Adolf Luther *
(Uerdingen 1912–1990 Krefeld) Sphärisches Objekt, rückseitig signiert, datiert Luther 1988 sowie mit den Stempeln “sehen ist schön” und “energetische Plastik” versehen, 3 x 3 Hohlspiegel auf Spiegel auf Holz, 182 x 182 x 10 cm, in originalem Plexiglaskasten, (PS)
Provenienz:
Privatsammlung, Rheinland - direkt vom Künstler
“Die Beharrlichkeit und das Insistieren darauf, das Licht in seiner ganzen Bandbreite medial zu erreichen, gewinnt mit dem Vor-Bild, das die Hohlspiegel herzustellen vermögen, seinen unbestrittenen Höhepunkt” (Honisch, Dieter Hrsg. Adolf Luther, Licht und Materie, Recklinghausen 1978 o. a.) Die Werke Luthers erweisen Licht als eine immatrielle, sich nicht erschöpfende komplexe Realität. Das Licht ist dabei zugleich Gegenstand und Aussage der Werke. Die Hohlspiegelobjekte dienen als Instrumente, wobei ihre instrumentale Funktion darin besteht, die vorgegebene Wirklichkeit mit Hilfe mehrerer identischer Hohlspiegel optisch zu vervielfachen. Der Hohlspiegel ist ein serielles Reflektionsmedium des Lichts, das nur in einer Richtung offen ist, das die “Flektion der Bilder aus seinem Inneren herausschleudert, dessen Brennpunkt außerhalb seiner selbst liegt, kurz, das die Bilder dorthin zurückwirft, woher sie kommen: in den dreidimensionalen Wirklichkeitsraum”. (Merten, Ralph, Adolf Luther - Am Anfang war das Licht, Stuttgart 1987, S. 194) Je nach Betrachtungsstandpunkt sieht der Beschauer, das “Vor-Bild” als umgekehrte Erscheinung, die irritierend und zugleich faszinierend ist. Das Instrument Hohlspiegel reflektiert und interagiert mit jeder sich bewegenden Erscheinung, die es von außen aufnimmt und als Umkehrbild gebündelt in den Raum zurückwirft. Nur durch den Betrachter können die Objekte in Funktion gesetzt werden. Adolf Luthers Sphärisches Objekt ist durch seine Größe und die neun großen seriellen Spiegel so angelegt, dass der Betrachter sich vor dem Objekt bewegt und auch bewegen soll, nur so wird ihm die vom Künstler intendierte komplexe Erfahrung vermittelt, das Licht und auch den umgebenden Raum in neuer Weise zu erfassen.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
29.11.2012 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 116.200,-
- Schätzwert:
-
EUR 70.000,- bis EUR 90.000,-
Adolf Luther *
(Uerdingen 1912–1990 Krefeld) Sphärisches Objekt, rückseitig signiert, datiert Luther 1988 sowie mit den Stempeln “sehen ist schön” und “energetische Plastik” versehen, 3 x 3 Hohlspiegel auf Spiegel auf Holz, 182 x 182 x 10 cm, in originalem Plexiglaskasten, (PS)
Provenienz:
Privatsammlung, Rheinland - direkt vom Künstler
“Die Beharrlichkeit und das Insistieren darauf, das Licht in seiner ganzen Bandbreite medial zu erreichen, gewinnt mit dem Vor-Bild, das die Hohlspiegel herzustellen vermögen, seinen unbestrittenen Höhepunkt” (Honisch, Dieter Hrsg. Adolf Luther, Licht und Materie, Recklinghausen 1978 o. a.) Die Werke Luthers erweisen Licht als eine immatrielle, sich nicht erschöpfende komplexe Realität. Das Licht ist dabei zugleich Gegenstand und Aussage der Werke. Die Hohlspiegelobjekte dienen als Instrumente, wobei ihre instrumentale Funktion darin besteht, die vorgegebene Wirklichkeit mit Hilfe mehrerer identischer Hohlspiegel optisch zu vervielfachen. Der Hohlspiegel ist ein serielles Reflektionsmedium des Lichts, das nur in einer Richtung offen ist, das die “Flektion der Bilder aus seinem Inneren herausschleudert, dessen Brennpunkt außerhalb seiner selbst liegt, kurz, das die Bilder dorthin zurückwirft, woher sie kommen: in den dreidimensionalen Wirklichkeitsraum”. (Merten, Ralph, Adolf Luther - Am Anfang war das Licht, Stuttgart 1987, S. 194) Je nach Betrachtungsstandpunkt sieht der Beschauer, das “Vor-Bild” als umgekehrte Erscheinung, die irritierend und zugleich faszinierend ist. Das Instrument Hohlspiegel reflektiert und interagiert mit jeder sich bewegenden Erscheinung, die es von außen aufnimmt und als Umkehrbild gebündelt in den Raum zurückwirft. Nur durch den Betrachter können die Objekte in Funktion gesetzt werden. Adolf Luthers Sphärisches Objekt ist durch seine Größe und die neun großen seriellen Spiegel so angelegt, dass der Betrachter sich vor dem Objekt bewegt und auch bewegen soll, nur so wird ihm die vom Künstler intendierte komplexe Erfahrung vermittelt, das Licht und auch den umgebenden Raum in neuer Weise zu erfassen.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 29.11.2012 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 17.11. - 29.11.2012 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.