(Florenz 1609–1675)
Schalmeispieler,
Öl auf Leinwand, oval, 76 x 61 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Mansi, Lucca
Literatur:
S. Bellesi, Catalogo dei pittori fiorentini del ‘600 e ‘700, Bd. I, biografie e opere, S. 128, und Bd. II, biografie e opere, S. 221, Abb. 465

Vincenzo Dandini begann seine Laufbahn als Maler in der Werkstatt seines Bruders Cesare; später lernte er bei Passignano, Matteo Rosselli und Andrea Comodi. Zwischen 1635 und 1636 war er Schüler Pietro da Cortonas in Rom. Er kehrte 1637 nach Florenz zurück, wo er seine Tätigkeit als unabhängiger Maler aufnahm. Zwischen 1637 und 1638 malte er die von Fürst Don Lorenzo de’ Medici für seine Villa La Petraia beauftragte Huldigung der Niobe. Dandinis Werke aus seiner Reifezeit weisen nicht nur Ähnlichkeiten mit Werken seines Bruders Cesare sowie von Künstlern wie Furini, Lippi und Volterrano auf, sondern erinnern im weiteren Sinn auch an Guido Renis Schaffen und Umkreis. Seine Werke zeugen von Finesse und einer subtil zum Ausdruck gebrachten Häuslichkeit.

Zwischen 1662 und 1664 war Dandini für die Gobelinmanufaktur der Medici tätig und lieferte Kartons für Tapisserienzyklen, die der Geschichte des Moses und Großherzog Cosimo I. gewidmet waren. Dandini starb am 22. April 1675 in Florenz und wurde in der Compagnia di San Benedetto Bianco in Santa Maria Novella begraben.

Ein weiteres Bild eines Flötenspielers von Vincenzo Dandini, das dem vorliegenden Gemälde stilistisch nahesteht, befindet sich im Vasari-Korridor in den Uffizien (siehe Bellesi 2003, Kat. Nr. 4, S. 76).