Lot Nr. 11


Emil Nolde *


(Nolde, Schleswig 1867–1956 Seebüll)
Landschaft unter blauem Abendhimmel, 1935/1940, signiert Nolde, Aquarelle auf Japan auf Karton, 14 x 19,5 cm, gerahmt

Fotozertifikat:
Prof. Dr. Manfred Reuther, ehem. Direktor der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, 12. Oktober 2017, Archiv-Nr. Nolde A 50/2017.

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wir danken Herrn Prof. Dr. Reuther für seine Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Werkes.

Das zweite, rund 20 Jahre später entstandene Aquarell „Landschaft unter blauem Abendhimmel“ bildet zur ersten Landschaft ein spannendes Pendant. Dargestellt ist die weite Marschlandschaft Nordfrieslands um Seebüll nahe der Nordsee, wo sich der Maler Emil Nolde 1927 niedergelassen und sein Wohn- und Atelierhaus Seebüll nach eigenen Entwürfen hat bauen lassen. Die untergehende Sonne in der Bildmitte ist eine glühende Farborgie aus leuchtendem Orange, das im komplementären Kontrast zur tiefgrünen Weide und den ineinander fließenden blauen und violetten Farbfeldern seine Kraft schöpft.

Wie zuträglich die Aquarellmalerei für die Intentionen des Künstlers war, verdeutlicht Manfred Reuther: „Die Technik der Aquarellmalerei in freier und materialgerechter Handhabe, das bildnerische Verfahren des nassen, fließenden Auftrags der kräftigen, unvermischten Farben und, dadurch bedingt, die Erfordernisse eines zügigen Arbeitens kam Noldes künstlerischem Temperament, seinem Streben nach Spontanität und unmittelbarer Ausdrucksweise besonders entgegen. Er suchte, den seiner Ansicht nach hemmenden Verstand im Schaffensvorgang möglichst auszuschalten und allein seiner Intuition zu folgen. (…) Dabei war er stets bestrebt, das Unwägbare des Zufalls im Arbeitsprozess als gestalterisches Element mitwirken zu lassen. Der Maler reagierte feinfühlig wie ein Seismograph auf solche Impulse und ließ sich gern durch seine Einbildungskraft von den Gegebenheiten des Augenblicks leiten. Seine ausgeprägte Nähe zur Natur suchte Nolde kongenial im Aquarell umzusetzen, mit dem er seine inneren Regungen und künstlerischen Intentionen im Malvorgang selbst zu gestalten vermochte.“

Manfred Reuther, „‚auf die so oft erlebten herrlichen Naturstimmungen zurückgreifend, entstanden meine Bilder’. Landschaften, Gärten und Meere - Noldes Schaffen aus der Farbe“, in: Emil Nolde. In Glut und Farbe, Ausstellungskatalog Belvedere, Wien, München: Hirmer Verlag GmbH, 2013, S. 128f

21.11.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 81.250,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Emil Nolde *


(Nolde, Schleswig 1867–1956 Seebüll)
Landschaft unter blauem Abendhimmel, 1935/1940, signiert Nolde, Aquarelle auf Japan auf Karton, 14 x 19,5 cm, gerahmt

Fotozertifikat:
Prof. Dr. Manfred Reuther, ehem. Direktor der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, 12. Oktober 2017, Archiv-Nr. Nolde A 50/2017.

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wir danken Herrn Prof. Dr. Reuther für seine Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Werkes.

Das zweite, rund 20 Jahre später entstandene Aquarell „Landschaft unter blauem Abendhimmel“ bildet zur ersten Landschaft ein spannendes Pendant. Dargestellt ist die weite Marschlandschaft Nordfrieslands um Seebüll nahe der Nordsee, wo sich der Maler Emil Nolde 1927 niedergelassen und sein Wohn- und Atelierhaus Seebüll nach eigenen Entwürfen hat bauen lassen. Die untergehende Sonne in der Bildmitte ist eine glühende Farborgie aus leuchtendem Orange, das im komplementären Kontrast zur tiefgrünen Weide und den ineinander fließenden blauen und violetten Farbfeldern seine Kraft schöpft.

Wie zuträglich die Aquarellmalerei für die Intentionen des Künstlers war, verdeutlicht Manfred Reuther: „Die Technik der Aquarellmalerei in freier und materialgerechter Handhabe, das bildnerische Verfahren des nassen, fließenden Auftrags der kräftigen, unvermischten Farben und, dadurch bedingt, die Erfordernisse eines zügigen Arbeitens kam Noldes künstlerischem Temperament, seinem Streben nach Spontanität und unmittelbarer Ausdrucksweise besonders entgegen. Er suchte, den seiner Ansicht nach hemmenden Verstand im Schaffensvorgang möglichst auszuschalten und allein seiner Intuition zu folgen. (…) Dabei war er stets bestrebt, das Unwägbare des Zufalls im Arbeitsprozess als gestalterisches Element mitwirken zu lassen. Der Maler reagierte feinfühlig wie ein Seismograph auf solche Impulse und ließ sich gern durch seine Einbildungskraft von den Gegebenheiten des Augenblicks leiten. Seine ausgeprägte Nähe zur Natur suchte Nolde kongenial im Aquarell umzusetzen, mit dem er seine inneren Regungen und künstlerischen Intentionen im Malvorgang selbst zu gestalten vermochte.“

Manfred Reuther, „‚auf die so oft erlebten herrlichen Naturstimmungen zurückgreifend, entstanden meine Bilder’. Landschaften, Gärten und Meere - Noldes Schaffen aus der Farbe“, in: Emil Nolde. In Glut und Farbe, Ausstellungskatalog Belvedere, Wien, München: Hirmer Verlag GmbH, 2013, S. 128f


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.11.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.11. - 21.11.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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