Domenico Fiasella, il Sarzana
(Sarzana 1589–1669 Genua)
Ecce Homo,
Öl auf Leinwand, 108,7 x 133,3 cm gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Wir danken Professor Camillo Manzitti, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat (schriftliche Mitteilung).
Manzitti datiert das bis dato unveröffentlichte Gemälde in Fiasellas Spätzeit.
Die vorliegende Komposition kann mit einem Werk desselben Bildthemas des toskanischen Malers Ludovico Cigoli aus dem frühen 17. Jahrhundert in Zusammenhang gebracht werden. Der Einfluss von Cigolis römischer Schaffensphase (1607/8–1615) auf Domenico Fiasella ist unverkennbar. Cigoli schuf seine Fassung des Ecce-Homo-Themas für die Familie Massimo, die enge Verbindungen zu Vincenzo Giustiniani, Fiasellas wichtigstem Mäzen während des Aufenthalts des Künstlers in Rom, unterhielt.
Anders als in den zahlreichen Versionen des Themas seiner Genueser Malerkollegen orientierte sich Fiasella an einer schlichteren Interpretation des Ereignisses, die sich durch formale Eleganz auszeichnet. Manzitti zufolge gleicht die präzise anatomische Modellierung des Körpers Christi Werken Guido Renis. Die feine Pinselführung im Bereich des Lendentuches und die Gestik der Protagonisten verraten den Einfluss des Bologneser Klassizismus.
Fiasella war der Sohn eines Silberschmieds und lernte zunächst kurz bei Aurelio Lomi (1556–1622), später bei Giovanni Battista Paggi in Genua. Um 1607 brach er nach Rom auf, wo er ungefähr zehn Jahre verweilte, bevor er nach Sarzana zurückkehrte – möglicherweise im Jahr 1616, als er das Altarbild für die Kirche von San Lazzaro in seiner Heimatstadt malte. Zwischen 1616 und 1618 ließ er sich in Genua nieder. Als vielseitiger Maler verarbeitete Fiasella in seinem Schaffen unterschiedlichste Einflüsse fortschrittlicher toskanischer Künstler, der Nachfolger Caravaggios in Rom und der Genueser Kultur des frühen 17. Jahrhunderts.
15.10.2013 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
Domenico Fiasella, il Sarzana
(Sarzana 1589–1669 Genua)
Ecce Homo,
Öl auf Leinwand, 108,7 x 133,3 cm gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Wir danken Professor Camillo Manzitti, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat (schriftliche Mitteilung).
Manzitti datiert das bis dato unveröffentlichte Gemälde in Fiasellas Spätzeit.
Die vorliegende Komposition kann mit einem Werk desselben Bildthemas des toskanischen Malers Ludovico Cigoli aus dem frühen 17. Jahrhundert in Zusammenhang gebracht werden. Der Einfluss von Cigolis römischer Schaffensphase (1607/8–1615) auf Domenico Fiasella ist unverkennbar. Cigoli schuf seine Fassung des Ecce-Homo-Themas für die Familie Massimo, die enge Verbindungen zu Vincenzo Giustiniani, Fiasellas wichtigstem Mäzen während des Aufenthalts des Künstlers in Rom, unterhielt.
Anders als in den zahlreichen Versionen des Themas seiner Genueser Malerkollegen orientierte sich Fiasella an einer schlichteren Interpretation des Ereignisses, die sich durch formale Eleganz auszeichnet. Manzitti zufolge gleicht die präzise anatomische Modellierung des Körpers Christi Werken Guido Renis. Die feine Pinselführung im Bereich des Lendentuches und die Gestik der Protagonisten verraten den Einfluss des Bologneser Klassizismus.
Fiasella war der Sohn eines Silberschmieds und lernte zunächst kurz bei Aurelio Lomi (1556–1622), später bei Giovanni Battista Paggi in Genua. Um 1607 brach er nach Rom auf, wo er ungefähr zehn Jahre verweilte, bevor er nach Sarzana zurückkehrte – möglicherweise im Jahr 1616, als er das Altarbild für die Kirche von San Lazzaro in seiner Heimatstadt malte. Zwischen 1616 und 1618 ließ er sich in Genua nieder. Als vielseitiger Maler verarbeitete Fiasella in seinem Schaffen unterschiedlichste Einflüsse fortschrittlicher toskanischer Künstler, der Nachfolger Caravaggios in Rom und der Genueser Kultur des frühen 17. Jahrhunderts.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 15.10.2013 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 05.10. - 15.10.2013 |