metaphysischen Revivals Soldatis finden lassen, unterscheiden sich von früheren und orientieren sich an Morandi einerseits und Carrà andererseits […]

Einige der Meisterwerke des Künstlers im Bezug auf Neuheit und schöpferisches Gelingen stammen aus dieser fruchtbaren Periode nach dem Leid und den Entbehrungen der Kriegsjahre, während derer Soldati nur wenig kostbare Zeit zum Malen fand, besonders zwischen 1943 und der Befreiung. Sie unterscheiden sich gewiss von jenen, die zuvor entstanden waren, entsprangen jedoch einer gar nicht unähnlichen innovativen Atmosphäre, obwohl die formellen Lösungen zweifelsohne noch nie dagewesen waren; auch, weil Soldati die Spuren Carràs, so wie jene Morandis, in seiner kultivierten Authentizität gewissermaßen „aufgesaugt“ hatte.
L. Caramel, in „Atanasio Soldati“, Galleria d’Arte Niccoli, Parma 1996

„Von diesem Augenblick an erklären wir all jenen Arten von Malerei den Krieg, die sich mit Realismus, mit Naturalismus und mit dem Menschen selbst beschäftigen, mit all der Pseudomalerei, die in Italien und anderswo wächst und gedeiht. Manche Menschen labern über den Menschen, als wären eine Linie oder eine Form nicht menschlicher als ein Tölpel des zwanzigsten Jahrhunderts. Wir wollen eine Kunst, die Wissenschaft ist, in der Wissen, Phantasie und Schöpfung die Funktion der Kunst ohne Adjektive erfüllen. Wir wollen auf einer farbigen Oberfläche all unsere Fantasien erschaffen, die nur von einer exakten Wissenschaft geregelt werden. Nur so werden wir den Urgeist der Welt wiederentdecken.“
Soldati in A. Soldati, Dipinti, Tempere, Disegni 1930-1953, Galleria Martano 3, Turin 1983


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+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.11.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.11. - 21.11.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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