Alfons Walde *
![Alfons Walde * - Klassische Moderne Alfons Walde * - Klassische Moderne](/fileadmin/lot-images/38M121128/normal/alfons-walde-4465786.jpg)
(Oberndorf 1891–1958 Kitzbühel) “Winteridylle”, signiert A. Walde, auf der Rückseite Klebezettel: Alfons Walde Kitzbühel/Tirol in Handschrift eingefügt “Winteridylle”, Öl auf Karton, 40 x 50 cm, gerahmt, (K)
Provenienz:
Familienbesitz, Deutschland - direkt vom Künstler
Mit dem Landschaftsbild-Wettbewerb 1924 war für Walde ein Ansatzpunkt gegeben, der ihn zu einfacher, großräumig gesehender Natursicht geführt hatte. Die volle Kraft der expressiven Nachkriegsbilder und die ganze Schwere der wahrgenommenen Naturform ist nun seinen Kompositionen eingebunden. Die weiten Hügelketten im Weichbild Kitzbühels und die im Hintergrund aufragende Barriere des Wilden Kaisers werden zur Landschaftsdemonstration schlechthin. Fast urtümlich und amorph in ihrer Massigkeit wirken die Flächen und Volumen, die immer zu modellierter Plastizität neigen, aber mit ungeheurem Empfinden abgewogen erscheinen: Die Attribute dieser Landschaft, die Häuser, die Hütten, die Dächer oder Schattenstellen sind bewußt einkomponiert, sind nicht des Effekts willen drapiert. In der weichen, zum Teil pastosen trockenen Malweise gelangen immer wieder neue Nuancierungen, neue Wechselspiele von Lichtwerten, die vibrierend über aller Naturform stehen. Landschaft bedeutete ihm auch Kontrast zum Himmel, selten führte er die Berge bis hinaus zum oberen Bildrahmen, stets wurde das Blau des Himmels in seiner Intensität zu einem bildmitbestimmenden Element. Der kompositionellen Steigerung vom leicht erhöhten Vordergrund über den tiefen eingedrückten Mittelgrund bis zum wieder hoch kulissenartig aufsteigenden Bergmassiv im Hintergrund bediente sich Walde bei seinen Landschaftsdarstellungen. Seitlich begrenzte Kompositionen gestaltete er bei diesen Motiven kaum, die Panoramawirkung dominiert. Die Almen im Schnee, die Trattalmen oder die vielen kleinen Sujets mit Almhütten, erdrückt von der Schwere des Schnees, sind wahrhaftig existente, auch heute noch abseits der glattgewalzten Schipisten auffindbare stille Begebenheiten dieser Natur.
Gert Ammann, Alfons Walde, Tyrolia-Verlag, 2001
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
28.11.2012 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 268.700,-
- Schätzwert:
-
EUR 90.000,- bis EUR 140.000,-
Alfons Walde *
(Oberndorf 1891–1958 Kitzbühel) “Winteridylle”, signiert A. Walde, auf der Rückseite Klebezettel: Alfons Walde Kitzbühel/Tirol in Handschrift eingefügt “Winteridylle”, Öl auf Karton, 40 x 50 cm, gerahmt, (K)
Provenienz:
Familienbesitz, Deutschland - direkt vom Künstler
Mit dem Landschaftsbild-Wettbewerb 1924 war für Walde ein Ansatzpunkt gegeben, der ihn zu einfacher, großräumig gesehender Natursicht geführt hatte. Die volle Kraft der expressiven Nachkriegsbilder und die ganze Schwere der wahrgenommenen Naturform ist nun seinen Kompositionen eingebunden. Die weiten Hügelketten im Weichbild Kitzbühels und die im Hintergrund aufragende Barriere des Wilden Kaisers werden zur Landschaftsdemonstration schlechthin. Fast urtümlich und amorph in ihrer Massigkeit wirken die Flächen und Volumen, die immer zu modellierter Plastizität neigen, aber mit ungeheurem Empfinden abgewogen erscheinen: Die Attribute dieser Landschaft, die Häuser, die Hütten, die Dächer oder Schattenstellen sind bewußt einkomponiert, sind nicht des Effekts willen drapiert. In der weichen, zum Teil pastosen trockenen Malweise gelangen immer wieder neue Nuancierungen, neue Wechselspiele von Lichtwerten, die vibrierend über aller Naturform stehen. Landschaft bedeutete ihm auch Kontrast zum Himmel, selten führte er die Berge bis hinaus zum oberen Bildrahmen, stets wurde das Blau des Himmels in seiner Intensität zu einem bildmitbestimmenden Element. Der kompositionellen Steigerung vom leicht erhöhten Vordergrund über den tiefen eingedrückten Mittelgrund bis zum wieder hoch kulissenartig aufsteigenden Bergmassiv im Hintergrund bediente sich Walde bei seinen Landschaftsdarstellungen. Seitlich begrenzte Kompositionen gestaltete er bei diesen Motiven kaum, die Panoramawirkung dominiert. Die Almen im Schnee, die Trattalmen oder die vielen kleinen Sujets mit Almhütten, erdrückt von der Schwere des Schnees, sind wahrhaftig existente, auch heute noch abseits der glattgewalzten Schipisten auffindbare stille Begebenheiten dieser Natur.
Gert Ammann, Alfons Walde, Tyrolia-Verlag, 2001
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Klassische Moderne |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 28.11.2012 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 17.11. - 28.11.2012 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.
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