Lot Nr. 1407 #


Günther Uecker *


Günther Uecker * - Zeitgenössische Kunst

(Wendorf 1930 geb.) Taktile Struktur rotierend, rückseitig signiert, datiert Uecker 61, Nägel auf drehbarer Scheibe, montiert auf eine Achse, Graphit auf mit rupfenbezogener Holzplatte, 60 x 60 x 18 cm, (PS)

Fotozertifikat des Künstlers

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland

Eine vergleichbare Arbeit befindet sich in der Peggy Guggenheim Collection, Venedig. Siehe: Angelica Zander Rudenstine, Peggy Guggenheim Collection, Venice, New York 1985, S. 727, Nr. 173.

Ueckers bildnerisches Werk ist vornehmlich ein Werk von “Nagelbildern” und “genagelten Objekten”. Dabei hat der Nagel im Werke Ueckers vor allem die Aufgabe, Lichtphänomene zu artikulieren. “Mit dem Schritt vom Tafelbild zum Bildobjekt verläßt Ueckers Kunst die konventionelle Bewertung nach Inhalt und Form, verdinglicht sich, wird Teil der realen Welt und läßt auch umgekehrt bildfremde Materialien als Bildträger zu, soweit sie den Artikulationen virtueller Schwingungen von Licht und Farbe im Raum dienen.” Uecker formulierte 1956/57 seine malerische Bestimmung: “Wo sich zwei Linien berühren, ist ein Punkt, dort schlage ich einen Nagel ein ... den Punkt bestimme ich ... der Schatten des Nagels stellt eine neue Linie dar ... die Bewegung des Schattens wird zur Wahrnehmung von Zeit.” Und mit diesem bewußten Willensakt der Handlung markiert Uecker im realen Raum den unbestimmbaren Punkt der zyklischen Zeit, wo sich zwei Richtungen wie z. B. Licht mit Schatten oder auch polare Prinzipien im Bewußtsein fixieren und in der Benagelung dinglich werden. (aus: H. Weitemeier, Günther Uecker - Wanderer zwischen den Welten, in: Künstler - Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1988, S. 7 und S. 5)
Eine Besonderheit der Arbeit ist, daß die Nägel mit den Köpfen in der Metallplatte stecken und die Spitzen in den Raum weisen und nicht wie zumeist der Fall, die Spitzen in den Untergrund geschlagen sind. Überdies sind die Nägel nicht fixiert, sondern sie sind beweglich: Das Bild ist im permanenten Prozeß des Veränderns begriffen, die Nägel stehen/fallen/bewegen sich je nach Stellung der Scheibe unterschiedlich. Mal zusammengetrieben, mal auseinanderstrebend formuliert der Künstler in dem Werk sein Anliegen, Licht, Raum und Schatten in ein neues Spannungsverhältnis zu setzen. Dem Betrachter kommt dabei eine wesentliche Rolle zu: Je nachdem wo er steht, verändert das Werk sein Erscheinungsbild.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

29.11.2012 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 253.330,-
Schätzwert:
EUR 140.000,- bis EUR 180.000,-

Günther Uecker *


(Wendorf 1930 geb.) Taktile Struktur rotierend, rückseitig signiert, datiert Uecker 61, Nägel auf drehbarer Scheibe, montiert auf eine Achse, Graphit auf mit rupfenbezogener Holzplatte, 60 x 60 x 18 cm, (PS)

Fotozertifikat des Künstlers

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland

Eine vergleichbare Arbeit befindet sich in der Peggy Guggenheim Collection, Venedig. Siehe: Angelica Zander Rudenstine, Peggy Guggenheim Collection, Venice, New York 1985, S. 727, Nr. 173.

Ueckers bildnerisches Werk ist vornehmlich ein Werk von “Nagelbildern” und “genagelten Objekten”. Dabei hat der Nagel im Werke Ueckers vor allem die Aufgabe, Lichtphänomene zu artikulieren. “Mit dem Schritt vom Tafelbild zum Bildobjekt verläßt Ueckers Kunst die konventionelle Bewertung nach Inhalt und Form, verdinglicht sich, wird Teil der realen Welt und läßt auch umgekehrt bildfremde Materialien als Bildträger zu, soweit sie den Artikulationen virtueller Schwingungen von Licht und Farbe im Raum dienen.” Uecker formulierte 1956/57 seine malerische Bestimmung: “Wo sich zwei Linien berühren, ist ein Punkt, dort schlage ich einen Nagel ein ... den Punkt bestimme ich ... der Schatten des Nagels stellt eine neue Linie dar ... die Bewegung des Schattens wird zur Wahrnehmung von Zeit.” Und mit diesem bewußten Willensakt der Handlung markiert Uecker im realen Raum den unbestimmbaren Punkt der zyklischen Zeit, wo sich zwei Richtungen wie z. B. Licht mit Schatten oder auch polare Prinzipien im Bewußtsein fixieren und in der Benagelung dinglich werden. (aus: H. Weitemeier, Günther Uecker - Wanderer zwischen den Welten, in: Künstler - Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1988, S. 7 und S. 5)
Eine Besonderheit der Arbeit ist, daß die Nägel mit den Köpfen in der Metallplatte stecken und die Spitzen in den Raum weisen und nicht wie zumeist der Fall, die Spitzen in den Untergrund geschlagen sind. Überdies sind die Nägel nicht fixiert, sondern sie sind beweglich: Das Bild ist im permanenten Prozeß des Veränderns begriffen, die Nägel stehen/fallen/bewegen sich je nach Stellung der Scheibe unterschiedlich. Mal zusammengetrieben, mal auseinanderstrebend formuliert der Künstler in dem Werk sein Anliegen, Licht, Raum und Schatten in ein neues Spannungsverhältnis zu setzen. Dem Betrachter kommt dabei eine wesentliche Rolle zu: Je nachdem wo er steht, verändert das Werk sein Erscheinungsbild.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 29.11.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 17.11. - 29.11.2012


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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