(Palmanova 1762–1844 Mailand)
Capriccio mit Palast an einem Kanal; und
Capriccio mit Kirche und Haus an der Lagune,
Öl auf Leinwand, je 32,5 x 47 cm, gerahmt, Pendants (2)

Wir danken Fabrizio Magani für die Bestätigung der Zuschreibung der vorliegenden Gemälde und für seine Hilfe bei deren Katalogisierung.

Die schnellen, dichten Pinselstriche, mit denen die Figuren im Vordergrund gemalt wurden, sind typisch für Bison. Zum Stil des Künstlers gehört auch die Detailgenauigkeit. Er folgt auf diese Art und Weise den Entwicklungen der Genremalerei, die in Venedig und in der Veneto-Region seit den 1740er Jahren stattgefunden hatten.

Die vorliegenden Kompositionen zeigen eine Perspektive, bei der das Auge des Betrachters weit über die Lagune geführt wird; der Einfluss von Canaletto wird in dem großen Portikus im Vordergrund sichtbar, der in den hier dargestellten Szenen ein bestimmendes Element ist. Dieser findet sich auch in einem Kupferstich eines Portikus mit einer Laterne aus dem Album Vedute alter prese da i luoghi alter ideate da Antonio Canal (um 1742).

Die dargestellten Szenen werden durch so genannte Macchiette belebt, Figuren, die bei ihrer täglichen Arbeit gezeigt werden. Dieses Gemäldepaar ist der reifen Schaffenszeit des Künstlers zuzuordnen. Die beiden Bilder können mit anderen Werken verglichen werden (vgl. F. Magani, Giuseppe Bernardino Bison, Soncino 1993, für weitere neuere Abbildungen siehe: G. Pavanello, A. Craievich, D. Danza, Giuseppe Bernardino Bison, Triest 2012, S. 259, Nr. 404-405). Sie gehören in die Zeit, die der Künstler in Mailand verbrachte.